Mit 6 BELOW – Verschollen im Schnee inszeniert der ehemalige Stuntman Scott Waugh den Kampf eines gefallenen Sportlers, der in der Wildnis und bei eisigen Temperaturen wieder zu sich findet.

© SquareOne Entertainment/Universum Film
Inhalt
Im Februar 2004 startet Ex-Eishockey Spieler und Adrenalinjunkie Eric LeMarque (Josh Hartnett) eine Snowboardtour durch die höchsten Gipfel der Sierra Nevada. Auf der Suche nach Einsamkeit und Abenteuer befindet sich Eric fernab von gesicherten Pisten, als plötzlich ein gewaltiger Schneesturm aufzieht. Abgeschieden von jeglicher Zivilisation irrt er tagelang ohne Verpflegung in den Bergen umher. Dabei kämpft er nicht nur ums Überleben, sondern wird auch von seiner Vergangenheit eingeholt. Um die quälenden Erinnerungen zu überwinden, muss er sich seinen Dämonen stellen und den Glauben an sich selbst wiederfinden, bevor Schnee und Eis sein Schicksal besiegeln…
Kritik
Um eigentlich das größte Manko vorweg zu nehmen: Das nervenzerreißende Drama ist 6 BELOW – VERSCHOLLEN IM SCHNEE nicht. Vielmehr seicht und anmutig schmiegt sich der Überlebenskampf an die weiße, raue Wildnis Nordamerikas an. Die Naturaufnahmen sind beeindruckend und fesselnd und lassen die fehlende Spannung vergessen. Zudem agiert ein Josh Hartnett vor der Kamera, der an alte starke Zeiten anknüpft und gegen das Vergessen spielt. Er verkörpert den ehemaligen Eishockeyspieler, der nach einem Sinn im Leben sucht und sich schließlich alleine in den Bergen wiederfindet. Der Lebenswille, den Hartnett an den Tag legt, kauft man ihm ab. Die Angst, die bitterliche Kälte und der Blick in die Vergangenheit, können wir als Zuschauer nachvollziehen und teilen – wenngleich die Drogensucht zu stark thematisiert wird in diesem Zusammenhang. Ebenso wirken die Rückblenden bei allen Ambitionen zu deplatziert, eine elegantere Lösung wäre sicher vom Vorteil gewesen. Neben Hartnett ist es eben aber die zerstörerische Kraft der Natur, die so eindrucksvoll eingefangen wird und aus 6 Below ein dennoch rundes Werk für Fans macht.
Fazit: Der Film lebt mehr von seinen Darstellern und Aufnahmen als von der eigentlichen Geschichte. Nicht weiter schlimm in dieser Kategorie der vermeintlich kleinen Filme, doch mehr Mut zur Spannung wäre durchaus drin gewesen. So bleibt ein kleiner Nachgeschmack von Schnee auf der Zunge, der jedoch schmilzt und irgendwann doch gut schmeckt.
Originaltitel: 6 Below: Miracle on the Mountain Produktionsland/-jahr: US 2017 Laufzeit: 98 min Genre: Abenteuer, Biografie, Drama Regie: Scott Waugh Drehbuch: Madison Turner Kamera: Michael Svitak Kinostart: - Home Entertainment: 5. Januar 2017 Verleih: SquareOne Entertainment/Universum Film
(Quelle: Universum Film)
Danke für den tollen Bericht 🙂