SEARCHING

SEARCHING | Letzte Hoffnung Internet

David Kim hackt sich in den Laptop seiner verschwundenen Tochter Margot, um Indizien über ihren Aufenthaltsort zu finden. SEARCHING ist ein spannender Thriller, der nahezu auf dem Desktop stattfindet.

Searching

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Inhalt

Nachdem die 16-jährige Tochter von David Kim (John Cho) spurlos verschwindet, wird eine örtliche Untersuchung eingeleitet und Kriminalkommissarin Rosemary Vick (Debra Messing) dem Fall zugeteilt. Als es 37 Stunden später immer noch kein Lebenszeichen von Margot (Michelle La) gibt, beschließt David, am einzigen Ort zu suchen, an dem bisher noch keiner nachgesehen hat – dort, wo heutzutage alle Geheimnisse aufbewahrt werden: Er durchsucht den Laptop seiner Tochter.

Kritik

Es gibt zwei Welten in denen wir existieren: die reale und die digitale Welt. Während jedoch unser Fußabdruck in der realen Welt irgendwann einmal verschwindet, ist er im Internet für immer konserviert. Dieser Fußabdruck seiner Tochter, versucht David Kim zu finden. Seine Tochter verschwindet plötzlich und keine Spur führt zu ihr. Auch die Polizei tappt im Dunkeln und so bleibt der Ausbruch in die virtuellen Gefilden. Wird Kim hier finden, wonach er sucht? SEARCHING ist ein Abbild der Wirklichkeit, in der Eltern stets besorgt und Kinder von ihren Erziehungsberechtigten genervt sind. Die Grenzen aus Kontrollzwang und Sorge vermischen sich und es entsteht ein verwirrendes Spiel. Gerade in der dauerhaften Vernetzung unserer heutigen Generation macht es schier unmöglich den Kindern eine Welt abseits von Handy und Computer zu zeigen. So verschreiben wir uns der Moderne, überschreiben unser Leben in die digitale Welt. Während wir früher grenzenlose Freiheit genossen, sind wir heutzutage eine Geisel dessen, was zu unserem größten Albtraum werden kann – obwohl es uns als die größte Errungenschaft der Menschheit verkauft wird. Searching geht diesen elementaren Gesichtspunkten nur ansatzweise, vielmehr konzentriert sich Regisseur Aneesh Chaganty auf den scheinbar aussichtslosen Kampf eines Vaters, der sich Hinweise auf dem Rechner seiner Tochter erhofft. So verliert der Film etwas an Tiefgang, bleibt aber durch seine außergewöhnliche Inszenierung stets spannend. Fast die gesamte Geschichte spielt sich auf dem Desktop von Margot ab. Kim Darsteller John Cho sucht, wird er aber die Entführung seiner Tochter aufdecken können?

Man hängt an Kim, verfolgt jeden Schritt seiner Recherche in der digitalen Welt. Nach Found-Footage eine neue Form des Filmemachens, die sich in diesem Fall äußerst bewehrt und für intensive Momente sorgt. Aufgrund der gewählten Desktop-Erzählung sind wir Kim sehr nah und uns entgeht kein Detail, wir sehen das, was er sieht und sind somit auf seinem Wissensstand. Während in anderen Filmen der Zuschauer meist mehr oder weniger als die Hauptprotagonisten weiß, so ist es hier tatsächlich ausgewogen. Wirklich Kritikpunkte konnte ich nicht ausloten. Gerade im Zeitalter der sozialen Netzwerke, Rechtsstreitigkeiten um den digitalen Nachlass und der voranschreitenden Digitalisierung des Alltags ein interessanter Fingerzeig und Thriller.

Fazit: Searching ist ein mitreißender und einzigartiger Desktop-Thriller, der die digitale exzellent aufgreift und seine Geschichte darin gut umsetzt. John Cho, den man sonst aus Klamauk-Filmen wie Harold & Kumar kennt, glänzt in der Rolle des sorgenden und suchenden Vater herausragend. Er muss so oder so den Löwenanteil stemmen und geht daran nicht kaputt.

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Searching
Produktionsland/-jahr:   US 2018
Laufzeit:                102 min
Genre:                   Mystery, Drama, Thriller

Regie:                   Aneesh Chaganty
Drehbuch:                Aneesh Chaganty, Sev Ohanian
Kamera:                  Juan Sebastian Baron

Kinostart:               20. September 2018
Home Entertainment:      31. Januar 2019

Verleih:                 Sony Pictures Entertainment

(Quelle: SonyPicturesHomeGSA)

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