Willkommen im SLAUGHTERHOUSE, einem elitären Internat, in dem strenge RULEZ herrschen. Die geordnete Welt wird im wahrsten Sinne des Wortes in ihren Grundfesten erschüttert als sich nahe einer Fracking-Stelle ein Loch im Boden auftut und dadurch ein unaussprechlicher Horror freigesetzt wird.. In kürzeste Zeit beginnt für Schüler und Lehrer ein Kampf ums Überleben.

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Inhalt
Der Teenager Don Wallace (Finn Cole) wird von seiner Mutter (Jo Hartley) auf ein Internat geschickt, das den ungewöhnlichen Namen „Slaughterhouse“ trägt. So wie alle anderen Jungen, die nicht sportlich genug für Olympus und nicht intelligent genug für das Haus Xenophon sind, kommt Don ins Haus Sparta. Es dauert nicht lange, da hat sich der Neuankömmling in die Mitschülerin Clemsie Lawrence (Hermione Corfield) verknallt. Aber irgendwas stimmt ganz und gar nicht in dem Internat. Schüler, Lehrer und Mitarbeiter haben scheinbar alle einen ziemlichen Schaden. Dons Zimmergenosse Willoughby Blake (Asa Butterfield) scheint ein finsteres Geheimnis zu hüten und auch der Vertrauenslehrer Houseman (Simon Pegg) weiß offenbar mehr, als er sagt. Aus dem nahegelegenen Wald lauert Gefahr. Dort hat ein Fracking-Unternehmen auf der Suche nach Erdgas ein riesiges, tiefes Loch gegraben…
Kritik
Wer erinnert sich noch an die legendäre “Cornetto-Trilogie”? Mit Shaun of the Dead, Hot Fuzz und The World’s End servierte uns Ausnahme-Regisseur Edgar Wright drei ironische und überaus witzige Great Britain-Movies. Simon Pegg und Nick Frost bilden dabei das komödiantische Gespann, welches ebenso wie ihre Filme, Kultstatus erreicht haben. Charismatisch und ein wenig trottelig nehmen sie es mit Zombies, einer Sekte und sogar Aliens auf… und nun tauchen die beiden in SLAUGHTERHOUSE RULEZ auf. Hat hier etwas Wright heimlich einen vierten Geniestreich aus dem Ärmel gezaubert? Leider nein. Vorbei an deutschen Kinokassen feiert der Film hierzulande lediglich eine Heimkinoauswertung – und das nur auf DVD, falls jemand fragt. Naja, nobody is perfect. So geben wir uns nun den Freuden eines typischen englischen Internats hin. Hier steht Streben nach Wissen jedem Studenten auf die Stirn geschrieben, Pustekuchen. Jeder hat so seine düsteren Geheimnisse und ist alles andere als mit Intelligenz gesegnet. Ein richtiger Sauhaufen. Und ist diese Situation für einen Teenager wie Don schon schlimm genug, wird er auch noch von seiner Mutter inmitten einer beispiellosen Apokalypse geparkt. Tschüss Mami!
Damit wären die Rahmenbedingungen für dieses illustre Werk geklärt. Es ist kein viertes Cornetto, dabei schmeckt es aber wie eins. Crispian Mills hat sich den charmanten Humor Englands verinnerlicht und ein richtiges Starensemble in den Weltungergang gejagt. Simon Pegg und Nick Frost hatte ich bereits erwähnt, doch nun tauchen auch noch Michael Sheen, Asa Butterfield und auch noch Margot Robbie in der Castliste auf. Meine Fresse, hat der Regisseur Klinken geputzt. Während der eine oder andere Schauspieler somit blass bleibt und lediglich als Mittel zum Zweck seinen Dienst an der Front erfüllt, sind es vorrangig gestandene Größen der weltumspannenden Unterhaltungskunst, die für mächtig Aufsehen sorgen. Na klar funktionieren Pegg und Frost zusammen, zwei Brüder, die bei der Geburt getrennt wurden. Michael Sheen, der bereits gegen das abgrundtiefe Böse in God’s Omen kämpft und ein wieder bestechlicher Asa Butterfield, der in gewisserweise seine Rolle aus Sex Education mitgebracht und diese einen semi-finsteren Toucht verleiht hat. Slaughterhouse Rulez ist wirklich ein besonderes Filmchen, dass in der Tat nur für ein kleines Publikum wirklich etwas taugt, wie gut, dass ich dazu gehöre. Es ist eben genau mein Geschmack. Der Spagat zwischen Mindfuck und Big Trouble in Little China ist gewaltig, und lädt gleichzeitig zum Verweilen ein. Die Jokes sitzen, zünden aber nicht immer mit gleichbleibender Intensität. Das Setting ist solide und die Effekte für einen vermeintlich kleinen Zielgruppen-Streifen ordentlich.
Slaughterhouse Rulez vereint eben die Faszination eines Ghostbusters-Film, mit der Action eines Tom Cruise und dem Humor eines klassischen Wrights. Dinge, die ansprechend klingen und von mir in keinster Weise inflationär genutzt werden, um den Film zu supporten. Ich stehe dazu, auch mal weniger intelligente Filme zu konsumieren. Verklagt mich, aber ich brauche manchmal stumpfsinniges Kino von der Insel, dass mir am Ende eines stressigen Arbeitstages ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Fazit: Auch wenn im ersten Anlauf nicht ganz klar wird, wohin diese Arbeit von Mills führt, so entfalten sie während ihres knapp 100-minütigen Vortrags ihr sehenswerte und tatsächlich versetzungswürdige Performance. Ein etablierter Cast kämpft an einem Internat gegen den Weltuntergang gab es in der Form noch nicht und behält damit seine erfrischende Wirkung. Leichte FSK-16-Kost für gewisse Stunden.
Originaltitel: Slaughterhouse Rulez Produktionsland/-jahr: UK 2018 Laufzeit: 104 min Genre: Komödie, Action, Horror Regie: Crispian Mills Drehbuch: Crispian Mills Kamera: John de Borman Kinostart: - Home Entertainment: 19. Juni 2019 Verleih: Sony Pictures Entertainment
(Quelle: Sony Pictures Entertainment; Original-Trailer in englischer Sprache)