Ein deutscher Schwiegersohn. Ein italienischer Schwiegervater. Das sorgte schon in Maria, ihm schmeckt’s nicht für Turbulenzen. Ein bewehrtes Mittel was nun auch wieder in der Fortsetzung ANTONIO, IHM SCHMECKT’S NICHT im Focus der Culture-Clash-Komödie steht.

© 20th Century Fox of Germany
Inhalt
Die heikle Kombination aus einem deutschen Schwiegersohn und einem italienischen Schwiegervater sorgte bereits für allerlei Turbulenzen in ihrer Beziehung. Aber jetzt scheinen alle Hindernisse aus dem Weg geräumt zu sein und deshalb geht es für die schwangere Sara (Mina Tander) und ihren Liebling Jan (Christian Ulmen) in die wohlverdienten Flitterwochen nach New York. Endlich ein wenig Zeit allein, oder? Nur leider wird daraus nichts. Denn bereits am Flughafen wird ihnen gehörig die Tour vermiest, als plötzlich Saras Vater Antonio (Alessandro Bressanello) unangekündigt aufkreuzt und zu ihrer Überraschung sie nicht etwa verabschieden will – nein. Der komische Kauz will doch allen Ernstes mitkommen, inklusive höchst unpassender Witze, die bei der Sicherheitskontrolle einschlagen wie eine „Bombe“. Mit ihm als ungebetenen Anhang im Schlepptau wird aus dem Traumurlaub eine regelrechte Zerreißprobe für die noch junge Ehe von Sara und Jan.
Kritik
Wer hat sich nicht gekugelt im Kino, als der Besteller von Jan Weiler Maria, ihm schmeckt’s nicht über die Leinwand flimmerte. Kommerziell war nicht nur das damalige Buch, sondern auch der gleichnamige Film 2009 ein voller Erfolg. Da lag es wieder einmal nah, eine entsprechende Fortsetzung dem Zuschauer zu servieren, die jedoch zwei einschneidende Veränderung erfahren hat: einerseits ging der Regiestuhl an Sven Unterwaldt und andererseits wurde mit Alessandro Bressanello ein neuer Antonio besetzt – damit ist Italiens Comedy-Urstein Lino Banfi Geschichte. Schade eigentlich, denn er hat die Rolle wunderbar verkörpert. Aber nun gut, schütteln wir das ab und wenden uns der Fortsetzung voll und ganz zu. Die Culture-Clash-Komödie lebt grundsätzlich vom eigenwilligen Antonio und dem Durchschnittstypen Jan, der einfach nur eine schöne Zeit mit seiner Frau Maria in New York verbringen möchte. Doch alles kommt anders und durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse gibt es Honeymoon mit Schwiegervater. Eine nicht immer ganz glücklich wirkende Kombination, denn Antonio driftet zu stark in die Rolle des Störenfrieds ab, so dass hart erarbeitete Sympathiepunkte langsam schwinden – dafür kann aber Alessandro Bressanello nichts. Vielleicht war es auch nicht ganz so klug, Frau Vollmar das Amt der Regie nicht mehr ausführen zu lassen, denn leider ist Herr Unterwaldt eher mit Otto-Produktionen wie 7 Zwerge – Männer allein im Wald oder Otto’s Eleven in Erscheinung getreten. Das gute Händchen von Vollmar fehlt leider gänzlich und das merkt man dem Film auch an. Zu stark sind eben jene Einflüsse seiner vorangegangenen Werke. Doch bei all der Kritik – die ja wie immer Ansichtssache ist – können wir uns an die liebgewonnene Charaktere Christian Ulmen und Mina Tander erfreuen. Sie sind der einzig wahre Grund, diese Fortsetzung auch wieder Erfolg an der Kinokasse zu machen. Christian Ulmen ist ein herrlicher Allerweltsmensch mit einem hohen Identifikationsfaktor und Mina, in diese Frau führt kein Weg am Verlieben vorbei. So kontinuierlich wie sie spielt kaum eine andere in Deutschland. Sie tritt nicht unangenehm in Erscheinung, hätte aber durchaus mehr Leinwandpräsenz verdient gehabt. Auch wenn die Fortsetzung nicht so stark ist wie der Vorgänger, werden Fans des Buches und der guten deutschen Culture-Clash-Komödie voll auf ihre Kosten kommen.
Fazit: Bei Weitem nicht so stark wie Maria, ihm schmeckt’s nicht aber immer noch solides deutsches Kino mit viel Potential, das mancherorts unberührt bleibt. Nichtsdestotrotz wird er viele Lacher einheimsen, denn er spielt grandios mit typischen Klischees unterschiedlicher Kulturen.
Originaltitel: Antonio, ihm schmeckt's nicht Produktionsland/-jahr: DE 2016 Laufzeit: 95 min Genre: Komödie Regie: Sven Unterwaldt Jr. Drehbuch: Daniel Speck Kamera: Stephan Schuh Kinostart: 18. August 2016 Home Entertainment: - Verleih: 20th Century Fox of Germany
(Quelle: FoxKino)
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