JEZABEL – SÜNDEN DER VERGANGENHEIT | Eine verstörende Reise in die Schattenwelt der Reichen

JEZABEL – SÜNDEN DER VERGANGENHEIT erzählt die Geschichte von vier Teenager aus reichem Hause, die ihre Lust auf Sex und Drogen hemmungslos ausleben, bis ein Mädchen aus der Clique brutal ermordet wird.

.INHALT.

Die Teenager*innen Alain (Luis Carlos Boffill), Eli (Eliane Chipa), Loló (Johanna Juliethe) und Cacá (Skati Maal) zählen dank des Reichtums ihrer Eltern zur Oberschicht von Venezuela. Während sich der Rest des Landes aufgrund sozialer Ungerechtigkeit und Unterdrückung in Aufruhr befindet, führen sie ein sorgloses Leben voller Exzesse, Drogen und Sex. Doch dann wird Eli eines Tages brutal ermordet. 16 Jahre später hat der weiterhin in Wohlstand und mittlerweile als anerkannter Journalist lebende Alain (jetzt: Gabriel Agüero) den drastischen Verlust seiner Freundin nahezu komplett verdrängt. Da beginnt ein Reporterkollege (Erich Wildpret) in dem Fall zu recherchieren und konfrontiert ihn mit seinen Erinnerungen. Während er über die Tat nachgrübelt, kommt Alain plötzlich der Gedanke, dass der damals Verurteilte – ein Lehrer an der Schule des Quartetts – vielleicht gar nicht der wahre Täter gewesen sein könnte …

© Busch Media Group

.KRITIK.

Sie sind alles andere als unschuldig: Vier Teenager, die sich keine Gedanken um ihre Zukunft machen müssen, leben in Saus und Braus. Geld, Sex und Drogen bestimmen den Alltag. Mama und Papa regeln alles. Doch die Gier nach mehr zieht sie unausweichlich in den Abgrund. Denn aus ihren Reihen wird eine ermordet, der vermeintliche Mörder wird festgenommen. Doch 16 Jahre nach der Tat kommen Zweifel am Tathergang und dem Täter auf. Die Vergangenheit hat die einstige Exzess-Clique eingeholt.

JEZABEL – SÜNDEN DER VERGANGENHEIT ist ein düsterer Thriller, der schonungslos aufzeigt, wie das Leben in Reichtum und Überfluss die Moral und den Verstand der Jugendlichen korrumpiert und sie schließlich abscheulichen Monster werden lässt. Die Handlung ist gut durchdacht und die düstere Atmosphäre, die den Zuschauer in ihren Bann zieht, wirkt wie eine Schattenwelt des so sonst glamourösen Jetset-Lebens.

Die schauspielerischen Leistungen sind insgesamt solide. Sicherlich lässt sich an dieser Stelle über die deutsche Synchronisation streiten, aber ist es an sich gut, hier eine entsprechende Sprachausgabe zu haben. Denn der Film behandelt interessante Themen und bemüht sich, auf viele aufgeworfene Fragen rund um Moral und Überschuss, Gesellschaft und Konsum, Antworten zu finden.

Allerdings muss auch gesagt sein, dass der Film nicht für jeden geeignet ist, da er explizite Gewaltszenen und ausgedehnte Sexualität enthält, die für manche Zuschauer durchaus unangenehm sein könnten. Die Handlung ist manchmal vorhersehbar und es gibt einige Klischees, die den Film begleiten. Dennoch kann man drüber hinweg sehen, denn der film ist mitreißend und nebenbei bemerkt aus Venezuela. Warum ich das so explizit betone: es ist mein erster Film aus dem südamerikanischen Land und nicht gerade für Filmperlen bekannt. Daher umso überraschender, mit welcher inhaltlichen und optischen Qualität der Film erzählt wird.

.FAZIT.

Jezabel – Sünden der Vergangenheit ist Erzählkino zwischen Vergangenheit und Zukunft. Ein gut gemachter Thriller, der die dunkle Seite des Reichtums und der Jugendkultur beleuchtet. Die schauspielerischen Leistungen und die Regie sind stark, aber die expliziten Szenen und vorhersehbaren Elemente des Films könnten einige Zuschauer stören. Wenn du jedoch ein Fan von düsteren Thrillern bist, könnte dieser Film genau das Richtige für dich sein.



OriginaltitelJezabel
Produktionsland/-jahrVenezuela, Mexiko 2022
Laufzeit108 min
GenreThriller, Erotik, Krimi
RegieHernán Jabes
DrehbuchHernán Jabes, Eduardo Sánchez Rugeles
KameraGerard Uzcategui
Kino
Home Entertainment9. März 2023
VerleihBusch Media Group

Kommentar verfassen