MOONLIGHT erzählt die berührende Geschichte des jungen Chiron, der in einem Problemviertel am Stadtrand von Miami aufwächst. Der Film begleitet entscheidende Momente in Chirons Leben von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter, in denen er sich selbst entdeckt, für seinen Platz in der Welt kämpft, seine große Liebe findet und wieder verliert.

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Inhalt
Der neunjährige, „Little“ genannte Chiron (Alex R. Hibbert) spricht nicht viel. Er frisst den Kummer in sich hinein, den seine alleinerziehende Mutter Paula (Naomie Harris) mit ihrer Cracksucht verursacht. Es braucht eine Ersatzfamilie, den Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) und dessen Freundin Teresa (Janelle Monáe), damit sich der Junge langsam öffnet. Als Teenager (Ashton Sanders) hat Chiron dann starke Probleme an der Highschool – weil er anders ist, mit seinem besten Kumpel und Schulkameraden Kevin (Jharrel Jerome) die ersten homosexuellen Erfahrungen macht. Schließlich, mit Ende 20, hat Chiron die Opferrolle abgelegt. Er nennt sich Black (Trevante Rhodes) und macht sein Geld als Drogendealer. Ein überraschender Anruf von Kevin (André Holland) aber löst etwas in ihm aus: Der Freund von früher, inzwischen ein Koch, bittet Black, ihn in Miami zu besuchen…
Kritik
MOONLIGHT kann man mit dieser Coming-of-Age-Geschichte, drei Oscars und einer aktuellen Thematik nicht ignorieren. Auch alles Anstrengen hilft nicht, dieser Film verdient Beachtung. Nicht ganz zwei Stunden dauert das schonungslose Abenteuer in drei Etappen. Homosexualität ist in einer scheinbar aufgeklärten Gesellschaft immer noch nicht gänzlich akzeptiert. Vor allem in farbigen Bevölkerungsschichten ist es schwer, seine Tendenzen auszuleben und respektiert zu werden, für das, was man ist. Der Film bietet genügend Anreite, sich mit den Gründen und den Konsequenzen des Verhaltens der Betroffenen und ihrer Peiniger, mit Verdrängung, mit homophober Gewalt und anderen damit einhergehenden Problemen, gerade in sozial schwierigen Umfeldern, auseinanderzusetzen. Moonlight ist einzigartig, aufwühlend, aber bei Weitem nicht leicht. Die seelische und körperliche Tortur die Chiron erlebt, geht auch am Zuschauer nicht spurlos vorüber. Wir denken über das Verhalten aller nach, warum sie das tun, was sie tun. Eine Wahl, uns dem zu entziehen, haben wir nicht. Wir bekommen es eingetrichtert bis wir es schmerzlich verstehen. Schmerz ist ein Indikator für das Verstehen. Moonlight ist gut darin, realen Schmerz zu erzeugen, denn die Fiktion spürt man hier nicht. Es fühlt sich echt an. Ein besonderer und mutiger Film, der keine Lügen erzählt, sondern mit der Wahrheit glänzt. Homosexualität kann ein Laster sein, aber nur weil es andere zu einem machen. Chiron trägt es beinah wie ein Urteil mit sich herum. Ein Urteil mit besonderer Tragweite für sein Leben, obwohl dieses von anderen ausgesprochen wurde und er selbst nur ein unschuldiges Kind ist.
Fazit: Regisseur Barry Jenkins hat mit Moonlight ein einzigartiges Meisterwerk geschaffen, das 2017 zurecht mit dem Oscar® als bester Film ausgezeichnet wurde. Bewegend, authentisch und herausragend gespielt!
Originaltitel: Moonlight Produktionsland/-jahr: US 2016 Laufzeit: 111 min Genre: Drama Regie: Barry Jenkins Drehbuch: Barry Jenkins Kamera: James Laxton Kinostart: 9. März 2017 Home Entertainment: 25. August 2017 Verleih: DCM
(Quelle: DCM)
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