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FOLLOW ME | Russische Raterunde versus Social-Media-Kritik

In dem nervenaufreibenden Escape-Room-Schocker FOLLOW ME schickt Regisseur Will Wernick die beliebten Serienstars Keegan Allen und Holland Roden in ein auswegloses Spiel, in dem es tödliche Rätsel zu lösen gilt.

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© capelight pictures

Inhalt

Der Social-Media-Star Cole (Keegan Allen) filmt für seinen erfolgreichen Vlog alles, was er erlebt. Seit zehn Jahren liefert er seinen Followern ständig neuen, spannenden Content und schreckt dabei vor keiner noch so extremen Challenge zurück. Zum Jubiläum seines Kanals reist er mit seiner Freundin Erin (Holland Roden) und ein paar Freunden nach Moskau, um dort an einem mysteriösen Spiel teilzunehmen: Ein berüchtigter, hyperrealistischer Escape-Room soll die Gruppe an ihre Grenzen bringen. Doch was als morbides Spiel beginnt, wird bald zum Kampf ums nackte Überleben – den Millionen Fans im Livestream mitverfolgen …

Kritik

Eine crazy Mische aus Escape Room und Saw, eben nur abgedämpfter und weniger gut… aber auch nicht schlecht. FOLLOW ME ist irgendwas zwischen Gut und Böse. Lange tat ich mich schwer, den Film einzuschätzen und hab nach 90 Minuten schon etwas Schlimmes befürchtet. Doch oh Wunder hat mich das Ende so sehr überrascht, dass der Film tatsächlich doch mehr Durchschnitt als Flaute ist. Ich bin ein Verfechter von „Ein Film steht oder fällt mit seinem Ende“ und Follow Me bleibt stehen und hat über weite Strecken sehr Vieles zu bieten – auch wenn man es schon in unzähligen anderen Filmen gesehen hat. Es ist nun mal Fakt: Lieber gut geklaut, als selbst schlecht erfunden. Gerade die unterschwellige Kritik an die moderne Gesellschaft, die im Social-Media-Universum untergeht, ist hier eindringlich und spürbar und verleiht dem Film tatsächlich einen Hauch von Tiefgang. Doch bevor man zu einem halbwegs befriedigenden Punkt kommt, braucht ihr Geduld. Bei 90 Minuten ist gerade das erste Drittel hardcore Training der Sitzmuskeln. Danach wird es doch recht unterhaltsam und kurzweilig. Das war es eigentlich auch schon. Ich musste weder weinen noch oft den Kopfschütteln.

Fazit: Solider Escape Room-Film mit dem gewissen Etwas, welcher sein Potential nicht richtig nutzt. Da war am Ende des Tages mehr drin, aber immerhin ist es kein Desaster. B-Movie der besseren Art.

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           No Escape
Produktionsland/-jahr:   US 2020
Laufzeit:                91 min
Genre:                   Horror, Abenteuer, Thriller

Regie:                   Will Wernick
Drehbuch:                Will Wernick
Kamera:                  Jason Goodell

Kinostart:               20. August 2020 
Home Entertainment:      18. Dezember 2020

Verleih:                 capelight pictures

(Quelle: capelightpictures)

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