JOHN WICK: KAPITEL 3 | Alles hat seinen Preis

Keanu Reeves ballt die Fäuste und lädt die Waffen: Nach seinem Regelbruch im zweiten Teil der adrenalingeladenen Action-Reihe will in JOHN WICK: KAPITEL 3 nun die gesamte Unterwelt den Kopf von „Babaj“.

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© Concorde Filmverleih

Inhalt

John Wick (Keanu Reeves) befindet sich auf der Flucht. Es sind nicht nur immer noch 14 Millionen Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt, er hat auch die Regel aller Regeln gebrochen: Er hat einen anderen Menschen im Bereich des Continental Hotels umgebracht. Eigentlich müsste er deswegen längst tot sein, doch Hotelmanager Winston (Ian McShane) gewährte ihm eine Stunde Gnade, bevor alle Folgen eintreten und Wick offiziell aus der Killergemeinschaft ausgeschlossen ist, gejagt wird und er keine der Dienste mehr in Anspruch nehmen kann. Wenn John überleben will, muss er sich erst einmal aus New York City rausschießen und -kämpfen und dann irgendwo auf der Welt Zuflucht finden. Helfen könnte ihn dabei zum einen seine alte Bekannte Sofia (Halle Berry) und die Frau (Anjelica Huston), die ihn einst aufgezogen und beschützt hat.

Kritik

Mit der Rolle John Wick hat sich Keanu Reeves erfolgreich rehabilitiert. Seit dem fulminanten „Bullet Dodge“ aus Matrix waren die schauspielerischen Leistung – mit Ausnahme von Constantine – allesamt eher bescheiden. Doch als „Babaj“ sorgt er seit 2014 für mächtig Furore.

Nach einem durchschnittlichen Erfolg an den Kinokassen für den ersten Teil, aber einer exzellenten Heimkino-Ressonanz, konnte John Wicks zweites Kapitel deutlich zulegen – in allen Bereichen. So geht es wesentlich härter, blutiger und düsterer zu. Die Abgründe werden noch tiefer und Wick bringt sich durch einen legendären Bitch-Move in die Schusslinie des weltumspannenden Auftragskiller-Syndikats. „Exkommuniziert“ und auf der Flucht muss er als Ein-Mann-Armee die Konsequenzen seiner beispiellosen Tat begleichen.

Getreu dem Motto „Töten und nicht töten lassen“ beginnt JOHN WICK: KAPITEL 3 da, wo der Vorgänger endete. Der Jäger wird zum Gejagten, aber gefühlt ist es andersrum. Reeves untermauert mit seiner neuen Paraderolle als gerechter, aber meistgesuchter Killer der Welt, stilsicher und hart seinen Platz an der Spitze Hollywoods. Gut choreografierte Kampfszenen, starker Soundtrack und jede Menge Abwechslung sind die Brotgruben, die uns schließlich ins Kino führen. Inhaltlich bleibt John Wick: Kapitel 3 im Gesamten eher blass. Allerdings war dies auch nie wirklich das Aushängeschild der Reihe gewesen.

Neue Dynamik kommt jedoch dank eines wieder auftauchenden Laurence Fishburne und eine für sich sprechenden Halle Berry in Gestalt einer eiskalten Hundeliebhaberin zustande. So ergibt sich unter dem Strich ein wieder unterhaltsame und der Gewalt zugeneigter Actioner, der nichts anbrennen lässt und dem Namen „Babaj“ gerecht wird.

Fazit: Der Unterbau wackelt, aber die Pfeiler, die John Wick zu einer begeisterungswürdigen Reihe haben werden lassen, geben nicht nach. Zwar werden dem Profikiller gewisse Grenzen aufgezeigt und die Fortsetzung muss im Vergleich zu seinen Vorgängern einige Federn lassen, doch bleibt im vermeintlichen Finale viel Spielraum für Jubel, Trubel, Heiterkeit. Freuen dürfen wir uns tatsächlich auf eine angesetzte Serie, die womöglich noch einige Fragen mehr aus Wicks Vergangenheit beantworten dürfte. So leben wir aber im dritten Kapitel in der Gegenwart und ergötzen uns am kreativen und zuweilen recht spektakulären Morden für die vermeintlich gute Sache. Was will man mehr?!

FSK 18 (rot)Originaltitel:           John Wick: Chapter 3 - Parabellum
Produktionsland/-jahr:   US 2019
Laufzeit:                130 min
Genre:                   Action, Krimi, Thriller

Regie:                   Chad Stahelski
Drehbuch:                Derek Kolstad, Shay Hatten, Chris Collins, Marc Abrams
Kamera:                  Dan Laustsen

Kinostart:               23. Mai 2019
Home Entertainment:      4. Oktober 2019

Verleih:                 Concorde Filmverleih

(Quelle: Concorde Movie Lounge)

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