Im chinesisch-amerikanische Animationsfilm GANS IM GLÜCK sieht sich ein alleinstehender Gänserich plötzlich mit der Aufgabe konfrontiert, sich um zwei verwaiste Entlein zu kümmern – obwohl er es nicht einmal schafft, sich selbst zu versorgen.

© Wild Bunch Germany
Inhalt
Als eingefleischter Junggeselle mit leichten Macho-Allüren tendiert Gänserich Peng dazu sich permanent selbst zu überschätzen. Mit seinen waghalsigen Flugkunststücken sabotiert er immer wieder das Formationsflugtraining seiner Artgenossen, welche sich bald auf den langen Weg in den Süden aufmachen wollen. Doch dieses Mal hat es Peng etwas übertrieben und landet unsanft auf dem Boden der Realität: die Gänse haben den Abflug gemacht und Bruchpilot Peng bleibt mit lahmem Flügel zurück. Aber er ist nicht der einzige, der den Anschluss verloren hat: Zwei vorlaute Entenküken wurden ebenfalls von den Ihren getrennt und bitten ausgerechnet Peng um Hilfe. Das schmeckt diesem zunächst überhaupt nicht. Für die Winzlinge hat er nicht allzu viel übrig; die gehen ihm gehörig auf die Nerven. Doch Peng erkennt auch einen Vorteil in der unfreiwilligen Allianz: Die zwei Küken bieten einen hervorragenden Schutzschild auf der gefährlichen Reise, die die drei nun im Gänsemarsch antreten. Was Peng noch nicht ahnt: Er wird noch einige Federn lassen und erkennen, dass in seiner stolzgeschwellten Gänserich-Brust offenbar so etwas wie ein Vaterherz schlägt …
Kritik
GANS IM GLÜCK oder wohl doch eher im Unglück. Peng, dieser Name ist Programm, glaubt alles im Griff zu haben, scheitert jedoch an seinem eigenen Ego. Torpediert er die Gemeinschaft mit seinen Starallüren und bringt sich damit in große Schwierigkeiten. Wie gut und berechenbar, dass der Gänserich plötzlich die Verantwortung für zwei Entenküken übernehmen muss bzw. darf. Und so fliegen sie gemeinsam gen Sonnenuntergang. Doch was zwischenzeitlich passiert ist eine Mischung aus bahnbrechender Unterhaltungskunst und Fremdschämen: 90 Minuten erweist sich Gans im Glück sympathisch und treudoof, kann jedoch mit seinen Gags und den süßen Figuren nicht ganz über die 0815-Geschichte hinwegtäuschen. Es ist nun kein Milliarden-Wurf wie Findet Nemo oder Alles steht Kopf!, jedoch gibt es so Momente, wo ich mich köstlich amüsiert habe. Es ist ein schwieriger Humor, den Kinder und Eltern zu gleichen Teilen verstehen und nicht verstehen werden. Sicherlich lachen die Kleinen auch über den 30. Entenfurz, während die Eltern daneben sitzen und nur noch den Kopfschütteln. Vorrangig ist dieser Zugvogel-Film für die kleiner Zielgruppe, verfeinert mit diversen Popsongs, die durchaus auch etwas weniger präsent hätten sein dürfen. Ganz rund ist dieses Abenteuer nicht geworden, doch einen Totalausfall habe ich ebenso wenig gesehen. Besonders schön sind die Settings, die dank des chinesischen Animations-Spezis in einem einzigartigen Farben erstrahlen und mit chaotischen Gegebenheiten zu einem kurzweiligen Spaß zusammengefügt wurden. Auch sind die Animationen wirklich gut gelungen, wenngleich sie etwas mehr Charakter verdient gehabt hätten. Mehr Personality!
Fazit: Gans im Glück ist ein locker-leichter Familientrip ideal für einen Besuch am kühlen Sonntagmorgen. Wenig zum Nachdenken, mehr zum Lachen und Staunen.
Originaltitel: Duck Duck Goose Produktionsland/-jahr: CN/US 2018 Laufzeit: 91 min Genre: Komödie, Abenteuer, Animation Regie: Christopher Jenkins Geschichte: Christopher Jenkins Musik: Mark Isham Kinostart: 9. August 2018 Home Entertainment: 7. Dezember 2018 Verleih: Wild Bunch Germany/capelight pictures
(Quelle: Wild Bunch Germany)
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