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SCORE – EINE GESCHICHTE DER FILMMUSIK | Wodurch wird ein Soundtrack unvergesslich?

SCORE – EINE GESCHICHTE DER FILMMUSIK zeigt, wie einige der berühmtesten Filmthemen der Kinogeschichte konzipiert wurden und wie die Entwicklungsstufen eines Soundtracks vom leeren Notenblatt bis zum fertigen Score verlaufen.

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© NFP marketing & distribution*

Inhalt

Hollywoods größte Filmkomponisten, darunter Hans Zimmer, Danny Elfman, Rachel Portman, Howard Shore, John Williams und Trent Reznor geben exklusive Einblicke in das Geschäft und die Kunst der Filmmusik. Via Crowdfunding realisierte Drehbuchautor und Regisseur Matt Schrader diese Dokumentation, die einem der wichtigsten Bestandteile eines Spielfilms Tribut zollt. Zum einen wirft Schrader dabei unter Einbezug der Größen des Genres einen Blick in die Geschichte, beschäftigt sich aber vor allem eingehend mit dem modernen Soundtrack. Im Fokus steht dabei unter anderem die Frage, wie ein solcher entsteht – von der Inspiration und Idee über die Entwicklung bis hin zur Umsetzung und dem Einsatz im fertigen Film. Es ist die Geschichte kreativer Anstrengung, voller Herausforderungen und erstaunlicher Durchbrüche.

Kritik

Musik braucht Zeit, bis sie ihre Wirkung entfalten kann. Eine Tatsache die in SCORE – EINE GESCHICHTE DER FILMMUSIK leider nicht zu Herzen genommen wurde. Lose, mit wertvollen Sequenzen aus Jahrzehnten der Filmmusik angereichert, wird eine Dokumentation zum Besten gegeben, die interessant, aber leider viel zu kurz ausgefallen ist. Hektisch durchleben wir die einzelnen Epochen, lauschen dem Wissen zahlreicher namenhafter Komponisten – allen voran Hans Zimmer – und erfreuen uns an bekannten Soundtracks, die ganze Filme ein Gesicht verliehen haben. Matt Schrader hat in gut 93 Minuten alles gegeben, doch nicht ganz das Potential der Filmmusik in seiner Dokumentation zur Entfaltung gebracht.

Es wird die Frage gestellt, was einen Soundtrack unvergesslich macht. Eine Antwort darauf wird von niemanden so wirklich gegeben. Vielmehr ist es dem Zuschauer überlassen aus den Fragmenten einzelner Aussagen von John Williams über Junkie XL bis Danny Elfman eine Antwort darauf selbst zusammenzureimen. Denn jeder hat seine eigene Meinung und Stil, und schließlich heißt es ja auch: Der Ton macht die Musik.

Score – Eine Geschichte der Filmmusik ist wertvoll, reichhaltig, aber nicht ganz rund geworden. Schrader hat es aber geschafft die größten Komponisten unserer Zeit an einen Tisch zu bringen und sie über ihre Arbeit auszuquetschen. Da rutschen informative Sachen über die Zunge und erweisen sich als zusätzliches Wissen zu weltbekannte und geliebte Filme. Hinzu kommt der nostalgische Flair, wenn der Soundtrack von E.T. oder anderen Klassikern angestimmt oder sogar Bildsequenzen gezeigt werden. Manchmal ergibt sich daraus ein nettes Ratespiel. Eine schöne Ergänzung zu altbekannten Wissenseinträgen a la Wikipedia.

Fazit: Kurzweilige Dokumentation mit vielen Interviews, vielen Anekdoten und ebenso vielen Ausschnitten aus mehreren Jahrzehnten Filmgeschichte. Einige werden wertvolle Erkenntnisse erhalten, andere wiederum verdutzt die Augen reiben, warum so wenig reflektiert wird. Score – Eine Geschichte der Filmmusik ist das Einsteigermodel für Filmhungrige, die zusätzlichen Input zu ihren Filmfavoriten benötigen.

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Score: A Film Musik Documentary
Produktionsland/-jahr:   US 2016
Laufzeit:                93 min
Genre:                   Dokumentation, Musik

Regie:                   Matt Schrader
Drehbuch:                Matt Schrader
Kamera:                  Nate Gold, Kenny Holmes 

Kinostart:               4. Januar 2018
Home Entertainment:      9. Mai 2018

Verleih:                 NFP marketing & distribution*

(Quelle: NFP marketing & distribution*)

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