Der Witwer und frühere Ex-Royal Marine HARRY BROWN begibt sich nach der Ermordung seines besten Freundes auf einen Rachefeldzug gegen eine heimische Jugendbande, denn die Polizei kann und will nichts ausrichten.
Inhalt
Der verwitwete Harry Brown (Michael Caine) lebt alleine in einer verwahrlosten Nachbarschaft. Sein einziger Freund ist der alte Leonard (David Bradley). Als dieser von einer Gang ermordet wird, handelt die Polizei nach Harrys Meinung nicht genug. Zwar schalten sich Detective Alice Frampton (Emily Mortimer) und Kollege Terry Hicock (Charlie Creed-Miles) ein, handfestes Eingreifen aber erhofft Harry sich vom gelähmten Staatsapparat längst nicht mehr. Also beschließt er, das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen und die Straßen von dem “Abschaum” zu befreien. Beim Schwarzmarkthändler Stretch (Sean Harris) besorgt er sich eine Handfeuerwaffe…
Kritik
HARRY BROWN ist schmutzig, brutal und auf verstörende Weise genial. Er wird gerne verglichen mit Gran Torino von Clint Eastwood, doch erweist er sich als besseres Double. Beide Filme zeigen Drogen, Gewalt und soziale Missstände auf. Dennoch gelingt es Harry Brown, seine Botschaft bei weitem eindringlicher zu vermitteln. Die ungefilterte Realität des Brennpunktviertels in Englang erschreckt, schockiert und rüttelt auf. In detailgetreuer Optik gibt er dem grauen Alltag ein Gesicht. Der Film ist eine Warnung, ein Weckruf an alle, die lieber die Augen verschließen, um nicht das Elend sehen zu müssen, wie Chancenlosigkeit, zerstrittene Familien und Drogen zu einer Welle der Gewalt werden, die sich sogar über die Grenzen eines Viertels hinaus erstrecken können. Natürlich stellt der Film die provokante Frage, wie viel Selbstjustiz in einem Rechtsstaat erlaubt ist. Doch wenn der Polizei die Hände gebunden sind, so wird die Selbstjustiz ein bequemes und probates Mittel. Mit gefährlichen Auswirkungen, wenn man die Folgen zu Ende überdenkt. Harry Brown will diesen Gedanken nicht zu Ende denken. Integriert in eine spannende Krimi-Handlung, zeigt uns Regisseur Daniel Barber einen Ex-Royal Marine, der seine Güte an den Nagel hängt und die Ermordung seines Freundes rächt. Wenn man denn eine konkrete Botschaft des Films benennen will, dann die, über das Gesehene zu reden.
Fazit: Ein Stück Wahrheit, in der die Menschen nur die Lüge sehen wollen und ihre Augen vor einem Problem zu verschließen, wofür es eine Lösung geben kann oder sogar gibt.
Originaltitel: Harry Brown Produktionsland/-jahr: UK 2009 Laufzeit: 103 min Genre: Action, Krimi, Thriller Regie: Daniel Barber Drehbuch: Gary Young Kamera: Martin Ruhe Verleih: Ascot Elite Home Entertainment
HARRY BROWN || heute, 22:30 Uhr auf ProSieben.
(Quelle: 7even3hreeTv)
Der Vergleich mit Gran Torino macht Sinn. Allerdings ist Harry Brown so weit ich weiß der ältere Film. Ergo wäre der Eastwood-Streifen das schlechtere Double und nicht umgekehrt. 😉 Wie dem auch sei, ich kann den Film auch nur empfehlen!
Leider muss ich dich berichtigen: Gran Torino erschien 2008, Harry Brown 2009 somit ist der Eastwood-Streifen der Ältere! 🙂
Dann nehme ich das natürlich zurück 🙂