Er hat einen struppigen Bart, sieben Messer und einen Schlapphut mit drei prächtigen Federn. Generationen von Kindern lieben ihn, nun ist er endlich zu einem neuen Raubzug aufgebrochen: DER RÄUBER HOTZENPLOTZ!
.INHALT.
Die Kaffeemühle der geliebten Großmutter (Hedi Kriegeskotte) wurde gestohlen! Kasperl und sein Freund Seppel machen sich umgehend auf, um den gerissenen Räuber Hotzenplotz (Nicholas Ofczarek) zu fangen. Unglücklicherweise geraten sie dabei in die Hände des Räubers sowie des bösen Zauberers Petrosilius Zwackelmann (August Diehl), bei dem sie die wunderschöne Fee Amaryllis (Luna Wedler) entdecken, die es nun ebenfalls zu befreien gilt. Der ermittelnde Polizist Dimpfelmoser (Olli Dittrich) sowie die Hellseherin Schlotterbeck (Christiane Paul) mit ihrem zum Krokodil mutierten Dackel Wasti sorgen für weiteres Durcheinander. Werden es die beiden Freunde schaffen, dem Räuber Hotzenplotz das Handwerk zu legen?
.KRITIK.
Vor 60 Jahren erschien der Kinderbuchklassiker Der Räuber Hotzenplotz von Otfried Preußler. Millionen von Kinder sind mit dieser Figur aufgewachsen. Generationen um Generationen. Nun erfährt die Geschichte eine neue Verfilmung, die viel Positives aus der Vergangenheit weckt. Für “deutsche Verhältnisse” zeigt sich DER RÄUBER HOTZENPLOTZ reif und qualitativ hochwertig. Die liebevollen Effekte sind schön und verzaubern nicht nur die Kleinsten. Ein guter Kinderfilm muss schließlich auch Erwachsenen Spaß machen. Wenngleich er hier nicht zu 100 Prozent überzeugen kann. Das größte Problem: die Länge. Mit stolzen 106 Minuten ist der Film einfach zu lang. Dadurch hat der Film Mühe ein kontinuierliches Erzähltempo aufzubauen und vor allem zu halten. Und Kinder gerade die ganz kleine Zielgruppe hat nicht das Sitzfleisch.
Doch tatsächlich mehr Mankos kann ich nicht ausmachen. Sicherlich gibt ein 120-seitiges Kinderbuch nicht viel Stoff für ausgiebige Abenteuer, doch Regisseur Michael Krummenacher hat es viel daran gelegen, eine detailgetreue Verfilmung auf die Kinoleinwand zu bringen. Viel ist in die Ausstattung geflossen und die Schauspielerinnen und Schauspieler machen ihren Job sehr gut. Ich bin mit dieser Geschichte meist als kleiner Stöpsel eingeschlafen und darum ist es umso schöner, nach so langer Zeit die Helden meiner Vergangenheit laufen zu sehen. Das macht Spaß und verzeiht auch eben diese lästigen Längen. Das prominent besetzte Ensemble spielt meisterhaft: Nicholas Ofczarek, August Diehl, Hedi Kriegeskotte, Christiane Paul, Olli Dittrich und Luna Wedler – allesamt zauberhaft und glaubwürdig. Gerade Ofczareks Hotzenplotz-Interpretation entspricht ganz der literarischen Vorlage. Die Settings runden das positive Gesamtbild ab und holt mich – und wird auch mit Sicherheit andere abholen.
.FAZIT.
Mit großem Aufwand wurde der Film inszeniert und punktet mit schönen Landschaftsaufnahmen, beeindruckender Ausstattung und sympathischen Darsteller*innen. Gerade zur Weihnachtszeit sehnt man sich nach solchen Geschichten, die die Nostalgie pflegen. Der Räuber Hotzenplotz ist unterhaltsam, mal ernst, manchmal auch ziemlich dick mit Faxen.
Originaltitel | Der Räuber Hotzenplotz |
Produktionsland/-jahr | Deutschland 2022 |
Laufzeit | 106 min |
Genre | Abenteuer, Komödie |
Regie | Michael Krummenacher |
Drehbuch | Matthias Pacht |
Kamera | Marc Achenbach |
Kino | 8. Dezember 2022 |
Home Entertainment | 25. Mai 2023 |
Verleih | STUDIOCANAL Germany |
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