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KLEINE ZIEGE, STURER BOCK | Plötzlich Vater!

Für das unterhaltsam dickköpfige Roadmovie KLEINE ZIEGE, STURER BOCK startet Publikumsliebling Wotan Wilke Möhring in der Rolle des charmanten Versagers Jakob zusammen mit der Nachwuchsentdeckung Sofia Bolotina, als seine überraschend auftauchende Tochter Mai und dem eigensinnigen, musikalisch jedoch äußerst versierten, Schafbock auf eine Abenteuerfahrt nach Norwegen. Der Bock stinkt, die Tochter zickt, das Auto muckt – und der Weg bis nach Norwegen ist weit!

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© Majestic Filmverleih

Inhalt

Der Lebenskünstler Jakob (Wotan Wilke Möhring), der sich sein Geld als Elvis-Imitator in Altersheimen verdient, lebt frei und ungebunden in den Tag hinein. Bis sich Julia (Julia Koschitz), eine seiner Ex-Affären, nach zwölf Jahren meldet und ihm mitteilt, dass er Vater ist. Die gemeinsame Tochter Mai (Sofia Bolotina) ist bereits auf dem Weg zu ihm, um ihn kennenzulernen – und das gerade, als er einen Job als Fahrer bei einem internationalen Transportunternehmen angenommen hat. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als mit der neu gewonnenen Tochter im Schlepptau, einem Ziegenbock als Fracht und einem klapprigen Transporter nach Norwegen aufzubrechen. Auf dem Weg ins Land der Fjorde muss sich Jakob dann mit den Herausforderungen der Vaterschaft und der Sturheit seiner beiden Begleiter herumschlagen.

Kritik

Wotan Wilke Möhring ist ein außergewöhnlicher Darsteller. Wirkt er in seinen Rollen immer etwas treudoof, aber warmherzig, mit dem leichten Hang zum Psychopathen. Herrlich impulsiv und abgedreht, aber auch einfühlsam und liebreizend. Diese vielschichtigen Atribute werden in KLEINE ZIEGE, STURER BOCK unter eine harte Probe gestellt, denn seine facettenreiche Darstellungsweise erweist sich als der Retter dieses Filmes. Schnell wird nämlich klar, dass die Geschichte ein aufgewärmtes Gericht ist. Erinnerungen werden wach an Dreiviertelmond, wo ein Taxifahrer plötzlich ein türkisches Mädchen auf der Rückbank vorfindet und vorübergehend für sie sorgt. Aber auch so wird vieles recycelt, was man irgendwo schon zu Hauf gesehen hat. Aber ich muss ehrlich gestehen, empfinde ich diese Tatsache als nicht störend. Kleine Ziege, sturer Bock ist eine kinderfreundliche Erzählung mit viel kinderfreundlichen Humor und skandinavischen Flair und genau hier kommt Wotan Wilke Möhring zum Tragen, dem eine wunderbare Nachwuchsschauspielerin namens Sofia Bolotina an die Seite gestellt wurde. Beide agieren harmonisch, sticheln sich an, beruhigen sich aber auch gleichsam. Johannes Fabrick inszeniert herzlich und ruhig, versäumt aber den notwendigen Tiefgang, um Kleine Ziege, sturer Bock aus der Oberflächlichkeit und Kitsch zu befreien. Ebenso sollte man die Glaubwürdigkeit nicht hinterfragen, denn manche Punkte in der Handlung wirken schon arg an den Haaren herbeigezogen. Nichtsdestotrotz ist Fabricks Film ein solider deutscher Film, der durchaus das Potential hatte, mehr zu sein, als ein Mikrowellengericht. So bleibt ein tolles Duo, witzige Momente und die schöne Landschaft Norwegens.

Fazit: Wenn der Filme seine gewissen Momente ausspielt, dann ist er wirklich gut. Doch leider sind diese individuellen Szenen zu selten, um dauerhaft zu binden. Einzig die kinderfreundliche Handlung, der tolle Cast und die Landschaft sorgen dafür, dass Kleine Ziege, sturer Bock dennoch ein Filmerlebnis für die ganze Familie wird.

FSK ab 0 (weiß)Originaltitel:           Kleine Ziege, sturer Bock
Produktionsland/-jahr:   DE 2015
Laufzeit:                95 min
Genre:                   Komödie

Regie:                   Johannes Fabrick
Drehbuch:                Petra Katharina Wagner   
Kamera:                  Helmut Pirnat 

Kinostart:               15. Oktober 2015
Home Entertainment:      24. März 2016

Verleih:                 Majestic Filmverleih

(Quelle: vipmagazin)

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