FINAL CUT OF THE DEAD | Willkommen in der “Produktionshölle”

Mit diesem aberwitzigen Horrorspaß FINAL CUT OF THE DEAD liefert der Oscar®-prämierte The Artist-Regisseur Michel Hazanavicius den perfekten Film für einen entspannten Abend ohne viel Nachdenken. Die turbulente Komödie mit Romain Duris und Bérénice Bejo in den Hauptrollen ist nicht nur ein Feuerwerk origineller Ideen, sondern zugleich eine warmherzige Liebeserklärung an die Kunst des Filmemachens.

.INHALT.

Regisseur Rémi (Romain Duris) steht kurz vorm Nervenzusammenbruch. Am Set seines Low-Budget-Zombiefilms folgt eine Katastrophe der nächsten: Der männliche Hauptdarsteller ist eine Diva, die Nebendarstellerin besitzt die emotionale Reichweite von Toastbrot, der Kameramann hat Rücken und beim Tontechniker machen sich fiese Darmaktivitäten bemerkbar. Kann Rémi die Dreharbeiten retten?

© Weltkino Filmverleih

.KRITIK.

2017 überraschte der japanische Film One Cut of the Dead mit viel Originalität und Individualismus. Mit unverbrauchten Ansätzen und in einer unglaublichen Plansequenz überzeugte die Horrorkomödie nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch. Mit aberwitziger Brutalität und einmaliger Erzählstruktur setzte das ein gewaltiges Ausrufezeichnen und weckte natürlich die Gier nach mehr.

Remakes von kleinen sehr erfolgreichen Filmen ist ja mittlerweile üblich. Bringt aber nur selten den gewünschten (2!) Erfolg. Und noch seltener sind Remakes erfolgreicher als das Original. Das wohl prominenteste Beispiel ist hier unangefochten Es. Die Neuauflage mit Pennywise stellt den Klassiker von 1990 in den Schatten. Aber vom Killerclown aus dem Weltall widmen wir uns wieder den Untoten. Denn darum geht es in FINAL CUT OF THE DEAD, dem mehr oder weniger französischen Remake mit Beteiligung der japanischen Drehbuchautoren und weiterer internationaler Unterstützung aus den USA und Großbritannien. Vorweg sei gesagt: es ist schlechter als das Original. Aber: für sich betrachtet unfassbar gut. Man darf tatsächlich beide Filme nicht miteinander vergleichen. Jeder steht für sich. Natürlich habe ich nun das Wissen und schätze unterbewusst den Film anders ein. Aber ich versuche so gut wie es geht Neutralität zu wahren.

Zum Positiven: Der Film ist witzig und bringt einen unaufhaltsam zum Lachen. Der Film spielt mit den Konventionen des Horror-Genres und erzählt die Geschichte einer Gruppe von Filmemachern, die einen Zombie-Film drehen und plötzlich von echten Zombies angegriffen werden.

Obwohl Final Cut of the Dead eine Horrorkomödie ist, sind die Schockmomente und Gewalttätigkeiten des Films nicht übermäßig explizit oder blutig dargestellt, was den Film zu einer zugänglichen Wahl für Zuschauer macht, die sich normalerweise nicht für ausgedehnte Horrorfilme interessieren. Der Film legt den Schwerpunkt auf Humor und die Charaktere, die oft übertrieben und karikiert sind, was die Komödien-Elemente hervorhebt. Tatsächlich sind aber die Charaktere wesentlich mehr ausgearbeitet als im japanischen Original. Dies mag auch an der längeren Spielzeit liegen, den man nimmt sich für alles ein wenig mehr Zeit. Generell ist es aber schön, auf interessante Weise einen Blick hinter die Kulissen einer Filmproduktion zu werfen, die buchstäblich zur Produktionshölle mutiert. Auch wenn der Film nicht wirklich eigenständig daherkommt, so bietet er viele Schauwerte und viele Gründe herzhaft zu lachen. Der Film macht Spaß, ist aber in seiner Neuauflage nicht mehr so innovativ.

.FAZIT.

Final Cut of the Dead ist ein unterhaltsamer Film, der das Publikum gut unterhält und gleichzeitig die Konventionen des Horror-Genres auf eine erfrischende Art und Weise auf den Kopf stellt. Fans von Horrorkomödien sollten diesen Film auf jeden Fall in Betracht ziehen, während Zuschauer, die normalerweise nicht viel mit Horrorfilmen anfangen können, eine gute Einstiegsmöglichkeit in das Genre finden könnten. Solide Unterhaltung, viele Lacher, mehr aber auch nicht.



OriginaltitelCoupez!
Produktionsland/-jahrFrankreich, USA, Japan, Großbritannien 2022
Laufzeit112 min
GenreKomödie, Horror
RegieMichel Hazanavicius
DrehbuchMichel Hazanavicius, Shin’ichirô Ueda, Ryoichi Wada
KameraJonathan Ricquebourg
Kino16. Februar 2023
Home Entertainment28. April 2023
VerleihWeltkino Filmverleih