Area 51

AREA 51 | Der geheimste Ort der Welt ist nicht länger geheim

Nach vielen Jahren in der Versenkung schafft es das zweite Regiewerk AREA 51 von Paranormal Actvity-Regisseur Oren Peli doch noch an die Oberfläche – auch wenn es nur VoD ist (vorerst).

Area 51

© Paramount Pictures

Inhalt

Eine Gruppe von drei Studenten haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein berühmtes militärisches Sperrgebiet in der Wüste von Nevada zu erkunden. Es handelt sich hierbei um die ominöse „Area 51“ im südlichen Nevada, unweit von Las Vegas. Die drei Studenten Reid (Reid Warner), Darrin (Darrin Bragg) und Ben (Ben Rovner) planen mit der Unterstützung von Jelena (Jelena Nik), die Basis zu infiltrieren, um endlich Licht ins Dunkel zu bringen. Es kursieren unzählige Gerüchte um die geheime Basis: UFO-Teile, Aliens und Top-Secret-Militär-Technologie. Um die Wahrheit hinter den Gerüchten zu finden, begeben sich die Studenten ausgestattet mit eigenen Videokameras auf das abgelegene, eingezäunte Gelände. Als Enthüllungsjournalisten wollen die Freunde in die Geschichte eingehen und werden Teil etwas weitaus Größerem. Sie ahnen nicht, was ihr Einbruch freisetzt…

Kritik

Warum dieser Stoff sechs Jahre in der Schublade lag, weiß keiner so genau. Bereits 2009 wurde die zweite Regiearbeit von Paranormal Activity-Regisseur Oren Peli abgedreht. Eigentlich sollten sich Verleiher und Kinobesitzer um das neue Werk reißen, da es im gleichen Found-Footage-Stil gedreht wurde und eine ähnliche Wirkung von Beklemmung und Neugier erzeugt. Aber vielleicht taten sie es nicht, da sich im Film alles um den geheimsten Ort der Welt dreht: der AREA 51. Eventuell befürchteten Kinobetreiber und Verleiher Konsequenzen, denn wer sieht schon gerne, wie man eine Militärbasis mit einfachsten Mitteln infiltrieren kann. Den Film könnten einige als Einbruchsanleitung missbrauchen, das wäre natürlich der maximale Härtefall. Somit bekam der Film in den USA einen limitierten Kinostart und wurde weltweit als VoD vertrieben. Dabei ist Area 51 interessant aufgebaut, auch wenn er begleitet wird von einigen derben Schwächen. Zunächst muss die sehr unübersichtliche Exposition kritisiert werden, sie gibt uns einen Anhaltspunkt und eine mögliche Motivation (die erst am Ende zum Anfang führt, warum die Studenten in die Basis einbrechen wollen), bleibt aber recht ineffizient. Durch einen kleinen Zeitsprung werden wir erst in die eigentliche Geschichte überführt. Bei den Vorbereitungen zum geplanten Einbruch stellen wir uns als Zuschauer die Frage: Wie können drei Studenten an so wertvolles Equipment kommen, dass die Technik des Militärs derart austrickst? Nun, das muss jetzt für den weiteren Verlauf der Geschichte so hingenommen werden. Auch, was darauf folgt – ich möchte jetzt an dieser Stelle nicht spoilern – scheint nicht ganz logisch zu sein. Bis zum Einbruch vergeht noch ein bisschen Small Talk und kuriose Begegnungen, aber dann ist es so weit. Jetzt kommt die High-End-Technik zum Greifen, die Studenten schaffen es und nach ein paar Wacklern später sind wir im Herzstück der Anlage. „Krass!“ denken wir jetzt. Drei Studenten brechen in die wohl am stärksten bewachte Militärbasis der Welt ein. Hier merkt man, dass sich Logik und Spannung die Hand reichen. Zum Glück wird der Film zum Showdown ereignisreicher und glänzt dann doch mit vielen Schockmomenten. Auch der Fakt und die Illusion, dass es sich hierbei um die mysteriöse Area 51 handelt, treibt auch im Zuschauer den Wunsch voran, tiefer in die Anlage vorzudringen. Könnte es da unten wirklich so aussehen? Oren Peli orientiert sich am Aufbau der Anlage und den Mysterien, die hier verborgen liegen sollen, an Zeugenaussagen und Berichten der letzten 70 Jahre, somit entfaltet die Kulisse ihre volle Wirkung. Die Darsteller selbst sind in Ordnung und klingen wie so oft im englischen Original besser. Wenn ich dem Afrommerikaner Darrin im Deutschen die Stimme von Tim Sander gebe, wirkt der sehr skurril und unwirklich. Aber dies ist schon meckern auf hohem Niveau. Ich für meinen Teil bin ein absoluter Fan von Verschwörungstheorien, Aliens und UFOs, daher trifft der Film meinen Nerv. Doch ebenso besitzt er Potenzial völlig missverstanden zu werden als absurder Film, fernab der Realität. Area 51 und Oren Peli tun viel dafür, dass es auch so ist, aber ist es auch wie ein Autounfall: man kann nicht wegsehen. Somit hat er doch alles richtig gemacht.

Fazit: Nicht immer (ganz) logisch, schafft der Film dennoch zum Zuschauer durchzudringen. Area 51 ist ein interessanter Ansatz, der sich intensiv mit dem Mythos der Militärbasis beschäftigt, aber vielleicht auch einige Details zu arg verzerrt. 

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Area 51
Produktionsland/-jahr:   US 2015
Laufzeit:                91 min
Genre:                   Sci-Fi, Thriller

Regie:                   Oren Peli
Drehbuch:                Christopher Denham, Oren Peli     
Kamera:                  Todd Grossman     

Kinostart:               -
Home Entertainment:      15. Mai 2015 (VoD)

Verleih:                 Paramount Pictures

(Quelle: Fabian Pohl – Der Raizer)

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