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ZERO | Klein Khan ganz groß in einem kuriosen „Bollybuster“

Bollywood Megastar Shah Rukh Khan in ZERO. Ein liebevoller Taugenichts im Strudel der Gefühle, der fast drei Stunden damit zu bringt, alles an Emotionen abzuspulen und die Liebe seines Lebens zurück zu gewinnen.

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© Alive/Bollylove

Inhalt

Bauua (Shah Rukh Khan) ist ein gut gelaunter Taugenichts, der trotz seiner 38 Jahre noch bei den Eltern wohnt. Damit soll jetzt Schluss sein: Bauua sucht die Frau fürs Leben. Prompt vermittelt ihm eine Heiratsagentur Aafia (Anushka Sharma), eine angesehene Wissenschaftlerin. Sie scheint die perfekte Partie – zumindest auf dem Foto. Doch Bauua ist von der Beziehung schnell überfordert. Lieber flüchtet er sich in Schwärmereien für das Bollywood-Starlet Babita und lässt ihretwegen sogar die Hochzeit mit Aafia platzen. Viel zu spät erkennt Baaua seinen Fehler. Mit einer spektakulären Aktion will er das Blatt nochmal wenden.

Kritik

Bislang habe ich aus gutem Grund Filme „Made by Bollywood“ gemieden. Die stets freundlichen und aalglatten Perfektionisten kombiniert mit einfachen, rechtsschaffenden Bürgern, die plötzlich in einer beeindruckenden Choreografie ganze Straßenzüge von Millionenmetropolen anstecken und in schierer Brillanz zehnminütige Songs performen – zu viel für mich. Auch inhaltlich gingen dabei die Vorstellungen weit auseinander. Alles bunt, der immer wiederkehrende Aufbau Verlieben-Tanz-Verlust-Tanz-Liebe-Welttournee und der Umstand, dass alles immer auf ein Bussi-Bussi-Happy-End hinausläuft, raubt mir jegliche Illusion eines wirklich ansprechenden Films. Doch ich habe mich erweichen lassen und so ist ZERO mit Shah Rukh Khan mein erstes Mal.

Was hat schlussendlich dazu geführt, dass ich mir diesen fast dreistündigen Film am Stück gegeben habe? In erster Linie gewann der Trailer meine Aufmerksamkeit und stiftete zugleich auch viel Verwirrung, weil eben diese paar Minuten für ordentlich Verwirrung sorgten. So viel Input und Hektik. Aber der Humor, der indische Charme und tatsächlich mal eine ansprechende Rahmenhandlung haben mein Herz erweichen lassen. Aanand L. Rai ist ein gefragter Mann und hat mit seinen Regiearbeiten für volle Kassen gesorgt. Nun schickt er den Megastar aus Bollywood als kleinwüchsigen Tagträumer ins Rennen. Der Rest ist ein hanebüchen Märchen. Aber es ist auf eine abstruse Art sehr unterhaltsam und komisch. An für sich ist Shah Rukh Khan eine angenehme Erscheinung, wohl aber, weil ich ihn so selten sehe. Ich bin von den Schauspielern und der schrillen Welt nicht übersättigt. Zero schaut sich trotz üppiger Laufzeit gut weg mit gelegentliche, Zähneknirschen.

Inhaltlich ist es tatsächlich eine Blaupause bestehender Filme mit jenen Aufbau, der eingangs erwähnt wurde. Aber ich musste doch oft auch sehr herzhaft lachen und war zudem erstaunt, wie wandelbar King Khan ist. Er ist zweifellos ein Superstar, charismatisch und liebenswert. Als zielstrebiger Kleinwüchsiger ebenso groß, wie in seinen sonst gespielten Rollen. Aber ja, ich hab es oft genug erwähnt. Man braucht Zeit. 164 Minuten toppen einfach mal den erfolgreichsten Film aller Zeiten Avengers: Endgame und hat gleichzeitig auch mindestens so viele Darsteller auf einem Haufen.

Fazit: Indischer Bollybuster mit King Khan in einer kleinen, ganz großen Rolle mit lebensfeindlicher Laufzeit von weit über 2 1/2 Stunden. Aber er ist unterhaltsam, kurios und irgendwie doch ein dauerhaft freudiges Schunkeln mit Freunden. 

FSK ab 0 (weiß)Originaltitel:           Zero
Produktionsland/-jahr:   IN 2018
Laufzeit:                164 min
Genre:                   Komödie, Drama, Romanze

Regie:                   Aanand L. Rai
Drehbuch:                Himanshu Sharma
Kamera:                  Manu Anand

Kinostart:               21. Februar 2019
Home Entertainment:      30. August 2019

Verleih:                 Alive/Bollylove

(Quelle: Red Chillies Entertainment)

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