WIR

WIR | Du bist dein größter Albtraum

Kein Schocker wird in diesem Jahr heißer erwartet als WIR, der neue Film von Jordan Peele. Vor zwei Jahren sorgte der Regisseur und Autor mit “Get Out” für eine echte Sensation des Horrorkinos und einen kulturellen Meilenstein, der sogar mit dem Oscar® ausgezeichnet wurde. Nun setzt er in Sachen Spannung und Grausamkeit noch einen drauf und schickt sein Publikum buchstäblich in ihre eigene Hölle und lässt das Blut in den Adern gefrieren mit einem beängstigenden, traumatischen Doppelgänger-Martyrium, das es so noch nie gegeben hat.

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© Universal Pictures International Germany

Inhalt

Ein Urlaubsauflug wird zu einem wahren Trip in die Hölle. Eigentlich will Adelaide Wilson (Lupita Nyong’o) nur mit ihrem Mann Gabe (Winston Duke) und den beiden Kindern entspannte Sommertage im Haus ihrer Kindheit an der nordkalifornischen Küste verbringen. Doch nach einem Tag am Strand mit ihren Freunden (u.a. Elisabeth Moss) kann von Entspannung keine Rede mehr sein, als vier unheimliche Gestalten in der Einfahrt ihres Hauses auftauchen. Die furchteinflößenden Fremden sehen den Wilsons nicht nur verstörend ähnlich, sondern dringen auch aufs Brutalste in die heile Welt der Familie ein. Ein unerbittliches Katz- und Maus-Spiel beginnt und es scheint kein Entrinnen aus diesem blutigen Albtraum zu geben. Denn der nervenaufreibende Überlebenskampf wird für jedes Familienmitglied auch zu einer gnadenlosen Jagd auf sich selbst.

Kritik

Mit Get Out sorgte Jordan Peele 2017 für eine Sensation. Einerseits revolutionierte er das Horrorgenre, andererseits sorgte er für einen kulturellen Paukenschlag im Kino des 21. Jahrhunderts. Daher verwundert die Sehnsucht nach seinem neusten Werk nicht. WIR macht da weiter, wo Peele einst aufhörte. Es ist keine Fortsetzung, sondern ein eigenständiges Werk. Dennoch sorgt die einmalige Handschrift dafür, als hätten wir den Albtraum in dem sich Chris Washington (gespielt von Daniel Kaluuya) befand, niemals verlassen. Das Katz- und Maus-Spiel ist geblieben. Und wer glaubte, Peele könnte sich selbst nicht übertreffen, wird auf verstörend-geniale Weise eines Besseren belehrt.

Im Fokus diesmal steht eine Familie, die auf ihre bösen Doppelgänger treffen. Eine komplexe Geschichte, aber weit entfernt von Undurchsichtigkeit. Der Zuschauer trifft auf ein geordnetes Chaos, auf blutigen Kleinstadt-Anarchismus. Was zunächst als oberflächlicher Blick beginnt, entwickelt sich rasch zu einem umspannenden Home-Invasion-Film mit relevanten Gesellschaftsthemen. Überspitzt führt uns somit Peele wieder einmal durch eine beeindruckendes und zugleich surreales Szenario, in der Witz ebenso seinen Platz hat, wie blanker Terror. Und wie heißt es so schön: Wenn du willst, dass es gut wird, mach es selbst. Vom Drehbuch über den Regiestuhl bis zum Produzenten vereint Peele alles unter seinem Dach, was Wir deutlich zu Gute kommt und mit großer Wahrscheinlichkeit wieder einen Meilenstein im Horrorgenre setzen wird.

Fazit: Jordan Peele hat sich selbst übertroffen und erneut Werbung für sein Handwerk gemacht. Wir ist auf so vielen Ebenen ein gelungener Film, der für Erstaunen, Entsetzen und Enthusiasmus sorgen wird. Mit experimenteller Freude bringt er die Welt des Horrors zum Beben, vertraut aber diesmal stärker auf klassische Elemente und genretypische Stilmittel. Aber was diese Mixture am Ende auf die Leinwand zaubert, raubt auch dieses Mal wohl allen den Atem. 

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Us
Produktionsland/-jahr:   US 2019
Laufzeit:                116 min
Genre:                   Horror, Thriller

Regie:                   Jordan Peele
Drehbuch:                Jordan Peele
Kamera:                  Mike Gioulakis 

Kinostart:               21. März 2019
Home Entertainment:      25. Juni 2019

Verleih/Produktion:      Universal Pictures International Germany

(Quelle: Universal Pictures Germany)