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EGAL WAS KOMMT | Irgendwo da draußen findet er sich selbst

Mitreißend und authentisch erzählt Christian Vogel in EGAL WAS KOMMT von Höhen und Tiefen und hilfsbereiten Gefährten. Was als Reise um die Welt begann, wird zu einer Reise zu sich selbst. 333 Tagen Abenteuer durch 22 Länder stehen ihm bevor…

Egal was kommt

© Busch Media Group

Inhalt

Christian Vogel ist 34 Jahre alt, als er sich seinen Herzenswunsch erfüllt: Einmal die Erde auf dem Motorrad umrunden. Er kündigt die Wohnung und hängt seinen Job als Fernsehjournalist an den Nagel. Gerade erst frisch verliebt, fällt der Abschied dann besonders schwer. Wie lange er seine Freundin und seine Familie nicht sehen wird, ist ungewiss. Am 19. Mai 2015 beginnt der Aufbruch ins Unbekannte. Vor ihm liegt eine Route, die unter anderem durch die USA, Kanada und Russland führt. Auch China, die Mongolei, Pakistan, Indien und der Iran werden von ihm durchquert. Die Reise birgt nicht nur spektakuläre Momente und unvergessliche Erlebnisse, sondern auch immense Gefahren. Immer wieder sind es hilfsbereite Menschen, die Christian Vogel in vermeintlich ausweglosen Situationen zur Seite stehen und ihn seinem Ziel näherbringen. Ein schwerer Unfall in Indien stellt ihn schließlich vor die vielleicht größte Herausforderung seines Lebens. Nun erzählt er die bewegende Geschichte von seiner Reise um diese Erde und irgendwie auch davon, worum es im Leben doch eigentlich geht.

Kritik

Christian Vogel lässt von heute auf morgen alles stehen und liegen. Job, Freundin, der seit mehreren Jahren immer gleiche Ablauf – alles passé. Für was? Um sich selbst wiederzufinden und damit für andere ein leuchtendes Beispiel zu sein. Schließlich kommt jeder Mensch mindestens einmal im Leben an einen Punkt, wo er sich verloren hat. Erdrückt von gesellschaftlichen Mustern, eingezwängt in den Konventionen unserer Zeit, fasste ein Mann den Entschluss auszubrechen und dafür einen hohen Preis zu zahlen. Die Reise ins Ungewisse ist nicht nur an Erkenntnis geknüpft. Es könnte sogar das Leben kosten, in einer unaufmerksamen Sekunde. Allein, auf einem Motorrad, irgendwo am Ende der Welt. Christian Vogel hat ein hoffnungsvolles Porträt seiner Selbst geschaffen. Facettenreich und von Höhen und Tiefen durchzogen, erleben wir als Zuschauer nicht nur einen Anker für Notzeiten, sondern auch ein inhaltlich mehr als wertvolles Roadmovie. Es ist zugleich auch ein Schrei nach Liebe in einer sonst von Profit, Kapitalismus und Monotonie durchzogene Welt. Es braucht im Leben eben nicht viel, um zu überleben und sich selbst zu erkennen. Identitätsverlust ist brutal. Hat man einmal sein Gesicht an die Geier verloren, braucht es eben große Opfer, um es zurückzuholen. Eine wahrlich bewegende Geschichte, die nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern neben Tränen, auch Trost spendet. Wer Informationen über Land und Leute erwartet, sollte besser die öffentlich-rechtlichen Sender einschalten. In EGAL WAS KOMMT geht es um Weisheiten, Erlebnisse und einzigartige Begegnungen, die man sonst an keiner Bushaltestelle hat. Mut, sich etwas zu trauen und vor allem langfristig zu verändern, ist die Quintessenz dieses Doku-Streifens.

Fazit: Cineastisch keine Innovation, doch kommt es vielmehr auf den Kern, statt auf die Schale an. Christian Vogel vertraut sich in seiner größten Lebensprüfung an und nimmt uns mit auf eine riskante, aber auch informative Reise zu sich selbst und allen anderen, die das Gefühl haben: “Es ist Zeit für ein Abenteuer. Egal was kommt!”

FSK ab 6 (gelb)Originaltitel:           Egal was kommt
Produktionsland/-jahr:   DE 2018
Laufzeit:                121 min
Genre:                   Dokumentation

Regie:                   Christian Vogel
Drehbuch:                Christian Vogel
Kamera:                  Christian Vogel, Bernd Rischner, Gunnar Henrich

Kinostart:               2. August 2018
Home Entertainment:      7. Dezember 2018

Verleih:                 Busch Media Group

(Quelle: Christian Vogel)