PAPADOPOULOS & SÖHNE | Familie als Lösung des sozialen Niedergangs

Harry Papadopoulos hat es geschafft. Der englische Geschäftsmann mit griechischen Wurzeln hat alles, was er sich wünscht: eine riesige Villa, Auszeichnungen ohne Ende, den Lebensstil der englischen Upperclass. Alles seins. Doch dann bricht die Finanzkrise aus und die Banken fordern die sofortige Rückzahlung aller Kredite. Harry verliert über Nacht alles und steht mit seiner Familie wieder am Anfang. PAPADOPOULOS & SÖHNE ist ein sozialer und liebevoller Seitenhieb gegen die Krise.

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Inhalt

Harry Papadopoulos (Stephen Dillane) hat es geschafft. Der englische Geschäftsmann mit griechischen Wurzeln hat fast alles, wovon die meisten Menschen träumen: eine große Villa, Auszeichnungen, den Lebensstil der oberen Zehntausend. Doch kurz bevor er den Deal seines Lebens abschließt, bricht die Finanzkrise aus und die Banken fordern die sofortige Rückzahlung aller Kredite. Harry verliert über Nacht alles. Ihm bleibt nur ein kleines, vernachlässigtes Fish&Chips-Restaurant in einer berüchtigten Ecke Londons, das zur Hälfte seinem Bruder Spiros gehört, zu dem er nur noch wenig Kontakt hat. Gemeinsam mit seinen Kindern, die sich statt für Finanzgeschäfte wahlweise mehr für Grünzeug oder die sexy Jungs von nebenan interessieren, zieht Harry beim reichlich chaotischen Onkel Spiros ein. Mit vereinten Kräften versuchen sie, das marode Restaurant wieder auf Vordermann zu bringen.

Kritik

PAPADOPOULOS & SÖHNE ist sicherlich nicht die erste und innovativste filmische Auseinandersetzung mit der „Wir-verlieren-Haus-und-Hof-Thematik“, aber durchaus eine der charmantesten Umsetzungen der letzten Jahre. Im Grundtenor ist dieser warmherzige Film von Regisseur Marcus Markou eine ganz normale Komödie mit vielen Klischees und Stereotypen. Doch spielt Markou so geschickt mit dem Typischem, dass der Film keine Sekunde zu plump oder abgedroschen wirkt. Auch mit der Wahl des Familiennamens Papadopoulos setzt Markou einen Unterton im Zeichen der griechischen Finanz- und Wirtschaftskrise. Ein Allerweltsname, wie es Müller in Deutschland ist, so steht Papadopoulos symbolisch für den Niedergang einer Person und eines ganzen Landes. Papadopoulos steht für alle Griechen. Dieser Fakt, gepaart mit Selbstironie, macht Papadopoulos & Söhne so einzigartig. Es macht einfach Spaß, Harry beim sozialen Niedergang und beim Meistern seines neuen Lebens zu begleiten. Er durchläuft zweimal den gleichen Weg, stellt aber erst beim zweiten Schritt fest, wie wichtig Familie ist. Familie ist der Motor, der die Protagonisten zum Handeln animiert. Nichts geht über die Familie, eine späte Feststellung. Glücklicherweise ist der Film erfreulich zurückhaltend inszeniert, sodass er nie zum albernen Klamauk ausartet – geizt aber dennoch nicht mit intelligentem Witz. Die gut aufgelegten Schauspieler tragen des Weiteren viel dazu bei, dass der emotionale Funke überspringt, sodass zum Schluss ein großes Maß an Gefühl hängen bleibt.

Fazit: Mit dieser sympathischen Familie will man doch gerne eine, zwei oder auch drei Runden griechischen Wein trinken. Ein warmherziges Feel-Good-Movie ohne viel Spielerei!

FSK ab 0 (weiß)Originaltitel:           Papadopoulos & Sons
Produktionsland/-jahr:   UK 2012
Laufzeit:                109 min
Genre:                   Komödie, Drama

Regie:                   Marcus Markou
Drehbuch:                Marcus Markou     
Kamera:                  James Friend      

Kinostart:               27. Juni 2013
Home Entertainment:      22. November 2013

Verleih:                 good movies!

(Quelle: diefilmfabrik)

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