DAS BESTE KOMMT NOCH! erzählt die emotionale Geschichte über die besten Freunde Felix und Arthur, die beide nach einem großen Missverständnis fest davon überzeugt sind, dass der jeweils andere nur noch wenige Monate zu leben hat.
.INHALT.
Obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten, sind Arthur (Michael Maertens) und Felix (Til Schweiger) beste Freunde, gefühlt schon immer – der eine ein pedantischer Spießer, der andere ein auf der Überholspur lebendes Schlitzohr. Um seinem abgebrannten Freund zu helfen, leiht Arthur ihm seine Krankenkarte und erfährt so, dass Felix todkrank ist. Weil er es nicht übers Herz bringt, Felix geradeheraus die Wahrheit zu sagen, verheddert Arthur sich so sehr, dass schließlich Felix denkt, sein bester Freund liege im Sterben! Und so beginnt Felix, sich um den kerngesunden Arthur zu kümmern. Am Ende lernt Arthur das Leben (neu) kennen und Felix begreift, was es heißt zu lieben.
.KRITIK.
Til Schweiger und das deutsche Kino: keine Beziehung ohne Höhen und Tiefen. Manche fragen sich, wie dieser Mann zur Schauspielerei kam, manche sehen in ihm ein wandelndes Kultobjekt, dass vor 30 Jahren Manta, Manta gemacht hat. Es ist nicht alles schlecht, aber das meiste am Ende des Tages dann doch. Dabei hat Til Schweiger irgendwo ganz tief in sich drin, ein gewisses Talent. Und verteufeln möchte ich ihn auch nicht gänzlich. Und so habe ich mir dann doch seinen neusten Film DAS BESTE KOMMT NOCH! angesehen. Tja und das ist ein Film, wo irgendwie alles passt… auch Til Schweiger. Ja, er ist speziell und über seine schauspielerischen Fähigkeiten schreiben Menschen ganze Doktorarbeiten, aber dieser Film kommt ungewöhnlich ausbalanciert und unterhaltsam daher. Eigentlich ist es so, sobald Schweiger nicht nur vor der Kamera, sondern auch dahinter agiert, sind das meist schwierige Produktionen, die wenig Anklang finden. Aber bei Das Beste kommt noch! hat er es doch geschafft, für gute und bewegende Unterhaltung zu sorgen.
Emotionale Geschichten lassen Schweiger menschlich und weniger – salopp gesagt – dumm wirken. Und sind diese dann auch noch mit einem gewissen Humor gesegnet und erscheinen in weiteren Rollen vergleichsweise „seriöse“ Schauspielerinnen und Schauspieler, dann kann das ein sehr gutes Projekt werden. Ich gebe mir auch immer die größte Mühe, Schweiger-Filme von Beginn an zu hassen (das hat schon System), aber sehe ich auch ein, wenn dies unangebracht ist. Also nach all den Enttäuschungen haben wir nun endlich einen herzerwärmenden Film, der sich gut präsentiert. Schweiger inszeniert hier eine emotionale Buddy-RomCom, die ihre Faszination durch ein einfaches Missverständnis erhält. Doch bei all dieser leichten Comedy, darf man das ernste Thema Krebserkrankung als Grund für dieses Missverständnis nicht außer Acht lassen. Wie Maertens und Schweiger damit umgehen und spielen, ist großes Kino. Glaubwürdig, mal leicht und mal schwer, aber nie hanebüchen. Die Kameraarbeit, die seichten Farben (Schweiger-Sättigung und -Kontrast) und dieses Gefühl, was vermittelt werden, sind schon großes Kino. Da hebt sich der Film auch etwas von der Romanverfilmung „Lieber Kurt“ ab, die bei weitem nicht so stark ist, wie Das Beste kommt noch!.
Der Film spielt mit einem äußerst sensiblen und schwierigen Thema, das viele von uns kennen. Auch ich habe meine geliebte Oma an den Krebs vor einigen Jahren verloren. Daher kann dieser Film durchaus zum Verarbeiten beitragen. Die den Dingen sogar eine gewisse Leichtigkeit geben kann. Und wenn das viele – einschließlich ich – beim Sehen empfinden, hat Schweiger hier doch einiges richtig gemacht.
.FAZIT.
Ein Film, der bei Weitem nicht rund ist, aber die nötige Emotionalität und Authentizität mitbringt. Der leichte Humor, der sich gut in dieses sensible Thema einfügt, gibt uns Raum zum Verarbeiten und Durchschnaufen. Maertens und Schweiger als Duo funktionieren super und am Ende des Tages ist das ein unterhaltsamer Film (nach so langer Zeit von Til Schweiger), der viel Positives mitbringt.
| Originaltitel | Das Beste kommt noch! |
| Produktionsland/-jahr | Deutschland 2023 |
| Laufzeit | 111 min |
| Genre | Komödie, Drama |
| Regie | Til Schweiger |
| Drehbuch | Maggie Peren |
| Kamera | René Richter |
| Kino | 7. Dezember 2023 |
| Home Entertainment | 25. April 2024 |
| Verleih | Constantin Film |