TERRIFIER | Selbst Pennywise hat Angst vor ihm

Bei diesem Horrorfilm macht der Anspruch eine Pause: TERRIFIER zerlegt buchstäblich alles und pfeift auf die gute Sitte. Hier kommt es nur darauf an, auf welche Art und Weise das nächste Opfer getötet wird. Was für ein Massaker!

.INHALT.

Es ist die Nacht zu Halloween, in der Dawn (Catherine Corcoran) und Tara (Jenna Kanell) dem schlimmsten Killer aller Zeiten in die blutigen Arme laufen. Die beiden Freundinnen sind auf der Suche nach der besten Party in der Stadt, als sie ihr Weg in ein kleines Diner führt. Keine ahnt, dass sich hinter der verrückten Clown-Maskerade ein blutrünstiger Killer verbirgt, als sie Art (David Howard Thornton), den Clown um ein Selfie bitten. Der bitterböse Killerclown hat in den beiden jungen Frauen seine nächsten Opfer gefunden. Als sich in der gleichen Nacht ihre Wege erneut kreuzen, beginnt für Dawn und Tara der Horror auf Erden.

© Tiberius Film

.KRITIK.

TERRIFIER ist ein Horrorfilm, der 2016 von Regisseur Damien Leone inszeniert und schnell zu einem weltweiten Phänomen wurde. Pennywise war nicht länger allein der Clown, den man nicht vertrauen sollte. Doch worum geht es eigentlich? Der Film handelt von einem psychopathischen Clown namens Art, der in einer Halloween-Nacht sein Unwesen treibt und eine Gruppe von Freunden terrorisiert.

Die Handlung des Films ist sehr einfach und linear. Zunächst wird eine Gruppe von Freunden eingeführt, die sich auf den Weg in ein Diner machen, um dort Halloween zu feiern. Auf dem Heimweg werden sie jedoch von Art the Clown angegriffen und verfolgt. Der Film konzentriert sich daraufhin auf Art und seine Opfer, die er in grausamen und expliziten Szenen hinrichtet. Ich benutze bewusst das Wort “hinrichten”, denn was Art hier macht, ist ein beispielloses Massaker.

Eine der Stärken von Terrifier ist zweifellos die Darstellung des psychopathischen Clowns Art durch David Howard Thornton. Er schafft es, Art unheimlich und verstörend wirken zu lassen. Seine groteske und entstellte Maske lässt einen das Blut in den Adern gefrieren. Durch seine Körpersprache und Mimik vermittelt er eine bedrohliche Atmosphäre und seine unvorhersehbaren Aktionen halten den Zuschauer in Atem.

Die Gewaltszenen in Terrifier sind sehr explizit und unerbittlich. Der Film spart nicht mit Blut und Gore. Doch gewisse Szenen sind jedoch nicht nur einfach brutal, sondern auch sehr einfallsreich und kreativ inszeniert – für mein Empfinden. Hier ziehe ich auch gerne einen Vergleich zur SAW-Reihe und die damit verbundenen Tötungsmaschinen. So ist beispielsweise eine Szene zu erwähnen, in der Art einer seiner Opfer in zwei Hälften zerteilt. Diese Szene ist nicht nur extrem schockierend, sie sieht in Anbetracht des doch überschaubaren Budgets sehr gut aus. Aber man muss klar sagen: der Film ist für Zuschauer mit schwachen Nerven oder für diejenigen mit einer niedrigen Toleranz gegenüber expliziter Gewaltdarstellung, rein gar nichts. Einige Szenen können sehr verstörend und belastend sein. Wie gut, dass es den Film in Deutschland auch in der Kaufversion nur in einer geschnittenen Fassung gibt. Eigentlich ist das meist ein Grund sich ausgiebig aufzuregen, doch tatsächlich habe ich beide Versionen gesehen und muss sagen: weniger ist manchmal mehr.

Die Cut-Version nimmt dem Film zwar sein Aushängeschild, aber selbst wenn es im entscheidenden Moment nicht zum Äußersten kommt (on screen), so reicht das schon aus, um zu leiden und den Film ebenfalls als sehr brutal zu empfinden. Die Schnitte sind tatsächlich sehr gut gesetzt. Wer also den Film in seiner Uncut-Version nicht kennt, wird hier nichts vermissen. Damit umgeht man auch den möglichen Fakt, dass der Film aufgrund seiner Gewaltszenen auf einige Zuschauer recht ermüdend wirken kann. So gleicht sich das Ganze ein wenig aus.

Ansonsten ist Terrifier terrifying. Ein guter Art und ordentlich Gore reichen aus, um den restlichen Cast eben nur als Kanonenfutter zu sehen. Auch die Dialoge und Handlungen der Figuren sind oft unlogisch und stereotypisch. Aber wie gesagt, die eigentlichen Stars machen hier alles richtig.

Insgesamt ist “Terrifier” ein Film, der sehr brutal und verstörend ist. Wer jedoch nach einem Horrorfilm mit unerbittlichen Gewaltszenen sucht und kein Problem damit hat, sich von einem psychopathischen Clown erschrecken zu lassen, wird sicherlich auf seine Kosten kommen. Der Film ist ein echter Geheimtipp für Fans des Genres, die sich auf eine intensive und grausame Erfahrung einlassen wollen.

.FAZIT.

Terrifier – ein Film, der schockierend, blutig und auf die wohl brutalste Weise ever sein Programm abspult. Art the Clown ist eine allgegenwärtige Bedrohung, die komplett den Sinn für die Realität verloren hat. Unermüdlich schlachtet er seine Opfer ab und sorgt damit für eine Hype. Im Jahr seiner Veröffentlichung bestimmte der Horrorclown das Internet. Eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte, die inhaltlich ganz dünn, aber optisch ein Fest für Gore-Fans ist. Macht tatsächlich auch zensiert Spaß!



OriginaltitelTerrifier
Produktionsland/-jahrUSA 2016
Laufzeit82 min (geschnitten), 85 min (ungeschnitten)
GenreHorror
RegieDamien Leone
DrehbuchDamien Leone
KameraGeorge Steuber
Kino
Home Entertainment6. Dezember 2018
VerleihTiberius Film