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WELTENGÄNGER | Russian Sci-Fi-Standard meets Hollywood-B-Movie

Im russische Fantasy-Sci-Fi-Abenteuer WELTENGÄNGER wird das frühere Leben eines Game-Designers ausradiert, weil er zum Wächter von mehrere Parallelwelten erklärt wird.

weltenganger

© capelight pictures

Inhalt

Kirill (Nikita Volkov) ist ein junger und talentierter Computerspiel-Designer mit einem gut bezahlten Job und einer bildschönen Freundin. Er führt ein nahezu perfektes Leben – bis zu dem Tag, an dem sich alles ändert: In seiner Wohnung lebt plötzlich eine fremde Frau und weder Freunde noch Verwandte können sich an ihn erinnern. Es scheint, als wäre seine gesamte Existenz ausgelöscht worden. Auf der Suche nach Antworten findet Kirill heraus, dass er als „Weltengänger“, eine Art Wächter zwischen den Parallelwelten, auserwählt worden ist. Um sein früheres Leben zurückzugewinnen, muss Kirill das Rätsel um die geheimnisvollen Welten lösen – und entdeckt dabei etwas, das größer ist als alles, was er sich vorstellen kann …

Kritik

Wenn ich an russische Filme denke, führt kurioserweise kein Weg an Darkest Hour vorbei. Ein amerikanischer Film in Moskau platziert und von Aliens heimgesucht. Mittendrin dein Haufen amerikanischer Touris die sich einer neuen Bedrohung stellen müssen. Irgendwie hatte der Film was, doch glich die technische Umsetzung einem Desaster. Rein russisch produzierte Filme folgen nun diesem Beispiel, erweise sich aber wesentlich umfangreicher und gehaltvoller. So blick ich vorrangig auf Attraction. Ein solider Invasionsfilm mit überraschend guten Effekten. Russland schickt sich eben an, mit Sci-Fi-Blockbustern den Markt zu erobern. Freunde finden sie damit derzeit nur vereinzelt, ist aber die Frequenz enorm. Fast täglich erblicken neue Produktionen das Licht der Welt – einer opulenter als der andere. Einreihen in diese Riege tut sich auch WELTENGÄNGER. Eine Romanverfilmung. Ein Bestseller auf literarischer Ebene, der für die Flimmerkiste adaptiert wurde. Nicht gänzlich fehlerfrei, aber mehr als akzeptabel, bedenkt man, dass die Russen auf diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen stecken. Während die Geschichte wirklich interessant ist, hapert es leider auch hier – ähnlich wie bei Darkest Hour – auf technischer Ebene. Die Ansätze sind wirklich gut, tolle Ideen flossen ein, doch wirkt das ganze Konstrukt teilweise sehr billig. Man muss aber verzeihen können, vor allem, weil nun mal noch probiert wird. Man versucht sich auf einem Gebiet zu inszenieren, das von amerikanischen Filmemachern seit Jahrzehnten dominiert wird. Es ist nun mal sehr gewöhnungsbedürftig, doch nicht unmöglich, ein Freund von russischen Filmen zu werden. In den nächsten Jahren wird die Qualität steigen. Doch es muss nun auch mal Pioniere geben, um etwas zu verändern und Weltengänger trägt mit Sicherheit viel dazu bei. Einfach mal darauf einlassen und dann eine Meinung bilden – den Trailer vielleicht nicht schauen, um voreingenommen zu sein. Dann hat man eine gute Grundlage.

Fazit: Verwirrung trifft auf Staunen. Weltengänger verbindet viele gute Ideen, schafft es jedoch nicht sie zu einer homogenen Masse zu vereinen. Dadurch wirkt vieles unrund und überfrachtet. Inhaltlich somit einige Schwächen, die durch durchaus sehenswerte Effekte ausgeglichen werden. Unterm Strich dann wohl eher doch was für Genreliebhaber.

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Chernovik
Produktionsland/-jahr:   RU 2018
Laufzeit:                112 min
Genre:                   Sci-Fi, Fantasy, Abenteuer

Regie:                   Sergey Mokritskiy
Drehbuch:                Maksim Budarin, Denis Kuryshev, Sergey Mokritskiy, Olga Sobenina
Kamera:                  Aleksandr Tananov

Kinostart:               -
Home Entertainment:      7. September 2018

Verleih:                 capelight pictures

(Quelle: capelightpictures)