In SCREAM IV lassen die vier Überlebenden der jüngsten Mordserie des berüchtigten Ghostface-Killers ihre Heimatstadt Woodsboro hinter sich, um in New York ein neues Kapitel aufzuschlagen. Doch zu ihrem Entsetzen gibt es kein Entrinnen vor der Vergangenheit.
.INHALT.
Neue Stadt, neue Regeln: Sam (Melissa Barrera), Tara (Jenna Ortega), Mindy (Jasmin Savoy Brown) und Chad (Mason Gooding) reicht’s. Nachdem sie das letzte Massaker von Ghostface in Woodsboro überlebt haben, ziehen die vier kurzerhand nach New York. Dort wollen die beiden Geschwisterpaare sozusagen ein neues Leben beginnen und die Kleinstadt zusammen mit den traumatischen Erlebnissen hinter sich lassen. Doch der blutige Killer mit Geistermaske und scharfer Klinge lässt sich offenbar nicht so einfach abschütteln, denn plötzlich taucht er auch im Big Apple auf. Und zwar auf der Straße, in der U-Bahn, im Supermarkt – scheinbar überall nutzt er den Trubel der Großstadt aus, um genauso schnell wieder in den Menschenmengen zu verschwinden, wie er vorher auftauchte. Und obwohl Sam, Tara, Mindy und Chad schon Bekanntschaft mit dem Killer gemacht haben, können sie sich dieses mal nicht auf ihre Erfahrung verlassen. Denn wer auch immer hinter der Maske steckt, hat neue Tricks auf Lager.
.KRITIK.
Neue Stadt, neue Regeln, mehr Brutalität: SCREAM IV ist der neueste Eintrag in das ikonischen Horror-Franchise, die 1996 mit dem Originalfilm von Wes Craven Scream – Schrei! seinen Siegeszug begann. Fast 20 Jahre schon schlitzt der Ghostface-Killer ahnungslose Teenager auf und scheinbar ist die Figur unersättlich. Die Reihe, hat im Gegensatz zu Halloween, den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft. Aber warum ist das so?
Der Film spielt erneut mit den bekannten Motiven und Elementen, die Wes Craven einst etabliert hat. Er zitiert sich quasi jedes Mal selbst und schafft so eine eigenständige Hommage zu sein. Gepaart mit dem Fanservice und aufstrebenden Darstellern, wie Jenna Ortega, entsteht daraus wiederum eine ganz eigene Dynamik und Faszination. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass auch der mittlerweile 6. Teil nicht wirklich etwas Neues erzählt.
Die Handlung des Films setzt einige Zeit nach den Ereignissen von Scream 5 ein und folgt einer Gruppe von Teenagern, die die Grausamkeiten ihrer Heimatstadt Woodsboro hinter sich lassen wollen. Doch der Frieden und der Gedanke eines Neuanfangs ist nur von kurzer Dauer. Ghostface ist zurück und jagt die Gruppe unerbittlich. Und jene Hartnächigkeit und Konsequenz sorgt für unglaublich viel Begeisterung. Der Film bietet viele überraschende Wendungen und Extreme. Scream VI ist nichts für schwache Nerven. Beinah in SAW-Manier wird gemetzelt, was das Zeug hält. Damit wird die Sensationsgier in uns geweckt und blicken gespannt auf die Leinwand. Dies könnte aber auch Fans der ersten Stunde verschrecken, mit dem klassische Teen-Slasher von damals hat dieser Teil wenig am Hut. Also steckt man im Zwiespalt: frönt man den Film als Teil des Franchises, welches sich auf brutale Weise weiterentwickelt oder kritisiert die Macher, weil sie dem Franchise nicht treu bleiben und schlichtweg das machen, wonach es dem Zuschauer lüstet. Eine Entscheidung, die jeder selbst für sich treffen muss.
Ich begegne diesem Teil offen. Nachdem Halloween Ends eine großartige Figur nicht den vermeintlichen Abgang beschert hat, den wir uns alle erhofft haben, blicke ich zufrieden bei Scream VI drein. Denn der macht einiges richtig, fernab der Richtung, die er einschlägt. Vor allem das Setting New York verspricht ein erstes Ausrufezeichen zu werden. Denn es zieht uns vom idyllischen Woodsboro in die Millionen-Metropole. Vorher kannte jeder jeden, jetzt bis du nur noch die Nadel im Heuhaufen. Vergleichsweise unbedeutsam. Doch was das Regie-Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett daraus machen, ist äußerst unterhaltsam. Sie nutzen die fast schon die Hochhausschluchten und überfüllten U-Bahnen als klaustrophobische Verstärkung der allgegenwärtigen Bedrohung. Und gleichzeitig bauen sie auf die Tradition selbstreferenzieller Teenie-Horrorfilme. Hier hat man einen guten Spagat gefunden.
Lobenswert auch die schauspielerische Leistung, wobei einige der Charaktere besonders herausstechen. Man muss es sagen, wie es ist: Jenna Ortega und Melissa Barrera tragen den Film und ersetzen frei von der Hand Neve Campbell/Sidney Prescott. Ja, zum ersten Mal ist Campbell nicht dabei. Verlust und Tragödie? Jein! Aufgrund des neuen Settings und einem recht frischen Wind in der Besetzung, kann dies gut aufgefangen werden. Doch gänzlich auf alte Gesichter muss man nicht verzichten. So sind unter anderem Courtney Cox als Gale Weathers oder Hayden Panettiere als Kirby Reed wieder mit dabei. Aber Melissa Barrera war ähnlich wie Jenna Ortega bereits im fünften Teil der Reihe zugegen.
.FAZIT.
Der Film bietet genau das, was man von einem “Scream”-Film erwartet: blutige Morde, klaustrophobische Spannung und eine Prise Humor. Auch wenn Scream IV sich manchmal vorhersehbar anfühlt und die Schockmomente mancherorts fehlen, so schafft man es, Altes zu wahren und Neues zu etablieren. Die Freigabe ab 18 Jahren ist mehr als gerechtfertigt.
Originaltitel | Scream IV |
Produktionsland/-jahr | USA 2023 |
Laufzeit | 123 min |
Genre | Horror, Thriller |
Regie | Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett |
Drehbuch | James Vanderbilt, Guy Busick |
Kamera | Brett Jutkiewicz |
Kino | 9. März 2023 |
Home Entertainment | – |
Verleih | Paramount Pictures Germany |
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