Mit WAS MAN VON HIER AUS SEHEN KANN erzählt Regisseur Aron Lehmann die Geschichte einer skurril-liebenswerten Dorfgemeinschaft, in deren Mitte eine Frau mit besonderer Gabe lebt. Basierend auf Mariana Lekys gleichnamigem Besteller-Roman.
.INHALT.
Luise (Luna Wedler) ist bei ihrer Großmutter Selma (Corinna Harfouch) in einem abgelegenen Dorf im Westerwald aufgewachsen. Selma hat eine besondere Gabe, denn sie kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Ort. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Das ganze Dorf hält sich bereit: letzte Vorbereitungen werden getroffen, Geheimnisse enthüllt, Geständnisse gemacht, Liebe erklärt….
.KRITIK.
WAS MAN VON HIER AUS SEHEN KANN entführt uns in eine mitreißende Erzählung über das Leben im ländlichen Westerwald, über seine Bewohner und die Geheimnisse, die hier verborgen liegen. Regisseur Aron Lehmann hat hier eine wunderbare Mischung aus Realität und Magie geschaffen, die uns von Anfang bis Ende zu unterhalten weiß.
Die Geschichte dreht sich um Luise, die bei ihrer Großmutter Selma in einem abgelegenen Dorf aufwächst. Selma hat eine außergewöhnliche Fähigkeit – sie kann den Tod voraussehen. Jedes Mal, wenn sie von einem Okapi träumt, bedeutet es, dass am nächsten Tag jemand im Dorf sterben wird. Diese Prämisse klingt schon interessant, oder?
Der Film nimmt uns mit in das Leben der Dorfbewohner, die sich auf den drohenden Tod vorbereiten. Die Spannung liegt in der Luft, während letzte Vorbereitungen getroffen werden, Geheimnisse ans Licht kommen und Geständnisse gemacht werden. Die Figuren sind so lebendig und authentisch, dass man sich fühlt, als würde man sie persönlich kennen.
Der Film schafft es, das Landleben in all seinen Facetten einzufangen. Von der Schönheit der Natur bis hin zu den zwischenmenschlichen Beziehungen – nichts bleibt unentdeckt. Man kann förmlich das Gras unter den Füßen spüren, den Wind in den Bäumen hören und den Duft der Blumen riechen. Das Dorf wird zu einem eigenen Charakter, der uns in seinen Bann zieht.
Die Darsteller:innen bringen ihre Figuren mit so viel Lebendigkeit zum Leben, dass man vergisst, dass man nur zuschaut. Luna Wedler verleiht Luise eine bemerkenswerte Tiefe, während Corinna Harfouch als Selma eine beeindruckende Mischung aus Weisheit und Zerbrechlichkeit verkörpert. Die Chemie zwischen den Schauspieler:innen ist spürbar und verstärkt die emotionale Wirkung des Films.
Die Dialoge sind toll. Sie strotzen nur so vor Witz, Charme und ehrlicher Menschlichkeit. Man kann sich vorstellen, wie die Dorfbewohner bei einem Glas Wein zusammen kommen und über das Leben philosophieren. Die Gespräche sind geprägt von einer Natürlichkeit, die den Film lebhaft und glaubwürdig macht.
Die visuelle Gestaltung des Films ist ein wahrer Augenschmaus. Die Kamerafahrten nehmen uns mit auf eine Reise durch die malerische Landschaft des Westerwaldes. Die warmen Farben und die stimmungsvolle Beleuchtung fangen die Magie des Ortes ein und verstärken die emotionale Intensität der Szenen. Die Filmmusik untermalt die Handlung auf perfekte Weise. Sie trägt dazu bei, die Stimmung des Films einzufangen und verstärkt die emotionalen Höhen und Tiefen. Die melancholischen Klänge berühren unsere Seele und bleiben noch lange nach dem Film im Gedächtnis.
Aron Lehmann hat es geschafft, den Geist des Buches in einen Film zu bannen, und, eine Balance zwischen Realität und Magie zu finden. Die Prämisse des Okapis, das den Tod ankündigt, könnte leicht in den Bereich des Absurden abdriften, doch der Film bleibt stets glaubwürdig und bodenständig. Er streift noch nicht mal das Wort “Klischee” oder “Kitsch”. Es ist diese Mischung aus Alltagsrealismus und der Faszination des Übernatürlichen, die den Film umgibt und so einzigartig macht.
.FAZIT.
Was man von hier aus sehen kann ist eine Hommage an das Landleben, an die kleinen Gemeinschaften, die uns prägen und zusammenhalten. Der Film zeigt uns, dass es in der Abgeschiedenheit der Natur ebenso viel Drama, Liebe und Menschlichkeit gibt wie in der hektischen Großstadt.
Originaltitel | Was man von hier aus sehen kann |
Produktionsland/-jahr | Deutschland 2022 |
Laufzeit | 103 min |
Genre | Drama |
Regie | Aron Lehmann |
Drehbuch | Aron Lehmann, Mariana Leky (Buch) |
Kamera | Christian Rein |
Kino | 29. Dezember 2022 |
Home Entertainment | 15. Juni 2023 |
Verleih | ARTHAUS / STUDIOCANAL |
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