Nach dem Abi beschließt der neunzehnjährige Chris, auf eigene Faust durch Australien zu reisen – nur mit Rucksack und Kamera bepackt – FACING DOWN UNDER. Ihn erwarten monumentale Wüstenlandschaften, entlegene Buchten und viele neue Freundschaften. Doch was wäre ein echtes Abenteuer ohne unerwartete Herausforderungen?
.INHALT.
Chris hat gerade sein Abi gemacht. Der Plan jetzt: Ab nach Australien. Wie schon viele andere vor ihm, begibt er sich auf die Reise, den roten Kontinent mit all seinen Facetten zu entdecken.
Der Dokumentarfilm, der dabei entstanden ist, zeichnet sich durch überwältigende Bilder von Landschaft, Tierwelt und Menschen aus, die Chris und seiner Kamera über den Weg laufen. Er erlebt sowohl die besondere Atmosphäre der Backpacking-Community, als auch die Schattenseiten des beliebten Work and Travel-Systems.
Das Ergebnis ist ein unfassbar ehrlicher Reisebericht, der mit frischen Ideen in der Umsetzung bis zur letzten Sekunde fesselt.
.KRITIK.
The Australian Way of Life – Der amerikanische Traum ist für Macher, Down Under für Suchende. Wonach sucht man am anderen Ende der Welt? Chris ist nach dem Abitur plan- und ratlos. Was nun? Es zieht ihn auf den Kontinent auf der Südhalbkugel, um so einige Antworten auf viele Fragen zu finden, die ihn schon immer beschäftigt haben. Er kombiniert das Abenteuer mit beruflichen und zwischenmenschlichen Erfahrungen. Dabei stößt er oft an seine Grenzen, doch diese erzählt uns der 19-Jährige ungefiltert. Wir sind ganz nah dran – Höhen und Tiefen, die eine solche Reise mit sich bringen – erleben wir aus erster Hand.
Mit viel Ehrlichkeit und Herzblut offenbart FACING DOWN UNDER – DIE DOKU EINES BACKPACKERS die Licht- und Schattenseiten und über dem schwebt stets die Suche nach sich selbst. An einem Ort, der so unberührt erscheint, läuft für Chris irgendwie alles zusammen. Diese Balance und der Einklang mit Mensch und Natur werden zu seiner Religion. Doch so ernst wie das klingen mag, seinen Humor verliert er auf seiner Reise nie. Er beweist viel Fingerspitzengefühl und sein Talent für den Moment und die Atmosphäre. Mit eindrucksvollen Aufnahmen aus der Luft und zu Land untermauert Chris Hartung seine Ambitionen, auch anderen Menschen zu berühren und die Sehnsucht nach der Ferne zu wecke.
Facing Down Under ist obendrein auch ein Appell an die Freiheit und Selbstbestimmung. Chris macht diese beiden Dinge sehr greif- und erlebbar. Die knapp 80 Minuten sind on point. Man sieht die einzelnen Etappen, vom Entschluss aufzubrechen bis hin zum Moment einer gewissen Schwerelosigkeit. Christ entwickelt sich und dies mitzuerleben, weckt in uns gleiches Bestreben. Eine intime Doku, die mich ungewöhnlich stark angesprochen hat. Es war wohl das Momentum. Wenn man sich selbst in einer Findungsphase befindet, so kann dieser Film durchaus helfen, ohne gleich selbst die Koffer zu packen und aufzubrechen.
.FAZIT.
Authentisch, herzlich, witzig – Australien ist ein Sehnsuchtsort, der für Chris unerwartet zur Selbstfindungsreise wird. Was als klassisches Backpacker-Abenteuer beginnt, mündet zunehmend in eine emotionale Reise zwischen Sein oder Nicht-Sein. Was bietet das Leben? Was will ich damit anfangen? Welche Rolle spiele ich darin? Fragen über Fragen, die Chris mit Sicherheit nicht alle beantworten kann und beantwortet bekommt, aber mit diesem Film steht der Beginn für jeden von uns direkt vor der Haustür, diesem Bestreben nachzueifern.
Originaltitel | Facing Down Under |
Produktionsland/-jahr | Deutschland 2020 |
Laufzeit | 84 min |
Genre | Dokumentation |
Regie | Chris Hartung |
Drehbuch | – |
Kamera | Chris Hartung |
Kino | 11. August 2022 |
Home Entertainment | 9. Dezember 2022 |
Verleih | Busch Media Group |
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