Blockbuster-Spezialist Peter Berg hat bereits mit Hancock und Lone Survivor sein Gespür für erstklassiges Action-Kino bewiesen. In DEEPWATER HORIZON rekonstruiert er die letzten, folgenschweren Stunden auf der Ölplattform und erzählt die packende Geschichte jener Männer, die bei dem Versuch, das Unvermeidliche abzuwenden, ihr Leben riskierten.

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Inhalt
Die Ölbohranlage Deepwater Horizon steht 2010 kurz vor einem bahnbrechenden Meilenstein: Mehr als 100 Millionen Barrel Öl sollen nur 70 Kilometer vom US-Festland entfernt direkt aus dem Golf von Mexiko gefördert werden. Die beiden Chef-Techniker Mike Williams (Mark Wahlberg) und Jimmy Harrell (Kurt Russell) werden damit beauftragt, gemeinsam mit ihren Teams die Bohrung vorzubereiten. Dabei bemerken sie, dass der Druck auf das Bohrloch viel zu hoch ist, um bedenkenlos fortfahren zu können. Doch ihre Warnungen werden ignoriert und so kommt es zum katastrophalen „Blowout“, bei dem Gas und Öl unkontrolliert und unter enormen Druck an die Oberfläche schießen. Das zieht gewaltige Explosionen nach sich, Öl strömt ungehindert ins Meer und über 120 Menschen sind auf der Bohrinsel eingeschlossen. Williams und seinen Leuten bleibt nicht viel Zeit, Überlebende und Verletzte zu retten…
Kritik
Katastrophenfilme sind eine Welt für sich. Ein eigenständiges Genre, was sicherlich die Elemente eines Action-, Sci-Fi-Films oder sogar Dramas enthält, aber bei Weitem mehr ist. Es kann fiktiv sein oder eben auf wahren Ereignissen bzw. Begebenheiten beruhen. Die Echtheit hinter solchen Geschichten schürt in der Regel die meiste Angst. Warum? Wir erleben etwas nochmal, sofern die moderne Berichterstattung das Thema bis zum bitteren Ende ausschlachtet. Wir haben es einmal aus der Ferne verarbeitet, waren nicht zwingend Teil dieser Katastrophe, werden aber nun durch einen Film mitten ins Geschehen geworfen. Wir erleben die Angst in den Gesichtern. Wir erleben die Explosionen. Wir sehen das gesamte Ausmaß der Zerstörung und seine Folgeerscheinungen. DEEPWATER HORIZON hat die amerikanische Ölindustrie schwer geschadet. Nicht nur finanziell, auch die Natur leidet bis heute an den Folgen des “Blowouts”. Unzählige Tiere sind gestorben, ganze Strandabschnitte waren schwarz und heute werden noch immer Ölreste angespült. Es wird noch eine Weile dauern bis sämtliche Spuren der Katastrophe für immer verschwunden sind. Aber Filme helfen dabei, alles in Ruhe aufzuarbeiten und vielleicht uns selbst zu hinterfragen. Ist es so richtig, sich ausnahmslos der Natur zu bemächtigen und sie auszubeuten? Der Film Deepwater Horizon ist ein Zeugnis von Überheblichkeit und Naivität; besser als gedacht und herausragend gespielt. Natürlich ist das Interesse seitens des Produktionsstudio groß, möglich viele Menschen in die Kinos zu locken, vor allem wenn man sich da Mark Wahlberg oder Kurt Russell ins Boot holt. Aber sind diese Beiden und noch viele weitere namenhafte Darsteller nicht nur schön anzusehendes Beiwerk, sondern exzellente Transporteure einer wirklich schrecklichen Geschichte. Schrecklich im Sinne des katastrophalen Ausmaßes im Golf von Mexiko. Unterstrichen werden die epischen Bilder durch einen großen Komponisten: Steve Jablonsky. Sein eindringlicher Sound hebt die jeweiligen Stimmung hervor und gibt dem Schauspiel zusätzlich zum tragenden Inhalt eine Rahmenhandlung vor. Peter Berg ist augenscheinlich die richtige Wahl gewesen, denn mit actiongeladenen Highlightfilmen kennt er sich aus. Somit ist eine richtige Mischung gegeben, die ein einzigartiges Porträt schafft, dass in der Tat besser geworden ist, als die ersten Bilder und Meinungen dazu vermuten ließen.
Fazit: Schonungslose Darbietung in schockierenden Bildern und eindrucksvoller Musik mit guten Darstellern und ein gut aufgearbeiteten Geschichte.
Originaltitel: Deepwater Horizon Produktionsland/-jahr: US/HK 2016 Laufzeit: 107 min Genre: Drama, Action Regie: Peter Berg Drehbuch: Matthew Michael Carnahan, Matthew Sand Kamera: Enrique Chediak Kinostart: 24. November 2016 Home Entertainment: 6. April 2017 Verleih: STUDIOCANAL
(Quelle: STUDIOCANAL Germany)
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