NOPE | Was ist ein schlechtes Wunder?

Ein weiterer Geniestreich von Oscar®-Gewinner Jordan Peele: Dieser präsentiert mit NOPE einen gruseligen Sci-Fi-Film voll verblüffender Phantasie und unvorstellbaren Horror.

.INHALT.

OJ (Daniel Kaluuya) und seine Schwester Emerald (Keke Palmer) übernehmen nach dem schockierenden Tod ihres Vaters die große Familien-Ranch in Südkalifornien, auf der Pferde für Hollywoodfilme trainiert werden. Kurz darauf entdeckten sie rätselhafte Phänomene am Himmel und geraten auf unbekanntes Terrain, als sie versuchen, diesen nachzugehen. Ihre Bemühungen, das Spektakel mit Kameras einzufangen, führen ebenso wie die Aktivitäten ihres Nachbarn Ricky (Steven Yeun), einem ehemaligen Kinderstar, der die außerirdischen Erscheinungen in seinem Familien-Themen-Park zu Geld zu machen versucht, schon bald zu erschreckenden Folgen und unvorstellbarem Horror.

© Universal Pictures Home Entertainment

.KRITIK.

Emerald und OJ sind die Besitzer einer abgelegen Farm für Hollywood-Filmpferde mitten in der kalifornischen Einöde. Seit ihr Vater auf mysteriöse Weise ums Leben kam, kümmern sich die Geschwister um die Tiere. Doch eines Tages machen sie eine ungewöhnliche Entdeckung am Himmel, die ihr Leben für immer werden wird…

Jordan Peele ist ein Genie. Genie ist ein großes Wort, aber er verdient diese Bezeichnung. Nicht nur sein Oscar unterstreicht das, sondern seine Art und Weise, Geschichten zu erzählen und diese in den aktuellen gesellschaftlichen Kontext zu setzen. Erzählstrukturen und Figuren sind clever und besitzen den gewissen Pfiff. Die Handlung ist stets spannend und tiefgründig, überraschend und wendungsreich. Vor allem aber ist der Spagat zwischen den Genres ein Umstand, der Peele einen guten Ruf in Hollywood eingebracht hat. Er hat viel getan dafür, dass das Kino frischen Wind erfährt. Wenn ich bedenke, wie kurzweilig und erfolgreich Get Out einst war, wie eiskalt und anders Wir uns Zuschauer auf den falschen Fuß erwischt hat und nun NOPE gefühlt alles vereint, was seine Filme und alle Genrevertreter aus Horror, Sci-Fi und Comedy ausmacht, so muss man einfach von einem Geniestreich sprechen. Nope ist speziell. Nope ist verrückt. Nope ist purer Grusel. Nope ist – für mich – einer der besten Filme des Jahres, wenn nicht sogar der beste.

Peele ist ein Künstler, Zauberer und meisterhafte Filmemacher, der diesen gewissen Blick für den Moment hat. Er hat auch bei Nope wieder das richtige Händchen bewiesen. Gerade auch mit der erneuten Besetzung von Daniel Kaluuya und einer stark kontrastreichen Keke Palmer als Schwester, die wissen mit ihren Gegensätzen zu überzeugen, hat Peele an dieser Stelle die ersten wichtigen Meter gemacht. Ein weiterer Trumpf sind die atemberaubenden Schauwerten, die Chris Nolans Stammkameramann Hoyte van Hoytema einfing. Visuell ist das hier oftmals eine andere Liga. Ausdruck purer und beängstigender Schönheit.

Nope ist eine Wucht. Und ich komme kaum aus dem Schwärmen heraus. Es sind eben diese Akzente, die Peele setzen kann, die das gegenwärtige Kino einfach braucht. Man kann sich daran einfach nicht satt sehen und erfreut sich an diesem wilden, sozialkritischen Sci-Fi-Mystery-Horror, der sich manchmal etwas verliert, aber einfach weiß, mit dem was er hat, selbstbewusst über die Ziellinie zu gehen. Es sei angemerkt, dass mit 130 Minuten natürlich auch eine gewisse Geduld von Nöten ist, denn Nope hat auch seine verschlafenen und langatmigen Augenblicke. Hier werden Vergleiche zu Tarantino wach. Aber man muss Peele hoch anrechnen, dass er eben wir Tarantino einen Film gemacht hat, auf den er absolut Lust hatte. Und das merkt man.

.FAZIT.

Der Film Film des Jahres: Jordan Peele ist seinem Ruf gerecht geworden und hat mal wieder eifrig gezaubert. Wo er diese Ideen hernimmt ist Wahnsinn. Nope ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen und ein Trip durch die Filmgeschichte. Hier bedient sich Peele fleißig an diversen Genrevertretern und verleiht diesen in seinem Film einen besonderen Anstrich. Er erfindet somit zwar nicht das Rad neu, nimmt aber all das, was für seine Geschichte zuträglich ist, heraus. Ein dickes Ausrufezeichen mit minimalen Schwächen, aber umso größeren Unterhaltungsfaktor.



OriginaltitelNope
Produktionsland/-jahrUSA 2022
Laufzeit130 min
GenreHorror, Mystery, Science-Fiction
RegieJordan Peele
DrehbuchJordan Peele
KameraHoyte Van Hoytema
Kino11. August 2022
Home Entertainment10. November 2022
VerleihUniversal Pictures Home Entertainment

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