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CAPITAL C | Das visuelle Handbuch zum Thema Crowdfunding

Mit CAPITAL C ist den Regisseuren Jørg M. Kundinger und Timon Birkhofer ein innovativer, wissensvermittelnder, aber auch emotionaler und humorvoller Film gelungen. Über die Crowd wurden weltweit bereits tausende Projekte mit weit über einer Milliarde Euro realisiert. Doch wie funktioniert diese revolutionäre Art der Geldbeschaffung eigentlich genau und was steckt hinter diesem Phänomen des Internet-Zeitalters?

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© fabrfilm home entertainment

Inhalt

Für die Fortsetzung seines 80er Jahre Videospiele-Hits „Wasteland“ wagt Brian Fargo gemeinsam mit 60.000 Unterstützern das Experiment, ein Millionenprojekt ganz ohne Industriepartner und nur mithilfe der Crowd zu realisieren. Mit gestrickten Überziehern für Trinkflaschen ist Hippie Zach Crain nicht die Sorte Start-Up-Unternehmer, der das Interesse von Konzernen und Investoren weckt. Erst seine erfolgreiche Crowdfundingkampagne ändert dies auf unheilvolle Weise. Auch Jackson wird vom Erfolg seiner Kampagne für handgezeichnete Pokerkarten überrascht. Die Erfüllung seines Traums fordert jedoch ihren Preis. Neben den drei Protagonisten kommen weitere Crowdfunder, Insider und Experten wie Scott Thomas (Design Director der Obama-Wahlkampfkampagne), Seth Godin (Bestseller-Autor), Denis Bartelt (CEO Startnext) und Sascha Lobo (Blogger, Buchautor, Journalist) zu Wort, um Chancen und Gefahren in der Arbeit mit der Crowd einzuschätzen und um aufzuzeigen, wie diese im Begriff ist, unsere Welt maßgeblich und für immer zu verändern.

Kritik

Das Thema Crowdfunding hat es in der Form so noch nie in einen Film, geschweige denn in eine Dokumentation geschafft. Man weiß, dass Christoph Maria Herbst seinen Film Stromberg – Der Film auf diese Weise, Geld durch fremde Leute, finanzieren und damit umsetzen konnte. Crowdfunding ist eine tolle Sache, Geld zu generieren – für Projekte, die der Mensch braucht oder auch nicht. CAPITAL C ist die visuelle Gebrauchsanweisung für die Finanzierung einer Idee bis hin zur Marktreife. Vielleicht nicht immer ganz objektiv, entführen uns die sympathischen Filmemacher Timon Birkhofer und Jørg M. Kundinger in jene Welt der Geldakquise – zu mindestens wird dieser Versuch unternommen, das Thema der breiten Masse näherzubringen. Phasenweise wirkt es so, als würde das Thema Crowdfunding nicht genügend Stoff mitbringen, um dies in ein Spielfilmformat zu bringen. Somit verliert sich der Film immer mal wieder in belanglose, aber witzige Passagen. Dennoch passt Capital C auf, keine falschen Informationen weiterzugeben. Im Vordergrund stehen drei Projekte, die die Problematik und den Zeitfaktor beleuchten, aber nicht das Phänomen Crowdfunding an sich. Dies wäre weitaus interessanter und sinnhafter gewesen, doch am Stuhl der Unterhaltung wird nur bedingt gesägt. Denn Capital C ist eine spaßige Angelegenheit und verkörpert nichtsdestotrotz den Pioniergeist unserer heutigen Gesellschaft. Wer mehr Details und Antworten auf die doch recht offenen Fragen – die der Film aufwirft – hat, der sollte auf das parallel zu Capital C erscheinende Buch “Capital C: Das Crowdfunding-Handbuch” zurückgreifen. Zusammen ergeben beide Medien eine unanfechtbare Einheit.

Fazit: Ein softer Einstieg in die Welt der Geldgewinnung – ohne Kredit-Hai! 

FSK ab 0 (weiß)Originaltitel:           Capital C
Produktionsland/-jahr:   DE/US 2014
Laufzeit:                87 min
Genre:                   Dokumentation

Regie:                   Timon Birkhofer, Jørg M. Kundinger
Drehbuch:                Timon Birkhofer, Jørg M. Kundinger   
Kamera:                  Jørg M. Kundinger 

Kinostart:               24. September 2015
Home Entertainment:      18. März 2016

Verleih:                 farbfilm home entertainment

(Quelle: farbfilmverleih)