„Diese Stadt, das ganze Land, ist ein Stripclub. Auf der einen Seite sind die Leute, die mit dem Geld werfen, auf der anderen Seite die Menschen, die dafür tanzen.“ – „Oceans 8“ meets „Wolf of Wall Street“ meets „Magic Mike“… HUSTLERS feiert die Solidarität unter Frauen und die Schwesternschaft.

© Universum Film/LEONINE
Inhalt
New York, kurz vor dem großen Finanz-Crash. Abend für Abend strömen die Männer der Wall Street in den angesagtesten Stripclub der Stadt. Ramona (Jennifer Lopez) ist der Star des Clubs, keine kann ihr in diesem Job das Wasser reichen, sie kennt jede Pose, jeden Trick, jeden Kniff – und sie weiß, wie sie den reichen Gästen auch noch den letzten Dollar aus der Tasche zieht. Als die unerfahrene Destiny (Constance Wu) neu ins eingeschworene Team kommt, nimmt Ramona sie unter ihre Fittiche: Und gemeinsam starten sie richtig durch. Sie nehmen mehr Geld ein, als sie sich jemals hätten träumen lassen. Dann kommt der große Crash von 2008 und lässt von einem Tag auf den anderen alles zusammenstürzen. Der Club bleibt leer. Doch Ramona und Destiny sind nicht bereit, die von gierigen Bankern ausgelöste Krise auszubaden. In einer Welt, in der die einen das Geld haben und die anderen dafür tanzen, wollen die beiden nun selbst die Regeln vorgeben. Mit einem gewagten Plan und einer erweiterten Crew rund um Mercedes (Keke Palmer) und Annabelle (Lili Reinhart) beginnen sie ihre ehemaligen Kunden nun so richtig auszunehmen. Bis das Ganze außer Kontrolle gerät…
Kritik
Eine Krise macht erfinderisch und ist Geld im Spiel, wird man besonders kreativ. Verdrehte Welt im Stripclub. Nicht die Männer kippen fleißig K.O.-Tropfen in die Gläser partywütiger Mädels, sondern sind es die toughen Frauen auf der anderen Seite, die die Männer mit ihren eigenen Waffen schlagen. Sie machen sich die Geilheit und Schaulust der Bürokraten, Aristokraten und Konsum-Volk zu nutzen, um sich in einem nationalen Finanzloch die Taschen voll zu machen. HUSTLERS ist kein Playboy-Streifen, sondern die powervolle Emanzipation auf einem unkonventionellen Weg. Die Geschichte ist dabei nicht mal wirklich fiktional, sondern beruht auf einem Zeitungsartikel, der der 2015 im New York Magazine erschienen ist. Dadurch wirkt alles eine Spur intensiver, komischer, aber auch dramatischer. Besonders hervorzuheben ist die Riege an starken Frauen, die von einer überzeugenden Jennifer Lopez in die Schlacht um jeden Cent angeführt werden. Es macht Spaß, erweist sich durch knackige-freizügigen Damen und flotten Beats als unterhaltsam, und ist so herrlich ehrlich, dass da gerne jedes Geschlecht zugreifen kann. Natürlich verliert der Film sein Ziel der Aufklärung der großen Misstände in einem Milieu, in der Frauen nur als Ware gesehen werden und rückt die Heldinnen der Nacht in den Scheinwerfer der Solidarität und Freundschaft. Ich muss gestehen, ich war ziemlich angetan und habe mich durchaus gefreut, nach einer gefühlten Ewigkeit auch mal wieder Julia Stiles über den Bildschirm flimmern zu sehen.
Fazit: Frech, mutig und irgendwie auch pädagogisch wertvoll – wenn man in Mathe nicht aufgepasst hat. Hustlers gibt den Frauen ein gänzlich neue Bühne und dreht die Gesetzmäßigkeiten der Wirtschaft spielerisch um. Eine meiner Überraschungen in 2019.
Originaltitel: Hustlers at Scores Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 110 min Genre: Komödie, Drama, Krimi Regie: Lorene Scafaria Drehbuch: Lorene Scafaria Kamera: Todd Banhazl Kinostart: 28. November 2019 Home Entertainment: 10. April 2020 Verleih: Universum Spielfilm/LEONINE
(Quelle: Universum Film)
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