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DIE WINZLINGE – OPERATION ZUCKERDOSE | Die Welt unter unseren Füßen ist aufregender und lustiger als gedacht

Ein Marienkäfer als Held. Das ist definitiv ein ungewöhnliches Konzept, mit dem der Animationsfilm DIE WINZLINGE – OPERATION ZUCKERDOSE aufwartet, doch nicht nur das: Thomas Szabo und Hélène Girauds Film verknüpft auf originelle, visuell innovative Weise einen fast dokumentarischen Ansatz mit einer zunehmend ausufernden Abenteuergeschichte im Reich der Insekten.

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© Pandastorm/Tobis Film

Inhalt

Ein idyllischer, abgelegener Platz in der Natur: Vom Picknick, das ein junges Pärchen dort hatte und hastig verlassen musste, ist nur noch eine Zuckerdose übrig – in der Mandible, eine schwarze Ameise, einen neuen Freund entdeckt. Bei den Kumpanen handelt es sich um einen mutigen Marienkäfer, der seine Familie verloren hat und mit dem sich Mandible und seine Artgenossen auf den Weg zum heimatlichen Ameisenhügel machen. Doch die Gruppe bekommt schnell unangenehme Gesellschaft: Ein Stamm roter Ameisen will die Zuckerdose für sich, mit dem Frieden zwischen den winzigen Bewohnern der Gegend ist es plötzlich vorbei. Die fiesen gegnerischen Krieger werden vom furchterregenden Butor angeführt und wollen dem Marienkäfer und den Ameisen unerbittlich nachsetzen. Eine wilde Jagd beginnt, durch Wald, Wiesen und über einen reißenden Fluss…

Kritik

Was für eine findige Idee, die Schönheit der Natur in puren, realistischen Bildern zu zeigen und gleichsam diese mit wunderbaren Insekten aus dem Computer zu bestücken. Die französischen Filmemacher Thomas Szabo und Hélène Giraud haben einen beeindruckenden Spagat geschaffen, der uns einerseits die Welt unter unseren Füßen aus einem sehr interessanten Blickwinkel zeigt und zum anderen mit seiner erfrischenden Prise Humor Generationen von Zuschauern begeistern wird. Wir treffen die gängigsten Bewohner von Wald und Wiesen an: Marienkäfer, Ameisen und Spinnen. Gemeinsam erleben sie jeden Tag spannende Abenteuer, doch dieser Tag ist anders. Eine riesige Zuckerdose, die jeder haben will. Hinter diesem Projekt steckt viel Arbeit und ganz viel Liebe zum Detail. Besonders fantasiereich waren die Filmemacher bei der Umsetzung, denn die Wald- und Wiesenbewohner können nicht sprechen. Hier legt man viel Wert auf Orchestermusik als Sprach- bzw. Ausdruckselement. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein interessanter Weg der Kommunikation. Apropos gewöhnungsbedürftig: in DIE WINZLINGE geht es ziemlich ruhig zu. Wer auf Action steht, könnte sich etwas langweilen. Vor allem, weil die sprachlosen Insekten nur wenige Möglichkeiten haben, sich auszudrücken. Geräusche, Gesichtsausdrücke und Bewegungen sind nicht so ausgefeilt wie bei den nicht sprechenden Figuren des Films  Shaun das Schaf. Dagegen wirken die Insekten hier fast ein bisschen steif und manchmal weiß man nicht so recht, was sie eigentlich vorhaben. Doch das auch der einzige Wermutstropfen in einem sonst hervorragenden Exkurs in die Welt des Krabbelns.

Fazit: Ein schöner Mix aus Realismus und Animation, dass allein aufgrund seiner außergewöhnlichen Inszenierung ein absoluter Hingucker ist. Neben den schönen Landschaftsaufnahmen, sind es vor allem die kleinen Bewohner, die uns ohne Worte verzücken.

FSK ab 0 (weiß)Originaltitel:           Minuscule - La vallée des fourmis perdues
Produktionsland/-jahr:   FR/BE 2013
Laufzeit:                89 min
Genre:                   Abenteuer, Animation

Regie:                   Hélène Giraud, Thomas Szabo
Drehbuch:                Hélène Giraud, Thomas Szabo
Produzent:               Philippe Delarue

Kinostart:               14. Januar 2016
Home Entertainment:      14. Mai 2016

Verleih:                 Pandastorm/Tobis Film

(Quelle: vipmagazin)