Ein blutrünstiger Killer, etwas Giallo und jede Menge Leidenschaft für das Horror-Genre: Mit RED SCREENING – BLUTIGE VORSTELLUNG hat der uruguayische Regisseur Maximiliano Contenti spannenden Retro-Horror für echte Slasherfans vorgelegt. Angelehnt an das Horror-Kino der 70er und 80er Jahre schockiert.

© Pierrot Le Fou
Inhalt
Montevideo 1993: die Nacht ist stürmisch, im Kino “Cine Opera” läuft ein Horrorfilm. Ana, die Tochter des Filmvorführers, hat ausnahmsweise die Nachtschicht für ihren Vater übernommen. Eigentlich kein Job, der besonders aufregend ist, eher das Gegenteil. Doch in dieser Nacht kann von Ruhe und gediegener Langeweile nicht die Rede sein: Ein erbarmungsloser Killer hat für die Vorstellung ein Ticket gelöst! Im Schutz der Dunkelheit des Kinosaals lässt der blutrünstige Mörder seinem Drang freien Lauf und metzelt, was das Zeug hält. Schon bald muss Ana nicht nur um ihr Überleben kämpfen, sondern auch versuchen, möglichst vielen Besuchern einen grausamen Tod zu ersparen.
Kritik
Es gab Phasen in meiner Laufbahn als eifriger Filmkonsument, in der ich nicht genug von bluttriefenden Horrorstreifen bekam. Ein Splatter- und Gore-Spektakel nach dem anderen zog ich mir rein. Jedoch hinterließ das eher einen durchschnittlichen Eindruck. Qualitativ gut waren nur die Wenigsten. Was kann man auf der Schlachtbank auch anderes erwarten. Inhaltlich stumpfsinnig und zu stereotypisch konstruiert, durchlebt der Zuschauer meist eine 0815-Geschichte, in der das einfallsreiche Morden den einzigen Schauwert bildet. Wenn man das im Vorfeld weiß, dann wird man auch nicht enttäuscht. Man schaut sich dann aus genau diesem Grund einen solchen Film an. RED SCREENING – BLUTIGE VORSTELLUNG ist eine Erscheinung, die ich anfangs nicht wirklich einordnen konnte. Die Liebe zu 70er- und 80er-Jahre Horror ist hier nicht von der Hand zu weisen. Ein beeindruckender Kunstblut-Retro-Klassiker, der nicht gänzlich fehlerfrei ist. Für uruguayische Verhältnisse ist der Film im Ganzen recht hochwertig geworden. Für Slasherfans beginnt hier auch eine eindrucksvolle Reise, für die, die allerdings Handlung erwartet, endet sich auch gleichsam wieder hier. Doch eins ist gewiss, übersteht man den zähen und langatmigen Einstieg, so kriegt man einiges an handwerklich gut umgesetzten Effekten geboten, die jeden erschaudern lassen. Es ist irgendwie ein Mix aus Hostel, Rob Zombie und trashigen B-Movies der letzten 30 Jahre. Es ist kein Film für jedermann, sondern nur etwas für echte Liebhaber. Und die werden eine schöne Hommage vergangener Tage erleben.
Fazit: Willkommen im Horrorkino der 70er- und 80er-Jahre. Eine schöne, urige Zeitreise zu den Wurzeln des Splatters. Mit viel Liebe zum Detail, aber wenig Tiefgang. Man sollte wissen, worauf man sich hier einlässt.
Originaltitel: Al morir la matinée Produktionsland/-jahr: UY 2020 Laufzeit: 88 min Genre: Horror Regie: Maximiliano Contenti Drehbuch: Manuel Facal Kamera: Benjamin Silva Kinostart: - Home Entertainment: 23. April 2021 Verleih: Pierrot Le Fou
(Quelle: Neue Pierrot le Fou)
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