Regisseur Jason Reitman und Produzent Ivan Reitman bringen mit GHOSTBUSTERS: LEGACY das nächste Kapitel des Original-Ghostbusters-Universums auf die große Leinwand. Als eine alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern in einer Kleinstadt ankommt, entdecken sie ihre Verbindung zu den einstigen Geisterjägern und das geheimnisvolle Erbe des Großvaters.

© 2021 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Inhalt
Callie (Carrie Coon) zieht mit ihren zwei Kindern Trevor (Finn Wolfhard) und Phoebe (Mckenna Grace) nach Oklahoma in das verschlafene Städtchen Summerville, weil sie hier ein Grundstück geerbt hat: eine alte Farm. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft muss die Familie feststellen, dass die Ortschaft längst nicht so langweilig ist, wie zu Beginn gedacht: Wiederholt bebt die Erde, was hier eigentlich unmöglich sein sollte. Die übernatürlichen Vorkommnisse beginnen sich zu häufen und schon bald entdecken die Kinder, dass ihre Familie eine ganz besondere Verbindung zu den sogenannten Ghostbusters hat, die vor über 30 Jahren als Geisterkammerjäger für Recht und Ordnung sorgten. Seitdem war alles ruhig, aber nun scheint etwas Gespenstisches erneut erwacht zu sein. Doch können die Jugendlichen auch das geheime spirituelle Erbe antreten, das ihr Vorfahre ihnen hinterlassen hat?
Kritik
30 Jahre gab es keine Geistersichtungen mehr. 1989 haben die Geisterjäger nicht nur New York vorm Untergang bewahrt, sondern die ganze Welt. Aber die Zeiten ändern sich und mit ihr kommt auch das Vergessen. Venkman, Stantz, Zeddemore und Spengler – eine Vergangenheit auf der nun eine dreiköpfige Familie versucht neu anzufangen. In einem heruntergekommenen Haus irgendwo in Oklahoma versucht Callie samt ihrer Kinder Trevor und Phoebe am Rande der Armutsgrenze ein neues Leben aufzubauen. Das Haus ist ein Erbe ihres Vaters – einem einstigen Geisterjäger. Es ist nicht perfekt, doch hütet es viele Geheimnisse, die die Kids nach und nach aufdecken. Sie legen das frei, was seit 1989 unter der Erde liegt.
Ja, das Ghostbusters-Franchise hat mich geprägt. Ivan Reitman hat zusammen mit Harold Ramis und Dan Aykroyd viele Menschen begeistert und Kult in seiner reinsten Form geschaffen. Beide Teile zählen für mich zum erlesenen Kreis der Filme, die man im Leben gesehen haben muss und die man auch immer wieder sehen kann. Es ist das fortwährende Gefühl aus Erinnerungen, Kindheit, Popkultur und Herz was meine Begeisterung für das Medium Film immer wieder aufs Neue entfacht. Neben Zurück in die Zukunft und Beverly Hills Cop sind das meine liebsten 80er-Jahre Filmreihen, die ich ohne Unterlass immer und immer brauche. Es ist das Gefühl von Unbeschwertheit und Nostalgie was mich dabei überkommt. Daher sind Remakes oder Fortsetzungen nach Jahrzehnten für mich ein großes Nervenflattern. Sie können gut, aber auch noch deutlich schlechter werden bzw. sein. Mit Es gelang es hiesige Filmemacher tatsächlich was Respektvolles gegenüber dem Original zu schaffen, als auch die bekannte Geschichte inhaltlich und visuell ein Upgrade zu verleihen. Tja und schau ich da nun auf GHOSTBUSTERS: LEGACY bin ich froh, dass diesem Franchise die gleiche, wenn nicht sogar noch eine bessere und größere Ehre zu Teil wurde.
Klar, es gab 2016 das Experiment mit einer reinen Damenriege plus weiblichen Eyecatcher Chris Hemsworth. Bei mir noch glimpflich behandelt, aber weitaus mehr zerrissen von Kritikern und Zuschauern, war das im Grunde eine Beschmutzung des weltberühmten Erbes. Ohne Feingefühl für die Klassiker aus den Achtzigern. Losgelöst davon, war es geradlinige Slapstick-Impro-Unterhaltung, der ich durchaus wohlwollend – nach wie vor sogar – gegenüberstehe. Für mich bleibt es aber bei dem Versuch. Abgehakt. Die Blicke richten sich nach vorne und damit auf einen Film, der in meinen Augen alles richtig macht. In der Geschichte von filmspleen ist das für mich zum ersten Mal der Augenblick, wo ich voller Stolz sagen muss: 100/100 im Spleenfaktor. Die Bewertung setzt sich für mich auch ganz einfach zusammen. Das ist perfekter Fan-Service! Diesen Ausdruck habe ich die letzten Tage auch vermehrt gelesen und mir ist da die volle Bedeutung bewusst geworden. Regisseur Jason Reitman, Sohn des großen Ivan Reitman, der die beiden Original-Ghostbusters zum Leben erweckt hat, hat hier voll zwei Stunden ein Ereignis kreiert, dass mich sogar sehr berührt hat. Eine Generation beerbt die andere. Der Staffelstab wird übergeben. Das Gute aus der Vergangenheit trifft auf das Gute der Gegenwart. Es ist ein Wiedersehen, aber auch zugleich der große Abschied. Ohne zu viel zu wollen, pflegt Reitman auch das Erbe seines Vaters. Ghostbusters: Legacy fügt sich in das Universum der Geisterjäger ein und schafft den Grundstein für vielleicht noch mehr Geschichten. Die Figuren sind klug, rebellisch, witzig und charismatisch wie ihre “Vorfahren”. Nichts wirkt überheblich oder gezwungen. Nichts wirkt despektierlich. Ein nahtloser Übergang mit alten und neuen Gefährten. Purer Genuss, keine Beanstandungen. Danke Jason für diesen Moment.
Fazit: WOW! Ein Gipfeltreffen der Geister und Menschen. Für mich der Film des Jahres und ein absolutes Must-see im Kino.
Originaltitel: Ghostbusters: Afterlife
Produktionsland/-jahr: US/CA 2021 Laufzeit: 124 min Genre: Komödie, Abenteuer, Fantasy Regie: Jason Reitman Drehbuch: Gil Kenan, Jason Reitman
Kamera: Eric Steelberg Kinostart: 18. November 2021
Home Entertainment: -
Verleih: Sony Pictures Releasing
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.