Frank D’arbo, die Hauptfigur in SUPER – SHUT UP, CRIME!, ist nicht gerade das, was man einen geborenen Gewinner nennt. Als der unter Neurosen und Depressionen leidende Schnellimbiss-Koch dann noch von seiner Frau für einen Drogenboss verlassen wird, ist sein Maß voll. Frank schustert sich ein Kostüm zusammen und will als der „blutrote Blitz“ die Welt nun vor dem Bösen retten.
Inhalt
Als seine Frau (Liv Tyler) dem Charme eines heimtückischen Drogendealers (Kevin Bacon) erliegt, wird ein normaler und eigentlich recht weinerlicher Durchschnittstyp (Rainn Wilson) zum Möchtegern-Superhelden “Crimson Belt”. Da er allerdings keine Superkräfte hat, ist die Arbeit etwas komplizierter. Unterstützung bekommt er von einer jungen fanatischen Comic-Leserin (Ellen Page), die mit ihm gemeinsam dem Verbrechen den Kampf ansagen will.
Kritik
Ich muss gestehen, dass ich SUPER – SHUT UP, CRIME! zu Beginn eher mit gemischten Gefühlen gegenüber saß. Auch mich überkam das Gefühl einer schlechten Kick-Ass-Kopie. Zunächst entwickelt sich dieser Film auch in diese Richtung. Ein Durchschnittstyp, verliert seine Frau an einen Drogenboss, fühlt sich gewissermaßen durch Gott erleuchtet und sieht sich als Held einer Stadt. Natürlich entspricht dies nicht der Handlung von Kick-Ass, aber grundsätzliche Züge sind zu erkennen. Doch ist “Crimson Belt” ein Rächer ohne Kräfte, aber mit einer großen roten Rohrzange. Das Motiv, die Welt ein Stück besser zu machen, wird definitiv con Crimson anders umgesetzt. Richtet er seine Vergeltungsgelüste – vor allem auch recht überzogen – am einfachen Bürger aus, in dem er mit seiner Waffe gleich mal einen Schädel spaltet, ist Kick-Ass dem vermeintlich wahrem Bösen auf der Spur.
Nach dem man nun zur allmählichen Erkenntnis gekommen ist, dass es keine Kopie ist und dies auch nochmal durch Kick-Ass-Erfinder Mark Millar selbst bestätigt wurde, wenden wir uns den wichtigen Dingen des Films zu. Auf dem zweiten Blick wirkt er wie eine christlich-fundamentalistische Langzeitpredigt, die sich der Selbstjustiz positiv verschrieben hätte. Doch auf den dritten Blick ist er alles andere als ein Hoch auf die Selbstjustiz. Er versteht sich vielmehr als brutal-überzogene Satire und Kritik an den in den USA populären Bibel-Programmen amerikanischer TV-Prediger und angeblicher Erleuchter. Da Gunn niemanden fand, der seinen Film finanzieren wollte, hat er es am Ende selber gemacht. Trotz des Mini-Budgets, das zur Verfügung stand, bietet der Film eine ganze Palette an Schauspielgrößen wie Nathan Fillion, Kevin Bacon, Liv Tyler, Ellen Page und Michael Rooker. Besonders überzeugend ist aber vor allem Rainn Wilson. Anfangs wirkt seine Rolle zwar etwas absurd, aber nach etwas Eingewöhnung merkt man, wie viel Talent nötig ist, um einen solchen Charakter so darzustellen.
Fazit: Harter und phasenweise verstörender Tobak, der auf seine besondere Art eine gewisse Faszination auslöst. In Zusammenspiel von Selbstfindung, bedingungsloser Brutalität und schwarzen Humor, findet Rainn Wilson seinen Pfad der Erleuchtung.
Originaltitel: Super - Shut Up, Crime! Produktionsland/-jahr: US 2010 Laufzeit: 96 min Genre: Komödie, Drama Regie: James Gunn Drehbuch: James Gunn Kamera: Steve Gainer Verleih: Koch Media
SUPER – SHUT UP, CRIME! | erhältlich auf DVD, Blu-ray und VoD
(Quelle: Filmreporterde)