PAN | Die generalüberholte Geschichte vom kleinen Jungen, der zur Legende wurde

Hisst die Segel: auf auf nach Nimmerland. Joe Wright bringt neuen Schwung in die Geschichte um den kleinen Jungen und dessen Schicksal als PAN, Peter Pan. Erneut in einer extravaganten Rolle zu sehen ist Hugh Jackman als stylisch aufgepimpter Pirat Blackbeard und Tron-Star Garret Hedlung als Hook – nur ohne Haken. 

Pan

© Warner Bros. Pictures Germany

Inhalt

Der spitzbübische 12-jährige Peter (Levi Miller) lehnt sich gegen alles auf – doch in dem trostlosen Londoner Waisenhaus, wo er aufwächst, sind Rebellen nicht eingeplant. Eines Nachts passiert dann das Unglaubliche: Peter wird aus dem Waisenhaus weggezaubert und findet sich im fantastischen Neverland wieder, das von Piraten, indianischen Kriegern und Feen bevölkert wird. Dort erlebt Peter unglaubliche Abenteuer, während er seinen Platz im Zauberland behauptet – und er besteht lebensgefährliche Kämpfe, als er dem Geheimnis seiner Mutter auf die Spur kommt, die ihn vor langer Zeit im Waisenhaus zurückgelassen hat. Zusammen mit der kriegerischen Tiger Lily (Rooney Mara) und seinem neuen Freund James Hook (Garrett Hedlund) muss Peter gegen den skrupellosen Piraten Blackbeard (Hugh Jackman) antreten, um Neverland zu retten und sein eigenes Schicksal zu erfüllen: Er entwickelt sich zu jenem Helden, der als Peter Pan eine Legende wird.

Kritik

Wie wurde Peter, zu Peter Pan? Lange mussten wir auf die Antwort warten, aber nun kredenzt uns Regisseur Joe Wright ein kunterbuntes Feuerwerk an Effekten und Figuren. Natürlich wurde PAN so konzipiert, dass uns noch zwei weitere Ableger des Franchise erwarten werden. Im heutigem Zeitalter der Trilogien überrascht diese Entscheidung keinen. Grundsätzlich ist PAN ein mit Liebe zum Detail gefüllter Film, der sich stets bemüht all seinen Charakteren den nötigen Entwicklungsspielraum zu geben. Anfangs gelingt es noch recht gut, Blackbeard, Hook und Pan mit ihren Hinter- und Vordergründen zu skizzieren, doch bei nicht gerade kinderfreundlichen 111 Minuten verliert diese Vorhaben schnell an Fahrt und geht sich buchstäblich im bunten Maispulverregen des nimmerland’schen Holi Festivals unter. Nichtsdestotrotz ist vor allem für die jüngere Garde an Pan-Fans gesorgt worden. Viel Action, viel Spaß und verständlicher Humor mit einem Hauch von Düsterheit begeistern im voll ausgeschöpften 3D. Daher verzeiht man schnell die eine oder andere Schwäche des Films. Joe Wright gibt sich allerhand Mühe aus dem Chaos eine Ordnung zu schaffen, um das ganze nicht zu kompliziert und undurchsichtig zu machen. Für die Eltern ist dieser Film wohl eher ein Stich ins Herz. Diejenigen die noch mit der klassischen Geschichte aufgewachsen sind werden hier durchaus modernere Modifikationen vorfinden – mit denen man sich arrangieren kann, die jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen werden. Über alledem steht der gut strukturierte Cast, der mit einem erneut interessant frisierten Hugh Jackman, einem aus dem Spielautomat Tron entkommenen Garrett Hedlund und einer bezaubernden Rooney Mara zu überzeugen versucht. Klar im Focus steht Levi Miller, dem eine große Bürde auferlegt wurde, aber nahezu in keiner Sekunde daran zerbricht. Er verleiht dem eigentlich Star Peter Pan eine Seele und Herz.

Fazit: Viel Luft nach oben, aber zum Glück keine großflächig angelegte Enttäuschung. Pan besticht durch viel Mut, Idee und Lust an Neuem, verliert aber auf dem Weg die klassische Geschichte aus den Augen.

FSK ab 6 (gelb)Originaltitel:           Pan
Produktionsland/-jahr:   US/UK/AU 2015
Laufzeit:                111 min
Genre:                   Abenteuer, Fantasy

Regie:                   Joe Wright
Drehbuch:                Jason Fuchs     
Kamera:                  John Mathieson, Seamus McGarvey     

Kinostart:               08. Oktober 2015
Home Entertainment:      -

Verleih:                 Warner Bros. Pictures Germany

(Quelle: Warner Bros. DE)

Kommentar verfassen