Troll Hunter

TROLL HUNTER – Du wirst es glauben, wenn du es siehst

Ein Film über einen Mythos, der längst kein Mythos mehr ist: TROLL HUNTER ist André Øvredals zweite Regiearbeit, wofür er auch das Drehbuch schrieb. Kern der Geschichte sind drei Filmstudenten, ein Jäger und eine Vielzahl von Trollen – der norwegische Beitrag zum Found-Footage-Genre.

Troll Hunter - Poster

© Universal Pictures

Inhalt

Drei Filmstudenten planen, einen Dokumentarfilm über unerklärliche Vorgänge in den norwegischen Wäldern zu drehen, da wiederholt tote Bären und Verwüstungen aufgefunden werden. Nach abwiegelnden Interviews mit den Verantwortlichen stoßen sie auf den wortkargen Wildhüter Hans (Otto Jespersen), der allerdings jede Aussage verweigert. Hartnäckig heftet sich das Trio an seine Fährte, bis man ihn eines Nachts auf einem abgesperrten Waldstück überrascht, wo ein unheimliches, riesiges Ungetier wütet. Der ertappte Wildhüter gibt zu, Norwegens einziger Trolljäger zu sein, der die aggressiven Gesellen in ihre Grenzen weisen muss. Da der Staat diese kräftezehrende Arbeit eher schlecht bezahlt, zeigt sich Hans bereit, vor der Kamera über seine gefährliche Mission zu berichten und das Filmteam mit auf nächtliche Exkursionen zu Fjordlandschaften oder finsteren Höhlen zu nehmen. Doch die Behörden haben letztlich kein Interesse, dass die sinistren Vorgänge publik werden.

Kritik

Das einmal ein unbekannter Norweger namens André Øvredal mit seiner zweiten Regiearbeit TROLL HUNTER weniger Jahre später ebenfalls diesen Markt angreifen würde, hätte niemand für möglich gehalten. Auf zahlreichen Festivals wurde Troll Hunter seitens Kritiker und Zuschauer durchweg positiv aufgenommen und ausgezeichnet. André Øvredal bedient sich dabei an einem sehr alten heidnischen Mythos seiner norwegischen Heimat, der bereits unter den Wikinger bekannt war: dem Troll – wer kann in heutiger Zeit schon mit Sicherheit sagen, ob da draußen in den dichten Wäldern von Norwegen nicht doch noch Trolle ihr Unwesen treiben? Durch eine „Fügung des Schicksals“ stößt ein dreiköpfiges Team bestehend aus jungen Filmstudenten, die stark an Heather, Josh und Michael aus The Blair Witch Project erinnern, auf einen Großwildjäger der besonderen Art. Sie werden vor laufender Handkamera, in die lebensgefährliche Zunft der Trolljagd eingewiesen. Zu keinem Zeitpunkt ist Øvredal darauf aus, den Zuschauer von der Existenz seiner computeranimierten Trolle zu überzeugen. Vielmehr nutzt er den pseudo-dokumentarischen Modus, sprich den Found-Footage-Film im Gewand einer Mockumentary, um einen hitzigen Gedanken nachzugehen: Was wäre, wenn in einer wissenschaftsgeprägten und verweltlichten Gesellschaft das Mythische plötzlich wieder in den aufgeklärten Alltag einbrechen würde?

Fazit: Weitaus glaubwürdiger, als er eigentlich dargestellt wird. Blendet man alle Vorurteile und Effekte aus, und konzentriert sich damit allein auf die Geschichte, so ist er authentisch, unterhaltsam und nah.

NO 2010 // Spielzeit: 103 min // Freigegeben ab 12 Jahren

TROLL HUNTER erhältlich auf DVD und Blu-ray.

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