Desaster

DESASTER | Alles lief nach Plan. Aber der Plan war kacke

Das Erfolgstrio aus dem Überraschungserfolg Bis zum Ellenbogen ist zurück: In der pechschwarzen Gangsterkomödie DESASTER setzen Jan Josef Liefers, Justus von Dohnanyi und Stefan Kurt durch verbrecherische Verwicklungen eine Reihe tödlicher Kettenreaktionen in Gang. Zwar läuft anfangs alles nach Plan, aber der Plan ist kacke.

Desaster

© StudioCanal

Inhalt

Saint-Tropez: zwei alternde Profikiller am Strand. Ihr Auftrag? Einen Schweizer Anwalt beschützen. Sein Name: Dr. Jürg Würsch (Stefan Kurt). Dieser ist nach Südfrankreich gereist. Gegen Belohnung soll er dem skrupellosen Gangsterboss Mischa (Milan Peschel) Justizgeheimnisse verraten. Und obendrein erhofft sich Würsch ein kleines Schäferstündchen mit Mischas attraktiver Gattin Lydia (Anna Loos). Der Haken? Würsch weiß nicht, dass Lydia ein doppeltes Spiel spielt. Mischa und Lydia wiederum wissen nicht, dass der Anwalt ebenfalls eigene Pläne verfolgt und genau deshalb zu seinem Schutz die beiden Profikiller Ed (Justus von Dohnányi) und Mace (Jan Josef Liefers) angeheuert hat. Dumm nur, dass sich Ed als penetranter Macho-Proll herausstellt und den Plan von Würsch durch sein dämliches Verhalten völlig durcheinander bringt. Niemand spielt mit offenen Karten. Intrigen werden gesponnen, Fallen werden gestellt. Als Ed aus Versehen Mischas Mutter (Angela Winkler) von der Brüstung der Finka schubst, nimmt das Desaster unaufhaltsam seinen Lauf. Nur so viel ist klar: Hier hat jeder Dreck am Stecken.

Kritik

Es geht um das große Geld, die große Liebe und den unfreiwilligen Tod. In der rabenschwarzen Gangsterkomödie liefern sich Justus von Dohnányi, Jan Josef Liefers, Stefan Kurt und Milan Peschel einen schauspielerischen Schlagabtausch der Extraklasse. Nach dem Überraschungserfolg Bis zum Ellenbogen ist DESASTER ihre nächste Zusammenarbeit unter der Regie von Justus von Dohnányi. Desaster wandelt auf den Spuren von Quentin Tarantino ohne dabei eine billige Kopie zu sein, sondern viel mehr eine eigene Interpretation der Dinge, die absolut beschissen laufen können. Wichtigstes Instrument von Dohnányi ist er selbst, sowie die Coolness, die sich wie ein Teppich über den Film legt. Herrlich fresh und abgeklärt ist dies eine kleine deutsche Perle, die definitiv Aufmerksamkeit in diesem Kinosommer verdient hat. Dem deutschen Film haftet zu sehr das Image der Kriegsverfilmer und -verarbeiter an, doch können WIR bewusst mehr erzeugen, als den abertausendsten Nazi-Film. Zum Glück gibt es Filmemacher in Deutschland, die sich was trauen und auf ihre Fähigkeiten bauen. Dohnányi hat es mit Desaster einen kultverdächtigen Film inszeniert, der sich auch im rühmlichen Ausland nicht verstecken muss.

Fazit: Gangster, Pech & blaues Meer – Komödie „Made in Germany“ – mit Plan und ohne Kacke.

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Desaster
Produktionsland/-jahr:   DE 2015
Laufzeit:                90 min
Genre:                   Komödie

Regie:                   Justus von Dohnányi
Drehbuch:                Justus von Dohnányi    
Kamera:                  Ralf Noack                    

Kinostart:               16. Juli 2015
Home Entertainment:      17. Dezember 2015

Verleih:                 Studiocanal

(Quelle: vipmagazin)

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