Deutschlands erste Horrorserie mit Charly Hübner in der Hauptrolle: Mit einer visuellen und erzählerischen Kraft vereint die Serie HAUSEN Horrorelemente und Drama zu einem geheimnisvollen emotionalen Kammerspiel in einem besessenen Plattenbau.

© Sky Deutschland/Lago Film GmbH/Reiner Bajo
Inhalt
Nach dem Tod seiner Mutter ziehen der 16-jährige Juri (Tristan Göbel) und sein Vater Jaschek (Charly Hübner) in einen heruntergekommenen Plattenbau am Rand der Stadt. Während Jaschek versucht, als Hausmeister des maroden Gebäudes eine neue Existenz für sich und seinen Sohn aufzubauen, entdeckt Juri nach und nach, dass das Haus ein bösartiges Eigenleben hat und sich vom Leid seiner Bewohner ernährt. Um es zu bekämpfen, muss Juri die teils feindselige, teils apathische Blockbevölkerung zur Zusammenarbeit bewegen – und sich gegen seinen Vater auflehnen, der immer mehr in den Bann des Hauses gerät.
Kritik
Groß und fett angeteast: Deutschlands erste Horrorserie – wenn wir Dark und Spides einmal ausklammern. Aber grundsätzlich ja, dem deutschen Zuschauer erwartet ein Horrortrip mitten im Plattenbau. Klingt erstmal nach alltäglichem Wahnsinn aus Berlin-Hellersdorf. Gepaart mit depressiven, dunklen Einschlägen, ergießt sich eine aussichtslose Monotonie, die Charlie Hübner und Tristan Göbel, einzufangen wissen. Sie sind das Sprachrohr einer abgedrehten Idee: ein besessener Plattenbau. Wow! Der Inhalt – runtergebrochen – wird nicht jeder seins nennen, aber viele aufschreien lassen. “Innovation, Innovation!” hallt es durch die Hallen des deutschen Films. Hat hier womöglich Regisseur Thomas Stuber eine Lanze gebrochen? Fernab geschichtlicher Aufarbeitung und der 100. Schweiger-Komödie aus dem Kaugummi-Automat einen experimentierfreundlichen Maßstab gesetzt für all die, die sich bis dato nicht getraut haben? HAUSEN ist krass, krass gut, aber auch krass schlecht. Es ist speziell und bedarf keiner eindeutigen Einordnung. Hausen steht für sich. Mit seinem flackerndem Licht, kaputten Neonröhren, schmuddeliger Flure, zwielichtigen Bewohnern und Abgründe, die sich kaum ein Mensch vorstellen kann. Logik, daran mangelt es, aber nicht am Mut, solch eine wahnwitzige Idee auch visuell umzusetzen. Es macht Spaß, wütend und lässt uns am Ende des Tages mit Fragenzeichen, aber auch Lächeln zurück. Hausen ist böse, verdammt. Verdammt gut, verdammt! Und zu wissen, dass es eine 2. Staffel geben könnte, lässt in mir die Zuversicht wachsen, dass die Logik dann doch siegen wird.
Fazit: Ein besessener Plattenbau mit düsteren Gestalten und einem Hausmeister-Charly, der sein Bestes gibt und überzeugt. Hausen hat eine Daseinsberechtigung und wird Freunde, aber auch Feinde finden. Was der Bauer nicht kennt, isst er auch nicht.
Originaltitel: Hausen Produktionsland/-jahr: DE 2020 Laufzeit | Folgen: 480 Minuten | 8 Episoden in 1 Staffel Genre: Drama, Mystery, Horror Regie: Thomas Stuber Drehbuch: Till Kleinert, Anna Stoeva, Thomas Stuber uvm. Kamera: Peter Matjasko, Carlo Jelavic Dt. Erstausstrahlung: 29. Oktober 2020 auf Sky Atlantic Home Entertainment: 14. Januar 2021 Verleih: Eye See Movies
(Quelle: EyeSeeMovies)
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