Harrison Ford kehrt in INDIANA JONES UND DAS RAD DES SCHICKSALS als legendärer Archäologen zurück auf die große Leinwand! Der mit Spannung erwartete fünfte und letzte Teil des gefeierten Franchise führt die Zuschauer in einem großen, tosenden Kinospektakel an verschiedenste Orte rund um den Globus.
.INHALT.
Kurz vor seiner Pensionierung wird der alternde Professor und Abenteurer Indiana Jones (Harrison Ford) erneut in ein gefährliches Abenteuer verwickelt: In Begleitung seiner Patentochter Helena (Phoebe Waller-Bridge) muss er gegen die Zeit kämpfen, um ein mächtiges Zifferblatt zu finden, das den Lauf der Geschichte verändern könnte. Bald müssen sie gegen den ehemaligen Nazi Jürgen Voller (Mads Mikkelsen) antreten, der mittlerweile von der NASA rekrutiert worden ist und die Vorherrschaft der USA im Weltall sichern soll.
.KRITIK.
Wenn das Abenteuer ruft… dann kann ein Archäologe wie Indiana Jones nicht widerstehen. Doch die Knochen sind rostig und der Geist müde. Gelangweilt vom Leben und kurz vor seiner Passionierung als Professor hat der Alltag den legendärsten Abenteurer der Filmgeschichte eingeholt. Ein Bild, dass man als Fan des Franchises nur sehr schwer zu den Akten legen kann. Was hat man aus dieser Figur bloß gemacht? Man nimmt ihr den wohlverdienten Ruhestand, beinah den Legendenstatus, nur immer und immer wieder eine Geschichte zu erzählen, die nicht erzählt werden muss. INDIANA JONES UND DAS RAD DES SCHICKSALS hätte man nicht gebraucht. Doch so drastisch wie meine einleitenden Worte auch klingen mögen, so kritisiere ich allein den Umstand, warum man noch einen Film machen musste. Der Film an sich ist eine – für mich – wundervolle Aneinanderreihung von Zitaten der Originaltrilogie.
Gleich der Beginn schmeißt uns zurück in die Zeit. Wir erleben einen digital verjüngten Indi mal wieder in Aktion und Nazis dürfen hier natürlich auch nicht fehlen. 20 unvergessliche Minuten bestehend aus Querverweisen und Zitaten, die das Herz höher und höher schlagen lassen. Die Effekte, selbst ein junger Indi geben einiges her. Doch mit dem Cut rüber in den Alltag verliert der Film seinen ersten Zauber. Denn da zitiere ich gerne zahlreiche Kollegen. Wenn er was Eigenständiges versucht zu machen, ist der Film am schlechtesten. Doch kommen Cameos und schon von mir erwähnte Zitate aus den Vorgängern zum Vorschein, ist es eine nostalgische Reise ans Ende der Welt. Die Geschichte an für sich ist solide und Mittel zum Zweck. Die Spieldauer mit stolzen 154 Minuten aber brutal. So entsteht der Eindruck eines zähen Erzählens und die Action kann dies bei Weitem nicht aufwiegen. Auch Harrison Ford – seinem Alter entsprechend – tänzelt nicht mehr so locker-flockig durchs Bild. Aber was er auch diesem wohl schlechtesten Film der Reihe schenkt, ist unvergleichlich. Mit seiner Präsenz und Ausstrahlung hat er es wieder geschafft, diese erfolgsbringende Aura zu verleihen. Er ist eine Erscheinung, die seines Gleichen sucht. Und auch wenn alles hier so extrem holprig und unmotiviert erscheinen mag, so hat er der Film seine Momente.
Es geht immer um die Frage, ob man immer und immer wieder eine bereits verabschiedete Figur zurückholen sollte. Die einen lieben, die anderen hassen das. Ja, Indiana Jones und das Rad des Schicksals ist ein Für und Wider. Ich hatte meinen Spaß, kann aber die Kritik am Film, an dem überschaubaren Drehbuch und einer sehr nervigen Phoebe Waller-Bridge absolut nachvollziehen. Wer auf die Idee kam, sie in der Rolle als Helene Indi an die Seite zu stellen, wirft bei mir viele Fragen auf. Das ist einfach nicht rund und eher ein Hindernis. Man hätte sie auch weglassen können.
Ansonsten sieht der Film gewohnt gut aus, die Settings, das grundlegende Schauspiel und auch eine Reihe von herzerwärmenden Nostalgiemomenten machen den Film ansehnlich und erträglich. Harrison Ford ist in die Jahre gekommen, doch gibt er wirklich alles. Mads Mikkelsen als Bösewicht ist gut und auch so ist der Film in meinen Augen kein Totalausfall. Mir ist an dieser Stelle nur wichtig, dieser Figur nun endlich den Ruhestand zu gönnen, die sie verdient hat.
.FAZIT.
Aus dem Ruhestand in den Ruhestand: Indiana Jones und das Rad des Schicksals ist ein solider Film, dessen Daseinsberechtigung beim Zuschauer Fragen aufwirft. Warum, weshalb, wieso dieser Film nun gemacht wurde, weiß nur Hollywood. So schlecht, wie die meisten meiner Kollegen den Film beschreiben, sehe ich ihn allerdings nicht. Die Action ist ok, Harrison Ford ist alt, aber willig 😁 – und Mads Mikkelsen ist ein guter Bösewicht. Einzig Spiellänge und Sidekick Helena hätte man überdenken sollen. Es ist das altbekannte Spiel: muss jeder selbst wissen.
Originaltitel | Indiana Jones and the Dial of Destiny |
Produktionsland/-jahr | USA 2023 |
Laufzeit | 154 min |
Genre | Action, Abenteuer |
Regie | James Mangold |
Drehbuch | Jez Butterworth, John-Henry Butterworth, David Koepp |
Kamera | Phedon Papamichael |
Kino | 29. Juni 2023 |
Home Entertainment | – |
Verleih | Walt Disney Studios Motion Pictures Germany |
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