DIEGO MARADONA ist der dritte biographische Film des Oscar®-gekrönten Teams von “Senna” (2010) und “Amy: The girl behind the name” (2015). Er erzählt die faszinierende Geschichte des Argentiniers, dessen Bedeutung weit über den Fußball hinausreicht. Regisseur Asif Kapadia porträtiert das von Höhen und Tiefen gezeichnete Leben des Weltfußballers Diego Maradona in einem grandiosen Film-Essay.

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Inhalt
Am 5. Juli 1984 traf Diego Maradona nach Zahlung der weltweit höchsten Rekordablösesumme in Neapel ein — und ein sieben Jahre währender Hexenkessel begann. Die gefeiertste Fußballlegende der Welt und die leidenschaftlichste wie gefährlichste Stadt Europas passten ideal zueinander. Auf dem Spielfeld war Diego Maradona ein Genie. Außerhalb des Spielfeldrands wurde er wie ein Gott behandelt. Der charismatische Argentinier liebte den Kampf gegen alle Widrigkeiten und führte den SSC Neapel zur ersten Meisterschaft seiner Geschichte — Stoff, aus dem Träume wahr werden. Aber dafür musste er einen hohen Preis zahlen, Diego konnte tun und lassen, was er wollte, so lange er auf dem Spielfeld Wunder verbrachte, dann aber wendete sich das Blatt …
Kritik
Der Fußballplatz brachte schon allerhand Kinder und Geschichten hervor. Eins talentierter als das andere, eine kurioser als die andere. Viele haben schon das Runde mit ihre einzigartigen Technik und Finesse ins Tor gelenkt. Haben Torhüter mit einem Trick aussteigen lassen, überrascht mit einem Fallenrückzieher oder geschockt mit gnadenloser Kaltschnäuzigkeit. Irgendwo dazwischen flitzt ein kleiner Argentinier umher und hinterließ nichts aus einen Begeisterungssturm. DIEGO MARADONA war seiner Zeit voraus, spielte einen Fußball, der anders war. Zu flink, zu frech, zu filigran. Sowas hat die Welt noch nie gesehen. Ebenso wenig auch eines der wohl legendärsten Tore in der Historie des Sports. Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko. Über 114.000 Zuschauer sahen ein Tor, was es eigentlich niemals hätte geben dürfen. In der Partie zwischen Argentinien und England brachte Maradona den Ball vermeintlich mit dem Kopf hinter die Linie. Das Tor zählte. Doch war es schließlich seine Hand, die “Hand Gottes”. Gott, so nannte und behandelte man Maradona abseits des Platzes. Auf ihm, war er Held und Genie. Die Genialität in Person. Ein Moment für die Ewigkeit. Eine von vielen aussagekräftigen Momenten aus dem Leben des Ausnahmefußballers. Asif Kapadia und Maradona, dass passt zusammen. Mit noch nie gezeigtem Archivmaterial fügt der Oscar-Preisträger dem kontroversen Fußballer eine neue Facette hinzu: die, des Menschen.
Er war keine Person frei von Fehlern, bis heute verfolgen ihn Missetaten. Stellten sein Können und seine erbrachten Leistungen in den Schatten. Natürlich ist er ein Rebel und nicht perfekt. Doch wer ist das schon. Kapadia weiß das und erzeugt einen Sog. Er bringt die einstige Faszination und Jubel einer vergessenen Zeit zurück. Einer Zeit, in der Fußball kein Opfer des Videobeweises wurde, sondern Schiedsrichter in Bruchteilen einer Sekunde selbst über Sieg und Niederlage entschieden. Das Feuer wird entfacht und ein Sturm der Rüstung fegt über den Platz. Diego Maradona ist ein kultverdächtiges Werk und fügt sich nahtlos ein in die Riege großer Stars. Liebevoll und detailliert aufgearbeitet und erzählt. Beinah das Gegenteil von dem, was Maradona einst verkörperte, doch im Inneren immer war. Ein Mensch mit Herz.
Fazit: In stürmischen Zeiten braucht es Rebellen, Helden und Genies. Was war, wird wieder sein. Diego Maradona entfacht wieder ein lebendiges und loderndes Feuer. Eine Fülle von Archivmaterial bringt den Gott zurück in den Fokus des öffentlichen Interesses und führt uns vor Augen, wie Fußball war und irgendwann vielleicht auch wieder sein kann. Mehr als horrende Ablösesummen, Schicki-Micki-Werbedeals und Tiki-Taka.
Originaltitel: Diego Maradona Produktionsland/-jahr: UK 2019 Laufzeit: 130 min Genre: Dokumentation, Biografie, Sport Regie: Asif Kapadia Musik: Antonio Pinto Kinostart: 5. September 2019 Home Entertainment: 15. November 2019 Verleih: DCM
(Quelle: DCM)
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