whiskey-tango-foxtrot

WHISKEY TANGO FOXTROT | Zwischen Bomben und Parties lebt es sich ganz ungeniert

WHISKEY TANGO FOXTROT erzählt die Geschichte der Reporterin Kim Barker. Auf der Suche nach Abwechslung von ihrem öden Schreibtischjob verschlägt es sie als Kriegsberichterstatterin nach Afghanistan während der Operation „Enduring Freedom“. Nach einem holprigen Start findet sie zunehmend Gefallen an einem Leben zwischen Bombenexplosionen und ausschweifenden Parties. Und so werden schließlich aus den geplanten drei Wochen Aufenthalt drei Jahre. Der Film basiert auf dem autobiographischen Buch „Taliban Shuffle“.

WTF

© Universal Pictures Home Entertainment

Inhalt

Als die US-amerikanische Journalistin Kim Barker (Tina Fey) 2002 nach Kabul kommt, weiß sie noch nicht, auf was für eine Herausforderung sie sich eingelassen hat: Es erweist sich als unglaublich schwierig, eine ausgeglichene Berichterstattung über die Terroranschläge und den Wiederaufbau in Afghanistan und Pakistan sicherzustellen. Ihren Erlebnissen in den kriegserschütterten Ländern begegnet sie mit schwarzem Humor – nur so ist es ihr überhaupt möglich, die vielen tragischen Ereignisse und die Sinnlosigkeit der Gewalt um sich herum zu ertragen. Bei ihrer Arbeit wird Barker immer wieder in gefährliche, aber teilweise auch völlig absurde Situationen verwickelt. Schnell lernt sie ein paar Regeln fürs Überleben: Die Anweisungen von Colonel Hollanek (Billy Bob Thornton) nicht immer befolgen, beim Feiern mit Reporter-Kollegin Tanya (Margot Robbie) auch mal alle Sorgen vergessen, und den Flirt mit Fotograf Iain (Martin Freeman) genießen, denn morgen könnte schon alles vorbei sein…

Kritik

An Afghanistan möchte sich keiner mehr so gerne erinnern. Zu tief sind noch die geschlagenen Wunden der Taliban, die immer noch mit ihrem weltweiten Terror in aller Munde sind und in der Region ihren Ursprung fanden. Die Aufarbeitung erschütternder Ereignisse ist ein probates Mittel in der Filmindustrie. Nicht umsonst erblicken in Deutschland viele historisch basierte Filme auf Grundlage des Zweiten Weltkrieges oder der Nationalsozialisten das Licht der Welt. Sicherlich muss man sich von seiner Vergangenheit irgendwann einmal lösen, denn schließlich sind die kommenden Generationen immer weniger an den Untaten Deutschlands im Zweiten Weltkrieg gebunden. Die USA versuchen sicherlich ihr patriotisches Einheitsgefühl in nahezu jedem Kriegs- oder Alieninvasionsfilm zu platzieren, wir in Europa sehen das als typisch und überzogen, für die Amerikaner ist es eine Stärkung. Schließlich handelt es sich um eine stolze Nation. Afghanistan findet eher selten in Hollywood Fans. Zuletzt versuchte es Bill Murray in Rock the Kasbah den Afghanistan-Konflikt mit Musik und einer besonderen Prise an Humor zu lösen, scheiterte doch daran erheblich. WHISKEY TANGO FOXTROT ist ein weiterer Versuch, und das bereits nach recht kurzer Zeit, erneut die Spannung in einem durch Bürgerkrieg und Taliban stark gebeutelten Land aufzuarbeiten. Man darf hier keine Kritik am Krieg erwarten oder einen klassischen Kriegsfilm, vielmehr ist es ein Film für Zwischendurch. Die Geschichte von Kim Barker anno 2002 in Kabul wird auf eine humorvolle, aber durchaus ernstzunehmende Weise erzählt. Relativ neutral beleuchtet er den Disput in Afghanistan und unternimmt den Versuch mit schmunzelnden Dialogen und einer laissez-fairen Art seitens der Schauspieler, die sich nebenbei bemerkt sehen lassen können, eine Komödie darzustellen – was jedoch in dem Punkt nur semi gelingt. Es gibt Punkte, in der die Handlung einem durch die Finger gleitet und wesentliche Aspekte des Films verloren gehen. Somit wird einiges an Potential verschenkt. Nichtsdestotrotz ist ein leichter Film, den man am besten ohne Erwartungshaltung genießt.

Fazit: Der ideale Film für die Couch. Wenig Aufregung, seichtes Entertainment und erstklassiger Darsteller. 

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Whiskey Tango Foxtrot
Produktionsland/-jahr:   US 2016
Laufzeit:                112 min
Genre:                   Komödie, Drama

Regie:                   Glenn Ficarra, John Requa
Drehbuch:                Robert Carlock
Kamera:                  Xavier Grobet

Kinostart:               2. Juni 2016
Home Entertainment:      13. Oktober 2016

Verleih:                 Universal Pictures Home Entertainment

(Quelle: Universal Pictures Home Entertainment)

Kommentar verfassen