Was Underworld oder I Am Legend gerne gewesen wären, ist den Brüdern Michael und Peter Spierig mit ihrem DAYBREAKERS geglückt: Ein fantasievoller und intelligenter Film (der es leider hierzulande – ungerechtfertigterweise – nicht in die Kinos geschafft hat), der ein altes Thema endlich mal ein paar Schritte weiter bringt, als die üblichen, langzähnigen Verdächtigen oder Würgreiz-erzeugenden Gruftie-Teenies.
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 2019. Seit vor 10 Jahren ein Virus Menschen zu Vampiren und damit unsterblich machte, ist die Menschheit fast ausgestorben. Wer sich nicht irgendwo verkriechen konnte, dient als lebende Blutkonserve für die nun herrschende Rasse. Doch das Menschenblut wird knapp. Unter Hochdruck wird daher an einem Ersatzstoff geforscht. Zusammen mit seinem Kollegen Christopher Caruso (Vince Colosimo) ist der Hämatologe Edward Dalton (Ethan Hawke) kurz vor dem Durchbruch. Dalton verachtet sich für sein Vampirsein, sucht verzweifelt nach einem Heilmittel und lehnt es ab menschliches Blut zu trinken. Welche Auswirkungen das haben kann, ist auf den Straßen zu sehen. Hungerleidende Vampire, sogenannte Subsiders, degenerieren zurück zu instinktgesteuerte Bestien und morden unter den zivilisierten Vampiren. Durch Zufall trifft Edward auf eine Gruppe Menschen – angeführt von Lionel Cormac (Willem Dafoe), die das unglaubliche offeriert: die endgültige Heilung vom Vampirismus. Doch nicht alle Vampire „leiden“ unter ihrer Existenz, vor allem Konzernoberhaupt Charles Bromley (Sam Neill) liebt es ein Vampir zu sein. Als Daltons Kollege Caruso der Durchbruch bei der Blutersatzstoffentwicklung gelingt, erreicht der blutige Überlebenskampf beider Spezies seinen Höhepunkt…
Kritik
DAYBREAKERS ist das dritte Filmprojekt des Filmemacher-Zwillingspaars Michael Spierig und Peter Spierig und ihr zweiter Langfilm. Die Deutschen zeigen eine interessante und spannende Interpretation des Vampirstoffes, in dem sie den Blutsaugern unter anderem einen Alltag verpassen und das Jägermotiv umkehren. Hier stehen einmal die Vampire kurz vor dem Aus und die Menschen wittern Morgenluft. Der Film, der sich zwischen Actiongenre und Horror einordnet, spielt mit Motiven der Matrix – Filme oder auch bekannter Horrorstreifen wie Blade, kopiert diese jedoch nicht. Obwohl gerade am Ende das Kunstblut doch literweise fließt, ordnen die Spierig-Brüder dem Splatter nicht alles unter. Ihre Geschichte ist gut durchdacht und die Action stimmt. Der Film profitiert zudem von einem überlegten Spannungsbogen. Die Szenen bestechen durch eine kühle Optik, die passend in warme Farben wechselt, sobald es menschlich wird. Besetzt ist Daybreakers mit einer Riege bekannter Darsteller. Ethan Hawke, Willem Dafoe, Sam Neill und Claudia Karvan waren mit sichtlicher Spielfreude bei der Sache, auch wenn ihre Rollen ihnen sicherlich nicht das Letzte abverlangt haben. Das Ende könnte der verheißungsvolle Auftakt zu mehr sein. Wer weiß, vielleicht kehren Dalton, ‘Elvis’ Cormac und Audrey ja wieder? Diesmal hoffentlich im Kino. Verdient hätten sie es allemal.
Fazit: Mit Daybreakers treten die Regie-Brüder Spierig den Beweis an, dass man auch 88 Jahre nach Murnaus Nosferatu noch originelle Vampirfilme drehen kann
Originaltitel: Daybreakers Produktionsland/-jahr: US/AU 2009 Laufzeit: 98 min Genre: Action, Horror, Fantasy - Regie: Michael Spierig, Peter Spierig Drehbuch: Michael Spierig, Peter Spierig Kamera: Ben Nott Verleih: Tiberius Film
DAYBREAKERS || erhältlich auf DVD, Blu-ray 2D/3D und VoD.
(Quelle. Tiberius Film)