Plötzlich Papa

PLÖTZLICH PAPA | Ein Kinderlachen entschädigt für alles

In PLÖTZLICH PAPA ist Omar Sy nach Ziemlich beste Freunde endlich wieder in einer Paraderolle und einer warmherzigen und zugleich turbulenten Tragikomödie zu sehen. Völlig unerwartet wird er mit den Herausforderungen des Vaterseins und der Kindererziehung konfrontiert und muss sich – unnachahmlich charmant – mit den Tücken des alltäglichen Lebens eines alleinerziehenden Franzosen in London herumschlagen.

pltzlich-papa-14-rcm0x1920u

© TOBIS Film

Inhalt

Samuel (Omar Sy) lebt in Südfrankreich und genießt sein Single-Leben in vollen Zügen. Jeden Tag Sonne, Strand und Spaß – und bloß keine Verpflichtungen, bitte! Eines Tages jedoch taucht Kristin (Clémence Poésy) bei ihm auf, eine verflossene Liebschaft, mit einer süßen Überraschung im Arm: Gloria, seine Tochter, von deren Existenz er bislang nichts wusste. Ehe Samuel sich versieht, ist Kristin auch schon wieder verschwunden, hat Gloria allerdings bei ihm zurückgelassen. Er soll sich allein um dieses Kind kümmern? No way! Panisch reist Samuel Kristin nach London hinterher, um sie zu suchen – aber ohne Erfolg. Acht Jahre später: Samuel und Gloria (Gloria Colston) leben in London und sind längst unzertrennlich. Dank seiner Tochter ist Samuel erwachsen geworden und macht als Stuntman Karriere. Doch da taucht Kristin erneut auf und fordert ihr Kind zurück…

Kritik

Omar Sy ist längst kein Unbekannter mehr. Durch seine Rolle als Driss in Ziemlich beste Freunde erlangte er weltweiten Ruhm. Doch blieb er – in der Musikwelt gängigen Erscheinung – kein One-Hit-Wonder. Es folgten weitere große französische Produktionen und auch in Hollywood ist er mittlerweile nicht mehr wegzudenken. In Jurassic World oder Inferno spielte er an der Seite von Schauspiel-Schwergewichten wie Chris Pratt oder Tom Hanks. Leider entsprechen Blockbuster-Produktionen nicht der Mentalität von Omar Sy. Er ist ein Darsteller für das französische Kino, der sich vornehmlich in Rollen wohlfühlt, die fernab von bombastischen Special Effects und Budgets im dreistelligen Millionenbereich bewegen. Mit PLÖTZLICH PAPA finden wir Omar Sy genau da wieder, wo wir ihn schätzen und lieben gelernt haben. Ein Schauspieler mit viel Charisma und Humor, der sich in Hugh Gélins Film von seiner besten Seite zeigt, wenngleich das Rad nicht neu erfunden wird. Die Thematik des überraschten alleinerziehenden Vaters schreit förmlich nach Kokowääh. Ebenso muss man sich auf viel Kitsch und Klischee einstellen, doch irgendwie hat Gélin es vollbracht, aus dieser abgedroschenen Geschichte, tolles französisches Kino zu schaffen. Auch wenn das Drehbuch einige Defizite aufweist, machen es die exzellenten Darsteller, wie Omar Sy oder Gloria Colston, alles wieder weg. Das harmonische Duo verzaubert und sorgt für eine Menge Spaß. Das nicht nur alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist, tut der Erzählung sichtlich gut. Die komödiatischen und tragischen Akzente ergänzen sich wunderbar, und machen aus Plötzlich Papa einen sehenswerten Film mit viel Witz, aber auch mit viel tiefgreifenden Schmerz.

Fazit: Ein herzerwärmende Tragikomödie mit kleinen Mängeln im Drehbuch, die durch tolle Darsteller in den Hintergrund rücken. Omar Sy überzeugt in seiner Rolle und erweitert sein Portfolio des Pflegebediensteten aus Ziemlich beste Freunde mit seinem Dasein als alleinerziehender Vater, der auf der Überholspur lebt und droht auf eine Sackgasse zu stoßen.

FSK ab 0 (weiß)Originaltitel:           Demain tout commence
Produktionsland/-jahr:   FR/UK 2016
Laufzeit:                118 min
Genre:                   Komödie, Drama

Regie:                   Hugo Gélin
Drehbuch:                Hugo Gélin, Mathieu Oullion, Jean-André Yerles
Kamera:                  Nicolas Massart

Kinostart:               5. Januar 2017
Home Entertainment:      -

Verleih:                 TOBIS Film

(Quelle: TobisFilmclub)

Kommentar verfassen