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SUBURBICON | Willkommen in der Nachbarschaft

Willkommen im sonnigen SUBURBICON, einer Vorstadtgemeinde mit immerwährend glücklichen und jungen Familien mitten im Herzen von Amerika. Mit seinen erschwinglichen Häusern und gepflegten Rasenflächen ist Suburbicon in den 1950er Jahren die idyllische Postkarten-Antwort auf den amerikanischen Traum – doch die Idylle trügt.

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© Concorde Filmverleih

Inhalt

Das Leben der Familie Lodge, die ein wichtiger Pfeiler der Gemeinde ist, wird eines Tages auf den Kopf gestellt, als ein Einbruch in ihrem Haus eskaliert und zum Tod der Mutter führt. Die Lodges geraten in einen Strudel ungewöhnlicher und höchst verdächtiger Ereignisse, der sie immer tiefer in ein Netz von Verrat und Erpressung hineinzieht. Der junge Nicky Lodge versucht währenddessen mit dem Verlust seiner Mutter klarzukommen und die seltsamen egoistischen Machenschaften der Erwachsenen zu verstehen. Doch seine Neugierde behindert die Versuche seines Vaters eine neue Familienordnung herzustellen. Während das Chaos, das im Zuhause der Lodges immer weiter um sich greift, nach außen hin unbemerkt bleibt, gerät die Gemeinde zunehmend zu einem wütenden Mob: Der Grund dafür ist die erste farbige Familie, die soeben in die Nachbarschaft zieht…

Kritik

Willkommen in der Nachbarschaft: Die goldenen 50er Jahre in einem Amerika, in dem alles möglich zu sein scheint. Neben Erfolg und Akzeptanz, gesellen sich tiefe, menschliche Abgründe. Düsternis und Hass durchziehen SUBURBICON und lassen aus dem Traum, einen Albtraum werden. Viele Jahre ist das Skript zu diesem Film in der Schublade gereift. Die Coen-Brüder haben eine brandaktuelle Geschichte geschaffen und sind damit ihrer Zeit voraus, denn schon damals wussten sie offenbar, was heute die Menschen bewegt. Fremdenhass, Neid, Egoismus und Chaos bestimmen das Idyll der Vorstadt. Gewalt ist allgegenwärtig und lassen Familie und Liebe verstummen. Geschaffen wurden zwei Erzählstränge, die zusammengefügt wurden zu einer allumfassenden Geschichte, die nicht ganz Hand in Hand gehen. Das Zahnrad läuft holprig, aber die Maschinerie läuft in grausame Gefilde. George Clooney thematisiert Abgründe des menschlichen Seins und wahrt die Handschrift der der Coens. Der Mix aus Satire und schonungsloser Nachbarschaft. Jeder ist sich selbst der Nächste. Aus Freunden werden Feinde. Die prominent besetzte schwarzhumorige Streifen schockiert, packt, bleibt jedoch immer wieder an seinen anspruchsvollen Themen hängen, dreht sich mit seinen Wendungen verwirrend im Kreis und verliert dadurch an Glaubwürdigkeit. Nichtsdestotrotz ist der Mix aus Drama, Crime und Komödie unterhaltsam und ist auf den Punkt gebracht. Clooney hat einen guten Job gemacht und sein namenhaftes Ensemble im Griff. 105 Minuten verfliegen im Nu und am Ende bleibt eine Moral, die jeden beschäftigen wird.

Fazit: Grandioses Fünfziger Setting, tolle Kameraarbeit und exzellente Schauspieler trotzen der verworrenen Geschichte, die Clooney bestückt hat mit vielen Highlights, aber auch Mängel in der Aufarbeitung brandaktueller Themen aufweist. Was bleibt ist ein satirische Inszenierung, mit Abzügen in der B-Note.

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Suburbicon
Produktionsland/-jahr:   US/UK 2017
Laufzeit:                105 min
Genre:                   Krimi, Mystery, Drama

Regie:                   George Clooney
Drehbuch:                Joel Coen, Ethan Coen, George Clooney, Grant Heslov
Kamera:                  Robert Elswit 

Kinostart:               9. November 2017
Home Entertainment:      22. März 2018

Verleih:                 Concorde Filmverleih

(Quelle: Concorde Movie Lounge)