GREENLAND erzählt vom dramatischen Überlebenskampf einer Familie unter apokalyptischen Bedingungen, wobei die vielversprechende Synergie des Erfolgsduos Gerard Butler und Regisseur Ric Roman Waugh aus “Angel Has Fallen” ebenso spannendes wie spektakuläres Action-Kino verspricht.

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Inhalt
Ein riesiger Komet rast in hoher Geschwindigkeit auf die Erde zu und soll Berechnungen zufolge vor Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Doch die Prognosen stimmen nicht – ein erstes Fragment des Kometen stürzt nicht ins Meer, sondern zerstört stattdessen ganz Florida. Gerüchte, dass nur ein ausgewählter Kreis von Personen in Sicherheit gebracht werden kann, machen bereits die Runde, als Ingenieur John Garrity (Gerard Butler) von der US-Regierung aufgefordert wird, sich sofort gemeinsam mit seiner Frau Allison (Morena Baccarin) und Sohn Nathan (Roger Dale Floyd) zu einer Militärbasis zu begeben. Von dort aus sollen sie an einen Ort ausgeflogen werden, an dem das Überleben möglich sein soll: Grönland. Doch die Fahrt dorthin wird zum Spießrutenlauf und die Familie im Chaos verzweifelnd fliehender Menschen und plündernden Horden auseinandergerissen. Wie sollen sie sich je wiederfinden, und wo ist man überhaupt noch sicher?
Kritik
Die beiden wohl bekanntesten Filme, die eine kosmische Bedrohung ungeahnten Ausmaßes thematisieren, sind Armageddon (1998) und Deep Impact (1998). Während die übersättigte Katastrophe mit ultimativer Starbesetzung und Aerosmith-Soundtrack nur so vor Testosteron trieft – ja, ich spreche von Armageddon – hat mich am Ende des Tages dann doch Deep Impact in seiner Glaubwürdigkeit und Emotionalität mehr angesprochen. Ein junger Elijah Wood kämpft inmitten des Weltuntergangs um die große Liebe. Auch wenn der bei Weitem das schwächere Effektfeuerwerk ist, ist er für mich der bessere. Und nun schickt sich Ric Roman Waugh an, seinen gefeierten Darsteller aus Angel has fallen – Gerard Butler – in ein vergleichbares Szenario zu schicken. GREENLAND (dt. Grönland) erzählt die Geschichte von John Garrity, der in dieser weltumspannenden Krise nicht nur versuchen muss, seinen Arsch zu retten, sondern auch seine Ehe. Ein Stereotyp vor dem Herren, aber ein durchaus sympathischer, der sogar Platzt bekommt sich zu entwickeln. Wenngleich das Drehbuch nicht zu den stärksten in diesem Jahr gehören, bietet es genug für einen abendfüllenden Blockbuster: kurzweilig, intensiv und ausgestattet mit einer gewissen Moral.
Greenland siedel ich zwischen Armageddon und Deep Impact an. Vom einen zu wenig, vom anderen eben zu viel. Es sind bei Weitem nicht die Dialoge, die hier für den Unterhaltungswert sorgen. Gerade der Beginn erweist sich als erfrischend und spannend. Ric Roman Waugh baut eine beklemmende Stimmung auf, die zwar im weiteren Verlauf an Kraft verliert und sogar eine ziemlich fragwürdige Wendung nimmt, aber immer noch akzeptabel genug ist, um final nicht gegen die Wand zu fahren. Generell ist es schwer, einen Katastrophenfilm Inhalt zu geben. Denn die Katastrophe, die sich ankündigt zuweilen der Inhalt ist. Alles andere ist Rahmenhandlung. Genau da die Figuren eines Filmes über die gesamte Spieldauer zu parken, ist ein Mittel. Aber nicht das eleganteste und auch nicht das, was gute Kritiken einbringt. Den Spagat aus Katastrophe und Figuren zu schaffen, ist bisher nur wenigen in der Branche gelungen. So hat es beispielsweise The Impossible 2012 geschafft. In Greenland gelingt das über weite Strecken auch gut, verliert sich aber dann zunehmend in Klischees, die der Film nicht gebraucht hätte.
Wuchtig ist er dennoch und bringt hier und da doch tatsächlich einiges Neues mit sich. Immerhin gibt es keine Arche oder so, das hätte den Film dann ziemlich absurd gemacht.
Fazit: Gerard Butler kämpft gegen den Untergang der Welt und seiner Familie. Spannendes Endzeitszenario für die man gerne zwei Stunden investieren kann, ohne gähnend den Saal zu verlassen.
Originaltitel: Greenland Produktionsland/-jahr: US/UK 2020 Laufzeit: 119 min Genre: Action, Thriller Regie: Ric Roman Waugh Drehbuch: Chris Sparling Kamera: Dana Gonzales Kinostart: 22. Oktober 2020 Home Entertainment: 05.03.2021 Verleih: TOBIS FILM/LEONINE
(Quelle: TobisFilmclub)
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