In der Familienkomödie CATWEAZLE, die auf der gleichnamigen britischen TV-Kultserie aus den 70er Jahren basiert, schlüpft der ostfriesische Star-Komiker in die Titelrolle und nimmt als völlig überforderter Magier den urkomischen Kampf mit den Tücken der Moderne auf.

© TOBIS Home Entertainment
Inhalt
Der 12-jährige Benny (Julius Weckauf) entdeckt in seinem Keller den kauzigen Magier Catweazle (Otto Waalkes), der sich versehentlich aus dem 11. Jahrhundert in die Jetztzeit katapultiert hat. Gemeinsam stürzen sich die beiden in ein Abenteuer, um Catweazles Zauberstab zurückzuerobern, bevor ihn die raffgierige Kunstexpertin Dr. Metzler (Katja Riemann) gewinnbringend versteigern kann. Denn nur mit diesem Stab kann Catweazle wieder in seine Zeit zurückkehren…
Kritik
Remakes – die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Sie können gut, aber auch unfassbar schlecht sein. Lange habe ich überlegt, wo ich CATWEAZLE einordne. Ich bin ein großer Fan des 70er-Jahre-Originals aus Großbritannien. Purer Kult und immer noch zeitgemäßer Humor. Aber die Filmindustrie wird Müde und einfallslos. Und statt den nächsten Roman zu verfilmen, kommt das zweitbeliebteste Arrangement zustande: Remakes. Vorweg muss ich sagen: ich trenne Original und Remake für meine Kritik, da es in meinen Augen fast zwei unterschiedliche Werke sind. Was sie aber vereint, ist der kindgerechte Tenor. Otto Waalkes als Catweazle ist tatsächlich sehr gut. Die Verkörperung dieser Figur ist schon komplex, aber Otto verleiht ihr einen ganz eigenen Touch, ohne wirklich das Original respektlos zu behandeln. Es ist eine vorsichtige Würdigung eines Klassikers, den jeder kennt. Diejenigen, die Otto lieben, werden auch wohlwollend festhalten, dass die Grimassen und Verhaltensweisen der letzten Jahrzehnte, die ihn so groß gemacht haben, immer noch funktionieren. Es ist auch diese Art, die Otto Catweazle mit auf den Weg gibt. Generell ist der Film für eine deutsche Produktion sehr solide gemacht und gespielt. Die Dialoge und Situationen funktionieren gut. Auch die Magie und der Humor sind mehr als gelungen. Natürlich lässt sich darüber streiten, warum und weshalb ein Remake. An diese Diskussion beteilige ich mich nicht, denn getrennt betrachtet ergibt das Sinn und ist irgendwie auch logisch. Die schlechten Kritiken kommen eben von jenen Vergleich: Original und Remake. Diese Vergleiche muss man in diesem Fall gar nicht ziehen. Denn auch losgelöst davon, macht Ottos Interpretation viel Spaß. Wo ich allerdings etwas kritischer werden muss, ist die Besetzung von Julius Weckauf. Der einst als kleiner Hape Kerkeling berühmt gewordene Junge, legt nun eine steile Karriere hin. Doch hier mag sein sympathisches Wesen sogar nicht funktionieren. Ich weiß, er ist ein Kind, doch habe ich schon etliche Kinder besser performen sehen. Für mich wirkt es fast so, als würde er nicht so recht warm werden mit der Thematik Catweazle. Zu steif und witzlos wirkt seine Figur. Das ist insofern schade, da die Beziehung zwischen Catweazle und ihm ein Aushängeschild sein müsste. Aber gänzlich vernichten möchte ich ihn dann nicht, denn er ist sympathisch und kann auch sonst wirklich sehr gut schauspielern. Er war eben einfach da. Ansonsten geht der Film bei mir über die Ziellinie als jemanden, der mithalten kann. Es ist nicht alles rund, aber welcher Film ist das heutzutage noch.
Fazit: Ein gut aufgelegter Otto führen dieses Remake eines beliebten Kinderfilmklassikers in sichere Gewässer. An dem Streit “warum ein Remake eines erfolgreichen Klassikers?” beteilige ich mich nicht. Das Original ist genauso existent, wie sein neuartiger Nachkömmling. Wer nur das eine mag, schaut auch nur das eine. Wer es schafft, zu separieren, der kann auch viel Spaß haben. Catweazle ist eine Figur, die es auch noch in Jahrhunderten geben wird. Egal, auf welche Weise.
Originaltitel: Catweazle
Produktionsland/-jahr: DE 2021 Laufzeit: 96 min Genre: Komödie, Fantasy, Familie Regie: Sven Unterwaldt Jr. Drehbuch: Sven Unterwaldt Jr., Bernd Eilert, Otto Waalkes, Claudius Pläging
Kamera: Bernhard Jasper Kinostart: 1. Juli 2021
Home Entertainment: 10. Dezember 2021
Verleih: TOBIS Home Entertainment