Es gibt andere als diese Welten. Stephen Kings DER DUNKLE TURM gehört zu den ambitioniertesten und umfangreichsten Werken eines der berühmtesten Autoren der Welt. Jetzt kommt diese Geschichte auch endlich auf die große Leinwand.

© Sony Pictures Releasing
Inhalt
Revolvermann Roland Deschain (Idris Elba) ist der letzte seiner Art und gefangen in einem ewigen Kampf mit Walter O’Dim, auch bekannt als der Mann in Schwarz (Matthew McConaughey). Roland ist fest entschlossen, ihn daran zu hindern, den Dunklen Turm zu Fall zu bringen, der das ganze Universum zusammenhält. Das Schicksal aller Welten steht auf dem Spiel, als das Gute und das Böse in einer ultimativen Schlacht aufeinanderprallen. Denn Roland ist der Einzige, der den Dunklen Turm vor dem Mann in Schwarz verteidigen kann.
Kritik
Es ist schon abgefahren, was in Stephen Kings Kopf alles so vor sich geht. Als Laie einen Tag im Kopf des Autors zu verbringen, lässt uns garantiert keine ruhige Stunde mehr. Es ist so oder so absolut unglaublich, wie eine einzelne Person über 50 Romane, mehr als 100 Kurzgeschichten, etliche Novellen und einige Drehbücher veröffentlichen konnte. Wenn King einmal ansetzt, flutscht die Geschichte nur so aus ihm raus. Ein bemerkenswertes Talent, ebenso auch seine Vorstellungskraft die in Hollywood längst ein willkommenes Geschenk ist. Wenn den überbezahlten Hollywood-Schreiberlingen die Ideen ausgehen, bedient man sich an King und das zurecht. Schließlich haben es viele Werke in die Analen der Filmgeschichte geschafft. Maßgeblich für den Erfolg auch auf der Leinwand ist die Quintessenz des Horrors, die kaum ein anderer derart ungefiltert in die Handlung einfließen lässt wie King. Ein Mann vom Fach und eine erstrebenswerte Karriere. So hat es auch nach langen Hin und Her DER DUNKLE TURM auf die Leinwand geschafft und mit unter 100 Minuten gleich acht Bänder aufzusaugen und zu erzählen, ist beachtlich und erweist sich auch als absolute Tücke. Denn genau darin liegt das Problem: Während Bücher sich Zeit nehmen und wir behutsam herangeführt werden, sogar in unserem eigenen Tempo, gibt uns ein Film diese Möglichkeit nicht. Wir werden an die Hand genommen und mitgeschleift. So fühlt es sich leider auch in Der dunkle Turm an. Zu schnell wird die Handlung Routine und ehe man sich versieht, ist das Ende erreicht. Dass die Geschichte um die unterschiedlichen Welten, in Ansätzen vergleichbar mit den Traumwelten aus Inception, eine komplexe Angelegenheit ist, ist klar. Vielleicht hätten einige Minuten mehr und ein Regisseur gebraucht, der das Feingefühl für King’sche Erzählungen besitzt. Noch mehr mit den Intentionen des Autors spielt und stärker fokussiert. So erweist sich Der dunkle Turm inhaltlich als Spießrutenlauf, aber zum Glück folgt das ABER. Wenngleich der frische Tom Taylor mit dem Schauspiel überfordert ist und es nicht wirklich schafft die Emotionalität seiner Figur auf uns zu übertragen, haben wir erfahrene Kräfte wie Idris Elba und Matthew McConaughey. Die beiden Darsteller schenken sich wirklich nicht und verkörpern eindrucksvoll ihre Ideale. Vor allem könnten die charakterlichen Zügen nicht unterschiedlicher Sein, auch optisch. Was den Zwist zwischen den Parteien schön verstärkt. Des Weiteren merkt man dem Film die 60 Millionen Dollar Budget an. Es wurde viel Wert auf die visuelle Umsetzung gelegt. Sauber und einem Fantasy-Horror-Streifen würdig, erholt sich Der dunkle Turm schnell von gemachten Fehlern und wird gewiss ein Spektakel mit WOW-Effekt.
Fazit: Es trägt die Handschrift Kings, auch wenn sie nicht sonderlich lesbar ist. Die Tatsache, dass gleich acht Bänder gestaucht wurden und somit eine komprimierte Form mit inhaltlichen Änderungen auf den Zuschauer losgelassen wird, ist leider nicht zu Ende gedacht. Immerhin reißen die Special Effects und zwei exzellente Darsteller die 95 Minuten derart gut raus, dass die Fans und Unangetastete ein schönes Vergnügen im Kino haben werden.
Originaltitel: The Dark Tower Produktionsland/-jahr: US 2017 Laufzeit: 95 min Genre: Action, Abenteuer, Fantasy Regie: Nikolaj Arcel Drehbuch: Akiva Goldsman, Jeff Pinkner, Anders Thomas Jensen, Nikolaj Arcel Kamera: Rasmus Videbæk Kinostart: 10. August 2017 Home Entertainment: 18. Dezember 2017 Verleih: Sony Pictures Releasing
(Quelle: SonyPicturesGermany)