Elysium

ELYSIUM | Die Zukunft der Armen ruht auf den Schultern eines Mannes

Die Erde? Ein Slum. Die Reichen? Haben sich in einer Luxus-Raumstation verbarrikadiert. Der neue Science-Fiction-Thriller ELYSIUM von Neill Blomkamp erzählt vom zukünftigen Kampf zwischen Arm und Reich – mit der extra Portion Brutalität und Gleichgültigkeit.

Elysium-Poster

© Sony Pictures Home Entertainment

Inhalt

Im Jahr 2154 ist die Menschheit in zwei Klassen aufgeteilt: Die wenigen Reichen, die in einer luxuriösen Raumstation namens Elysium leben, und den Rest, der auf der vollkommen ruinierten, überbevölkerten Erde dahinvegetiert. Die politische Hardlinerin Rhodes (Jodie Foster) vertritt die Regierung und geht für den Schutz des Luxus-Status der Raumstation und ihrer Bewohner buchstäblich über Leichen. Sie vertritt sehr strenge Anti-Immigrations-Gesetze, doch das hindert die verarmten und verzweifelten Menschenmassen auf der Erde nicht, zahlreiche Versuche zu unternehmen, nach Elysium zu gelangen. Unterstützt wird Rhodes von dem Soldaten Kruger (Sharlto Copley), der auf der Erde die Drecksarbeit für sie erledigt. Der vorbestrafte Arbeiter Max (Matt Damon) ist eine der vielen hoffnungslosen Seelen auf dem blauen Planeten. Er bekommt nach einem Arbeitsunfall mit radioaktiver Strahlung die erschütternde Diagnose, dass er innerhalb der nächsten fünf Tage sterben wird – es sei denn, er gelangt nach Elysium, denn auf dem fortschrittlichen Raumschiff gibt es ausgezeichnete medizinische Möglichkeiten, die der Oberschicht vorbehalten sind. Max lässt sich einen androiden Kampfanzug an den Körper operieren und zieht fortan in den Krieg gegen die anhaltende soziale Ungerechtigkeit…

Kritik

2009 überraschte uns der südafrikanische Filmemacher Neill Blomkamp mit dem großartigen Science-Fiction-Film District 9, der hoffentlich bald eine Fortsetzung nach sich zieht. Zukunftsszenario scheinen Blomkamp zu liegen. Einige Jahre später geht er mit einem dystopischen Weltordnung, insofern man von Ordnung sprechen kann, wieder ins Rennen und zaubert uns erneut ein erschreckendes und beklemmendes Zukunftsszenario dahin. Dabei bleibt der Regisseur und Drehbuchautor optisch glaubhaft und authentisch. Die Zeit scheint im Jahr 2154 still zu stehen. Auf der Erde wird kaum der Eindruck erweckt sich in der Zukunft zu befinden, zu marode wirkt die Gesellschaft und Umgebung. Die Optik ist stark an District 9 angelehnt und erweckt damit einen Hauch von Fortsetzung, doch ist die Geschichte bei Weitem eine andere. Diese ist mitunter leider total vorhersehbar und wenig überraschend, aber nicht arm an Spannung und packenden Momenten. In ELYSIUM bleibt es bei der einnehmenden Inszenierung mit einer leider mittelmäßigen Geschichte. In Bezug auf die Effekte ist dieser Science-Fiction-Film großartig geworden, wenn auch die Action-Sequenzen aufgrund der starken Kamerawackler mitunter an den Nerven des Zuschauers zerrt. Was natürlich wieder einmal in bester Blomkamp-Manier funktioniert, sind die mitunter herben Gewaltakte (da ein explodierender Körper, hier eine Blutfontäne usw.). Aber es passt zur überzogenen Stimmung des Films, die nackte und ungeschönte Brutalität unter Menschen. In Elysium treffen die beiden OSCAR-Preisträger Matt Damon und Jodie Foster erstmals aufeinander. Beide haben zwar nicht viele Möglichkeiten sich innerhalb ihrer Figuren individuell zu entwickeln – dies ist leider der vorhersehbaren Geschichte zu verdanken. Nichtsdestotrotz finden sie aber glaubhaft in ihre unterschiedlichen Charaktere hinein – a la böser Cop, guter Cop.

Fazit: Auch wenn weitestgehend der aus District 9 bekannte WOW-Effekt ausbleibt, ist Elysium dennoch ein absoluter Sci-Fi-Blockbuster geworden, der mit seiner Zukunftsvision leider die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich erschreckend realistisch thematisiert.

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Elysium
Produktionsland/-jahr:   US 2014
Laufzeit:                109 min
Genre:                   Action, Drama, Sci-Fi

Regie:                   Neill Blomkamp
Drehbuch:                Neill Blomkamp
Kamera:                  Trent Opaloch    

Kinostart:               15. August 2013 
Home Entertainment:      17. Dezember 2013 

Verleih:                 Sony Pictures Home Entertainment 

(Quelle: Kino Kanal)

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