Nach Insidious, Sinister und Dark Skies hat sich Blumhouse was Neues einfallen lassen: Nach einem tragischen Autounfall verschlägt es JESSABELLE in das Haus des ihr entfremdeten Vaters, wo es nicht mit rechten Dingen zugeht…

© Koch Media
Inhalt
Nach einem schweren Autounfall, bei dem ihr Verlobter ums Leben kommt, ist Jessie (Sarah Snook) von der Hüfte abwärts gelähmt und fortan auf einen Rollstuhl angewiesen. Um sich zu erholen, kehrt sie in ihre Heimat Louisiana in das Haus ihres entfremdeten Vaters Leon (David Andrews) zurück. Doch nach und nach bekommt die stark traumatisierte Jessie den Eindruck, dass in dem alten Haus etwas nicht stimmt. Der ortsansässige Preston (Mark Webber) spendet der verängstigten Frau zwar Trost, aber die Geistererscheinungen lassen einfach nicht nach. Eines Tages findet sie eine alte Videokassette, die ihre vor Jahren verstorbene Mutter einst für sie aufgenommen hat. Darauf ist eine verstörende Botschaft aufgezeichnet: Ihre Mutter hatte ihr die Karten gelegt und eine Zukunft voller Schrecken vorausgesagt. Mit der sich zunehmend in dem alten Familienhaus manifestierenden Präsenz scheint dieses düstere Schicksal nun Wirklichkeit zu werden…
Kritik
So sehr, wie ich mich auch anstrenge. So sehr, wie ich mich im nachhinein informiert habe. So sehr, wie ich versucht habe zu glauben, dass der Trailer und der Film wirklich zusammengehören. So sehr wurde ich im Anschluss enttäuscht. Nur weil Blumhouse drauf steht, muss noch lange kein Insidious, Dark Skies oder Sinister drin stecken. Eigentlich bin ich ein großer Verehrer dieser Filme, die mich absolut unterhalten und mir das Fürchten lehren. Umso größer war die Freude auf JESSABELLE. Nach dem ich mich voller Vorfreude dem Trailer hingegeben habe (was ich lieber hätte sein lassen sollen), besaß ich eine sehr große Erwartungshaltung. Bestärkt durch viele positive Stimmen, gönnte ich mir 90 Minuten Voodoo-Verwirr-Horror. Abspann und jetzt mein Urteil: Jede Minute bis zum Finale zieht sich wie ein zäher Kaugummi dahin. Oftmals kann sich Jessabelle bzw. der Regisseur nicht entscheiden, ob der Focus auf unterdurchschnittliche Schauspielleistung, unlogische Handlungen oder einem Kindergarten-Spuk gelegt wird. Schockmomente sind rar gesät und verpuffen in der amerikanischen Sumpf-Einöde. Ich habe wirklich alles versucht, dem Film etwas Wohlwollendes entgegenzubringen, aber der Funke ist leider nicht übergesprungen. Zu langweilig und vorhersehbar versinkt er in den Annalen der gähntastischen Regionalliga. Immerhin nimmt er zum Ende hin stark an Fahrt auf, so dass man aus seinem Tiefschlaf entschlossen empor springt und sich fest vornimmt, nicht wieder einzuschlafen.
Fazit: Ja, Film ist reine Geschmackssache! Dies zeigen mir diverse positive Meinungen zu Jessabelle. Aber ich kann dem Film kaum etwas Gutes abgewinnen, erschwerend kommt noch die schlechte Synchro hinzu, die noch den letzten Funken an Hoffnung aussterben lässt. Ein ambitionierter Trailer täuscht über das wahre Gesicht dieser Blumhouse-Produktion hinweg, die jegliches Potential ungenutzt im Moor der Vergessenheit versauern lässt.
Originaltitel: Jessabelle Produktionsland/-jahr: US 2014 Laufzeit: 90 min Genre: Horror, Thriller Regie: Kevin Greutert Drehbuch: Robert Ben Garant Kamera: Michael Fimognari Kinostart: - Home Entertainment: 26. November 2015 Verleih: Koch Media
(Quelle: The Witch)
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