Asphaltgorillas

ASPHALTGORILLAS | Gib dem Affen Zucker

Nach sozialkritischen Dramen, kommerziellen Erfolgen sowie Kinderfilmen geht es für Detlev Buck mit ASPHALTGORILLAS auf die Straßen von Berlin. Im Gepäck: Koks, Knarren und ein sichtlich angepisster Unterweltboss.

ASPHALTGORILLAS

© Constantin Film

Inhalt

Berliner Nächte sind gefräßig und Atris (Samuel Schneider) hat Hunger. Er will nicht länger der Handlanger von Unterweltboss El Keitar (Kida Khodr Ramadan) sein. Als sein Freund Frank (Jannis Niewöhner) im dicken Lamborghini in Atris‘ kleinem Drogendealer-Life vorfährt, wittern beide die Chance, ihr Schicksal zu drehen. Atris lässt sich auf eine Falschgeld-Nummer ein und alles eskaliert: Das hier ist immer noch Berlin. Der Deal, die Gangster, das Koks, die Karren, die Knarren – und mittendrin die furchtlose, coole Diebin Marie (Ella Rumpf). Atris hat keine Chance, als mit ihr die Welle zu reiten, die er selber angeschoben hat…

Kritik

Es ist wohl ein Trend, mehr nicht, aber er ist erfolgreich. Filme oder Serien über Berlins Unterwelt finden reißenden Absatz. Clans, Bad Boys und Kleinkriminelle, die sich im Schatten der zivilisierten Gesellschaft bewegen, sind ebenso lukrativ wie Vampire, Zombies und andere Kreaturen. Gerade in Deutschland erweist sich das Spiel mit den Abgründen der Hauptstadt als dickes Geschäft, so werden Serien wie 4 Blocks oder Dogs of Berlin von Zuschauern und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Nun serviert Detlev Buck, die Fleißbiene unter den Filmemachern, einen gut gegartes Stück an. ASPHALTGORILLAS ist inhaltlich kein großer Wurf. Ignoriert man jedoch die hanebüchene Geschichte und fokussiert sich auf den schier unendlichen Rausch, der durch die Todesangst der Protagonisten und den Lichtern der Großstadt zu einem epileptischen Potpourri der Unterhaltungskunst wird, hat man seinen Spaß bis zum bitteren Ende. Doch vorweg muss man einem hektischen Beginn trotzen, bevor es so richtig losgeht. Danach erbricht sich Bucks Gedankenschmiede und zaubert abseits von Langeweile einen teilweise recht humorvollen Film für gewisse Stunden. Kida Khodr Ramadan ist einer meiner Lieblinge und fast schon in Sachen Gangster mit Migrationshintergrund eine sichere Bank. Seine Aura von Ehrfurcht erfüllt, gleichzeitig aber auch charismatisch souverän. Daneben reinen sich diverse Jungdarsteller, die man kennt. Samuel Schneider, Jannis Niewöhner oder Heidi Klums Topmodel Stefanie Giesinger haben ihre Zeit. Asphaltgorillas macht wirklich Laune, sofern man das System nicht kritisch hinterfragt. Perfekt ist nichts, aber dafür lebhaft und kurzweilig.

Fazit: Stil- und schusssicher – Detlev Buck porträtiert Berlins dreckigste Seite und macht dabei nur kleine Fehler. Die Geschichte wirkt ziemlich an den Haaren herbeigezogen, allerdings erweist sie sich doch als mächtig unterhaltsam. Es ist kein für Dichter und Denker, sondern für Alltagshelden, die einfach mal den Kopf ausschalten wollen. 

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Asphaltgorillas
Produktionsland/-jahr:   DE 2018
Laufzeit:                103 min
Genre:                   Krimi, Thriller, Komödie

Regie:                   Detlev Buck
Drehbuch:                Detlev Buck, Cüneyt Kaya, Constantin Lieb
Kamera:                  Marc Achenbach

Kinostart:               30. August 2018
Home Entertainment:      7. Februar 2019

Verleih:                 Constantin Film

(Quelle: Constantin Film)

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