gringo-mit-charlize-theron-und-david-oyelowo

GRINGO | Harold gegen den Rest der Welt

Mit GRINGO inszeniert Regisseur Nash Edgerton ein aberwitziges Katz-und-Maus-Spiel voller böser Überraschungen und irrwitziger Wendungen.

gringo

© TOBIS Film

Inhalt

Eben noch war Harold Soyinka (David Oyelowo) ein unbescholtener US-Bürger mit glücklichem Privatleben und gutem Job in der Pharmaindustrie. Doch als er während eines Businesstrips nach Mexiko erfährt, dass seine Bosse Richard (Joel Edgerton) und Elaine (Charlize Theron) einen intriganten Coup planen und seine Frau Bonnie (Thandie Newton) ihn betrügt, hat er schlagartig nichts mehr zu verlieren. Harold inszeniert seine eigene Entführung und fordert ein hohes Lösegeld. Der vermeintlich geniale Plan geht allerdings mächtig nach hinten los, denn Harold ist ohne es zu wissen tief in schmutzige Deals verstrickt. Plötzlich macht alle Welt Jagd auf den Gringo: das mexikanische Drogenkartell, ein gnadenloser Ex-Söldner, schließlich sogar die US-Drogenfahndung. Harold wird viel Glück brauchen, um diesem Schlamassel lebend zu entkommen…

Kritik

Die Verwandlung vom einfachen US-Bürger mit Familie und scheinbar soliden Job, hin zum unbeholfenen Gangster mit argen Problemen. Was passiert, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird und man nichts mehr zu verlieren hat? Harold ist nicht derjenige, der in seiner Angst und Trauer versinkt, er strickt einen Plan, der nicht wasserfest ist. Wie soll das auch gehen, denn kriminelle Gene hat er nicht. Er macht es so, wie er glaubt, es sei richtig. Dass dies natürlich unter keinem guten Stern steht, beweist Nash Edgerton mit dieser rasanten Actionkomödie, in der Wendungen und Überraschungen die Schauwerte bestimmen und der Cast zu Marionetten eines dynamischen Katz-und-Maus-Spiels werden. David Oyelowo verleiht seiner Figur Harold viele Konturen, wirkt überzeugten treudoof und liebenswert, und selbst wenn er es einmal faustdick hinter den Ohren hat, will man ihn am liebsten knuddeln. Schließlich hat sich die Welt gegen ihn gestellt und nun muss er schauen, wie er vom Gefallenen zum Siegertypen wird. Der Weg dorthin ist gespickt mit viel Komik, Crime und Bosheit. Dieser Mix lässt GRINGO zu einem aberwitzigen, aber auch manchmal absurden und gehemmten Trip werden. Denn nicht gänzlich schöpft der Film das volle Potential aus seinen Genre-Lieferanten, daher wirkt es manchmal so, als hätte jemand den Fuß auf der Bremse. Den Trailer sollte man sich, sofern man die Absicht hat Gringo zu schauen, nicht ansehen. Es fehlt an Aussagekraft und zumal wird die beste Szene brutal gespoilert – also alles auf eigene Gefahr Filmfreunde. Ansonsten bietet Gringo alles für einen kurzweiligen Spaß, sofern man den stetigen Switch zwischen den Genres nicht als störend empfinden.

Fazit: Mit etwas mexikanischen Sand im Getriebe kommt Gringo am Ende doch ins Ziel. Guter Cast und viele gute Ansätze lassen Edgertons rasante Komödie zu einem kleinen Hit, aber nicht zum ganz großen Wurf werden. Unterhaltsam ist er aber allemal.

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Gringo
Produktionsland/-jahr:   US/AU 2018
Laufzeit:                111 min
Genre:                   Action, Komödie, Krimi

Regie:                   Nash Edgerton
Drehbuch:                Anthony Tambakis, Matthew Stone
Kamera:                  Eduard Grau 

Kinostart:               5. April 2018
Home Entertainment:      24. August 2018

Verleih/Produktion:      TOBIS Film/Universum Film

(Quelle: TobisFilmclub)

Kommentar verfassen